Straße der Kaiser und Könige

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In Passau verläuft die Straße der Kaiser und Könige über die Marienbrücke weiter in Richtung Österreich.

Die Straße der Kaiser und Könige ist eine internationale touristische Straße, die von Frankfurt am Main über Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Passau, Grein und Wien bis nach Budapest führt. Sie bietet den Kunst- und Kultur-Interessierten eine Vielzahl von Schätzen entlang des Weges.

Geschichte

In früheren Zeiten war sie eine der wichtigsten Verbindungen innerhalb des Reiches. Auf diesem Weg zogen die Römer, Merowinger, Karolinger, Sachsen, Salier, Staufer, Welfen, Luxemburger, Wittelsbacher, Habsburger und andere europäische Herrscher mit ihrem Gefolge. Der auch durch Niederbayern führende Straßenabschnitt der Kaiser und Könige ist eine seit frühester Zeit bestehende Heerstraße, die von Regensburg kommend, der Donau entlang nach Südosten bis zur heutigen Staatsgrenze von Bayern und von dort über Linz und Wien nach Budapest geht.

Römerzeit

Sie war in römischer Zeit ein Teil der Grenzsicherung, die auch als Donau- oder nasser Limes, bezeichnet wurde und verband die Germania inferior und die Germania superior mit Raetien, Noricum und Pannonien. In regelmäßigen Abständen wurden an dieser Fernstraße Kastelle angelegt, so im ostbayerischen Raum von Abusina (Kastell Eining) über die Castra Regina (Regensburg) bis Castra Batava (Passau), die lokalisierten Kastelle zwischen diesen beiden Lagern in Regensburg und Passau waren: Patrensibus, Sorviodurum (Straubing) und Quintanis (Künzing). Die römischen Straßen, militärische und wirtschaftliche Verkehrsadern, hinterließen unvergängliche Spuren und zeichneten Trassen, die auch noch, nach Abzug der römischen Truppen, weiter benutzt wurden.

Mittelalter

Nach dem Fall des römischen Imperiums hatte Europa bis zur Zeit Napoleons kein entwickelteres Straßennetz. Es bot den mittelalterlichen Königen die Voraussetzung ihre gewaltigen Reiche überhaupt zu verwalten. Personen und Ortsnamen deuten auf eine vorhandene Siedlungs- und Handelskontinuität hin, die römische Kultur blieb größtenteils erhalten, auch die alten Straßenzüge längs der Donau zwischen Regensburg und Passau.

Das römische Kastell Quintanis lebte fort, die Weiterführung des römischen Ortsnamens in deutscher Umgestaltung als Künzing beweist, dass die Besiedlung niemals unterbrochen war. Die umliegende Landschaft wurde in frühbayerischer Zeit als „Künzing-Gau“ bezeichnet. Die verbliebene romanische Bevölkerung scheint sich einige Jahrhunderte lang behauptet zu haben. Die zahlreichen Ortsnamen in Niederbayern mit „Walch, Waller oder Welch“ deuten darauf hin.

Kreuzzüge

In der Völkerwanderungszeit dürfte den von Osten kommenden Heerzügen die Infrastruktur der Straßen durchaus willkommen gewesen sein. Umgekehrt war es den mittelalterlichen Kaisern und Königen erst möglich, über die alten Heerstraßen, in ihre fernen Gaue und Grenzmarken zu gelangen.
Die Zahl der Könige und Kaiser, welche über die Route von Regensburg bis Passau zogen, dürfte sehr hoch sein. Zwei Kreuzzüge gingen über Regensburg und Passau nach Südosten ins Heilige Land. So brechen am 11. Mai 1189 viele Adelige und hohe Geistliche von Regensburg aus zum Dritten Kreuzzug auf. Es ist ein vornehmes Heer von etwa 100.000 Mann, das unter der Führung des Stauferkönigs und Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Eroberung von Jerusalem und des Heiligen Landes loszieht und das in einem Desaster endet.

Verlauf

Die Straße der Kaiser und Könige bietet eine Vielzahl historischer Kleinode an.

Regensburg

Als ehemalige Hauptstadt der Bayern nimmt Regensburg eine Sonderstellung ein. Sie hat ihre Bedeutung von der römischen Zeit, als wichtigster Standort am nassen Limes, mit in das Mittelalter und später als die Stadt, die durch den Bau der Steinernen Brücke eine wichtige Handelsstadt nach Böhmen wurde, gerettet.

Straubing-Bogen

Das ehemalige Sorviodurum bewahrt seine Schätze im Gäuboden-Museum auf, den berühmten Schatzfund aus einer Villa rustica am Ortsrand von Straubing. Unweit davon, auf der östlichen Donauseite, liegt die Stadt Bogen, bekannt durch das mittellaterliche Geschlecht der Grafen von Bogen, einst Gegner der Wittelsbacher, doch später durch Heiratsverbindung ein Gewinn für Bayern.

Klöster

Altehrwürdige Klöster säumen den weiteren Weg. Altaich wurde bereits 741 gegründet, gefolgt von Metten 770, Niedernburg 880 und Altenmarkt 1005.

Passau

Die kulturelle Reise auf der Straße der Kaiser und Könige durch Niederbayern endet in der Dreiflüssestadt Passau. Dort lag in römischer Zeit die „Cohors IX. Batavorum“ (Castra Batava = Batavis), auch Wirkungsort des Hl. Severinus († 482), später Sitz bedeutender Bischöfe, heute Bindeglied – zur einstigen Ostmark und Ungarn.

In Passau verläuft die Straße der Kaiser und Könige (von der B8 aus Vilshofen kommend) an der Regensburger Straße entlang, an der Franz-Josef-Strauß-Brücke vorbei, geradeaus bis zum Schanzl. Dort rechts weiter über die Nikola- und die Gottfried-Schäffer-Straße über die Marienbrücke bis in die Innstadt, der Wiener Straße folgend bis zum Grenzübergang, wo sie auf österreichischer Seite auf der B130 weiter nach Engelhartszell verläuft.

Weblinks