Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung.
Dieser Artikel wurde als überarbeitungswürdig markiert. Die Gründe dafür können Sie ggf. auf der Diskussionsseite nachlesen. Bitte helfen Sie mit, den Artikel zu überarbeiten und zu aktualisieren. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.
Die erste Abschlussklasse der schon damals sechstufigen Realschule im Jahr 1954. Foto: red

Das Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn besteht seit 1965 und ging aus einer privaten Realschule hervor, die im November 1948 unter einfachsten Verhältnissen gegründet wurde.

Gründungsphase (1948 – 1954)

Der gebürtige Leipziger Dr. Walter Güldenapfel war ein Heimatvertriebener in Simbach am Inn. Als ehemaliger Pädagoge trug er sich mit dem Gedanken, für Simbach, Braunau am Inn und Umgebung eine höhere Schule zu gründen. Er erhielt dazu die Genehmigung der amerikanischen Militärregierung, allerdings blieb ihm von Seiten der Stadt jede finanzielle Unterstützung versagt. Trotzdem nahm seine private Realschule am 3. November 1948 mit einer etwa 30-köpfigen gemischten Klasse den Betrieb auf. Da ein entsprechendes Schulgebäude fehlte, mietete man sich in verschiedenen Simbacher Gasthöfen und Vereinsheimen ein.

Mit bescheidensten Mitteln und großen finanziellen Schwierigkeiten wurde die Schule von Dr. Güldenapfel in den folgenden Jahren weiter betrieben. Bald gab es sechs Jahrgangsstufen. 1951 wurde der erste Stock des Gasthofs Grainer für Unterrichtszwecke von der Stadt Simbach ausgebaut. Am 17. August starb Dr. Walter Güldenapfel.

Fertigungsphase (1954 – 1958)

Am 1. Juli 1954 wurde ein Realschulverein gegründet, der nach dem Tod des Schulleiters auch die Trägerschaft der immer noch privaten Bildungseinrichtung übernahm. Hinter dem Förderverein standen große Simbacher Betriebe wie die Heraklith AG, welche die Akzeptanz der Schule in der Öffentlichkeit wesentlich erhöhten. Schulleiter war nun Professor Heinrich Müller, ein Lehrer, der sich schon im Ruhestand befand. Begonnen wurde im Sommer 1954 mit dem Neubau eines Schulgebäudes für sechs Klassen am Kirchenplatz. Am 15. Januar 1956 war die Maßnahme abgeschlossen.

Ende des Schuljahres 1957/58 hatte die Schule 219 Schüler in acht Klassen, dazu zehn hauptamtliche und neun nebenamtliche Lehrkräfte. Aufgrund der steigenden Raumnot mussten Klassen ausgelagert werden. Im Juni 1956 erfolgte eine Prüfung, die der Schule die staatliche Anerkennung brachte. Im Anschluss konnte eine neunklassige Oberrealschule aufgebaut werden. Die Genehmigung der Oberstufe durch das Kultusministerium kam am 6. April 1957.

Ausbauphase (1958 – 1970)

Am 1. Oktober 1958 wurde die nunmehrige Oberrealschule verstaatlicht. Gleichzeitig übernahm die Stadt Simbach die Sachträgerschaft. Sie verpflichtete sich unter anderem, eine Turnhalle zu bauen. Der bisherige Realschulverein übernahm noch den Anbau des naturwissenschaftlichen Traktes in den Jahren 1959/60, wodurch zusätzliche Unterrichtsräume gewonnen wurden. Am 1. November trat OStD Hans Haberl seinen Dienst als Schulleiter an. Die ursprünglich mathematisch-naturwissenschaftliche Schule bekam 1964 auch einen neusprachlichen Zweig.

Der erste Abiturjahrgang nahm 1959 Abschied. Alle elf Schüler bestanden die Prüfung. Danach drängten die geburtenstarken Jahrgänge nach. In Folge der Bildungsoffensive in den sechziger Jahren stieg die Übertrittsquote auf 22 Prozent. Anfang der siebziger Jahre hatte die Einrichtung (seit 1965 trug sie den Namen Tassilo-Gymnasium) etwa 600 Schüler. Jährlich musste ein Raum für mindestens eine Klasse neu geschaffen werden. Vier Klassen kamen wieder in den Gasthof Grainer, neun Klassen wurden ins ehemalige Kreiskrankenhaus Mariental ausgelagert, Anfang der siebziger Jahre kam noch eine Holzbaracke für zwei Klassen dazu.

Umstrukturierungsphase (1970 – 1975)

1970 wurde versuchsweise die Kollegstufe am Tassilo-Gymnasium eingeführt, zwei Jahre später gab es das erste Kollegstufenabitur. Am 1. Januar 1972 übernahm der Landkreis Rottal-Inn von der Stadt die Sachträgerschaft für das Gymnasium. Nach verschiedenen unbefriedigenden Plänen zum Ausbau des Gebäudes am Kirchenplatz wurde die Idee eines Neubaus in Obersimbach geboren. Dort hatte die Stadt bereits eine Mittelschule geplant. Der Spatenstich für den Neubau erfolgte am 22. April 1974.

Entfaltungsphase (ab 1975)

Ab 1975 war Dr. Ferdinand Mallinger Direktor des Tassilo-Gymnasiums und blieb bis 1990 in diesem Amt. Bereits während der Weihnachtsferien 1975/76 konnte in das neue Schulgebäude umgezogen werden. 1976 wurde in Obersimbach auch eine Turnhalle gebaut und am 18. März 1977 feierlich eingeweiht.

Seit dem Jahr 2008 erfolgt eine grundlegende Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes.

Sonstiges

Im Jahr 2000 gewinnt das Handballteam des Tassilo Gymnasiums in Berlin die Deutsche Schulmeisterschaft. Quelle: tsv simbach.de[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Erfolgsgeschichte 2000 TSV Simbach Handball