Therese Eisch

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Therese Eisch, geborene Hirtreiter (* 4. Februar 1904 in Frauenau; † 12. Dezember 1994) war eine Unternehmerin.

Leben und Wirken

Sie stammte aus der Holzhauerfamilie Hirtreiter und betätigte sich ursprünglich als Waldarbeiterin. Daneben handelte sie bereits im Alter von 15 Jahren mit Semmeln und Orangen, die sie per Fahrrad aus Zwiesel holte und in der elterlichen Wohnung in Frauenau verkaufte. Beim Tanzen lernte sie den Musikanten und Glasgraveur Valentin Eisch kennen, und am 5. Mai 1928 war Hochzeit. Sie wurde Mutter von drei Söhnen und drei Töchtern. Der älteste, 1927 geborene Sohn, der Künstler Erwin Eisch, zeichnet seine Arbeiten auch mit „Erwin Eisch, geborener Hirtreiter“.

Nach dem Krieg machte sich Valentin Eisch gegen den Willen von Fabriksbesitzer Isidor Gistl selbstständig. Er gründete 1946 eine Glasveredelungswerkstätte und 1952 die Glashütte Eisch. Therese Eisch trieb diese durchaus riskante Idee voran und wurde zur Seele des Unternehmens. „Wir hätten’s ja nie im Sinn gehabt, eine Glashütte zu bauen, aber die haben uns ja gezwungen. Weil wir nirgends Glas gekriegt haben“, erklärte sie später. 47 Jahre lang kümmerte sie sich resolut um den Gang der Geschäfte, so dass sie in der Firma den Spitznamen „Feldwebel“ hatte.

Literatur

  • Heidi Wolf: Von der Waldarbeiterin zur Unternehmerin. Therese Eisch aus Frauenau, in: Harald Grill - Günter Moser - Wolfgang Bäuml (Hg.): Wälder - Weite - Wildnis. Nationalpark Bayerischer Wald - Národní Park Sumava, Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2000, ISBN 3-924350-85-X
  • Christina Hackl: Alles begann in einer Baracke. In: Der Bayerwald-Bote vom 20. Februar 2016 (S. 21)