Thundorf

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Thundorf ist ein an der Donau gelegenes Pfarrdorf und Ortsteil der Stadt Osterhofen im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Geschichte

Thundorf wurde erstmals 866 erwähnt und kam 883 als Tuomtorf in den Besitz von Kloster Niederaltaich. 907 wurde Thundorf durch die Hunnen verwüstet. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts besaß der Ort eine Kirche. Ursprünglich Filiale von Schwarzach, wurde sie 1261 der Pfarrei Aicha an der Donau unterstellt und im 16. Jahrhundert dem Kloster Niederaltaich inkorporiert.

1626 suchte die Pest Thundorf heim. 1742 und 1743 wurde es im Österreichischen Erbfolgekrieg mehrfach geplündert. 1743 funktionierte man das bisherige Mesnerhaus zum Pfarrhof um. Am 17. Juli 1755 brannte die Kirche nach einem Blitzschlag nieder. 1755 wurde die neue Pfarrkirche unter Abt Ignatz I. erbaut.

Nach Aufhebung des Klosters Niederaltaich 1803 im Zuge der Säkularisation konnten aus Beständen des ehemaligen Klosters und den Gewinnen aus zwei Verteilungen von Allmende in den Jahren 1802 und 1804 nicht weniger als 26 ehemalige Häusler ihre durchschnittliche Besitzfläche von 1,8 ha auf rund 7,9 ha vergrößern und zur Gruppe der Bauern aufsteigen. Auch die verbliebenen nichtbäuerlichen Gruppen des Dorfes konnten ihren Besitz vervielfachen.

1807 wurde Thundorf zur Filiale der Pfarrei Niederalteich gemacht und von einem Kooperator betreut. 1873 erfolgte die Erhebung zur Expositur, 1909 zur Pfarrei Thundorf.

In politischer Hinsicht gehörte Thundorf zur ehemaligen Gemeinde Aicha an der Donau und gelangte im Zuge der Gebietsreform mit dieser am 1. Januar 1972 zur Stadt Osterhofen. Thundorf wurde früher fast jedes Jahr von der Donau überschwemmt. Im Jahr 1988 führte man das alte Quirinusfest wieder ein. Während der Sommermonate kann man mit der Fähre Altaha auf das andere Donauufer bei Niederalteich übersetzen.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und St. Quirinus aus dem Jahr 1755 besitzt eine einheitliche Ausstattung im Stil des Rokoko aus dem Jahr 1760. Benjamin Schreiter schuf die Stuckaturen und plastischen Arbeiten. Die Freskomalereien sowie Altarblätter stammen von Franz Anton Rauscher. Sie stellen Maria und die verschiedenen Martern des heiligen Quirinus dar.

Bildung und Erziehung

In Thundorf befindet sich der Kindergarten St. Christophorus.

Vereine

  • Bayernfanclub Thundorf 98 e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Thundorf e. V.
  • Kath. Frauenbund Thundorf
  • Krieger- und Reservistenverein Thundorf
  • Tennisclub Thundorf e. V.
  • Thundorfer Fischerfreunde
  • Wildschützen Thundorf e. V.

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung. 1855. Nachdruck: Neue Presse, Passau 1993, ISBN 3-924484-73-2.