Trennbach-Kapelle (Passau)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Innenraum der Kapelle.

Die Trennbach-Kapelle (selten auch Urbankapelle oder Dreifaltigkeitskapelle) ist eine Passauer Kapelle sowie die Grabkapelle des 1598 verstorbenen Fürstbischofs Urban von Trennbach, desen Namen sie aus diesem Grund auch trägt. Hier befindet sich außerdem noch der Grabstein des Passauer Hofnarren Hans Gerl.

Architektur

Die Kapelle ist ein in den gotischen Domkreuzgang gesetzter Neubau von 1568 bis 1572.

In der Mitte der Kapelle befindet sich das imposante Kenotaph (ein Scheingrab) von Urban von Trennbach, dem Bischof von Passau. Neben diesem ist er rechts daneben begraben. Dessen Stammbaum ist an der vom Eingang aus rechten Wand zu sehen. Der Stammbaum beginnt 1160. Der Bischof ließ ihn zur Dokumentierung seines von einigen Domherren bezweifelten alten Adelsgeschlechtes anbringen.

Die weitere Ausmalung der Kapelle behandelt den Sündenfall im Paradies (Epitaph an der Stirnwand, Mitte), die Heilserwartung des Alten wie des Neuen Bundes (Epitaph an der Stirnwand, Seitenbilder) sowie die Auferstehung zum Jüngsten Gericht (Fresko, links vom Eingang). Außerdem befindet sich in der Kapelle ein marmorner Hochaltar der Spätrenaissance, welcher von Bischof Heinrich von Hofstätter an die heutige Stelle versetzt wurde. An den alten Standort ließ er dabei einen gotischen Altar aus Holz anbringen.

In der Kapelle befanden einst drei gestiftete Benefizien. Das am 29. Januar 1592 von Urban von Trennbach gestifte Benefizium, das von Johann Franz Graf von Preysing, Domherr zu Passau und Salzburg, 1670 gestiftete Benefizium und das am 13. Dezember 1687 gestiftete Benefizium. Unterhalb des Kapellenraumes befindet sich zudem eine Gruftanlage.

Nachgewiesene Beisetzungen

  • Urban von Trennbach, Bischof von Passau († 9. August 1598)
  • Johann Nepomuk Graf von Trapp, fürstbischöflicher Oberstjägermeister († 5. April 1790)
  • Maria Theresia Gräfin von Firmian, Gemahlin Johann Nepomuks († 1. April 1802)
  • Maria Theresia Gräfin von Enzenberg, Gemahlin des fürstbischöflichen Oberstjägermeisters Anton Graf von Wolkenstein († 1. März 1792)

Galerie

Literatur

  • Alfred Zangenfeind: Der Passauer Dom St. Stephan – größter Barockbau des 17. Jahrhunderts nördlich der Alpen. Die erste Gesamtinnenrenovierung seit dem barocken Wiederaufbau. In: August Leidl (Hg.): Der Passauer Dom. Festschrift zur Vollendung der ersten Gesamtinnenrenovierung seit dem barocken Wiederaufbau, Passau 1980
  • Ludwig Heinrich Krick: Chronologische Reihenfolgen der Seelvorstände und Benefizianten des Bistums Passau. Passau 1911