Unteriglbach

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Die Pfarrkirche St. Vitus

Unteriglbach ist ein Ortsteil des Marktes Ortenburg im Landkreis Passau.

Lage

Unteriglbach liegt am Iglbach etwa zwei Kilometer nordwestlich von Ortenburg an der Staatsstraße 2117. Im Südosten des Ortes befindet sich der Iglbach-Stausee.

Geschichte

Die früheste urkundliche Nennung von Iglbach stammt aus der Regierungszeit des Passauer Bischofs Reginmar (1121 bis 1138). Unter den Zeugen eines Gütertausches des Bischofs sind unter anderem auch Ministerialen der Kirche genannt, darunter ein Altman de igilpach. Noch wiederholte Male treten in den Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts Zeugen auf, die sich nach Iglbach nennen.

Die Unterscheidung von Oberiglbach und Unteriglbach entstand erst im 14. Jahrhundert. 1349 gehörte dem Kloster Altenmarkt ein Gut in Nyderniglpacht. Unteriglbach gehörte zur Pfarrei Steinkirchen. 1513 stiftete Stefan Kontzmaier von Unteriglbach einen Jahrtag in der Kirche Nidern Iglpach. Nach der 1563 erfolgten Einführung der Reformation in Ortenburg-Steinkirchen wurde Unteriglbach 1574 der Pfarrei Holzkirchen unterstellt, die 1583 wieder die katholische Konfession übernahm.

Joseph von Hazzi erwähnt 1804 in seinem Werk Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, Band 3 die Ortschaft Unterigelbach mit acht Häusern als Teil des Landgerichtes Vilshofen. 1808 wurde der Steuerdistrikt Iglbach im Landgericht Vilshofen gebildet. Bei der Gemeindebildung 1818 entstand die 19 Ortsteile zählende Gemeinde Unteriglbach, die nach verschiedenen Umbildungen 1821 mit der Gemeinde Oberiglbach zur 41 Ortsteile umfassenden Gemeinde Iglbach zusammengelegt wurde. 1863 wurde die exponierte Kooperatur, 1903 die Pfarrei Unteriglbach errichtet. Auch eine Schule befand sich in Unteriglbach.

Bei der Volkszählung von 1925 hatte Unteriglbach 26 Wohngebäude und 161 Einwohner. Die amtliche Statistik von 1978 führte Unteriglbach mit 230 Einwohnern auf. Am 1. Oktober 1970 schloss sich die Gemeinde Iglbach mit der Gemeinde Söldenau zur neuen Gemeinde Wolfachau zusammen. 1978 wurde die Gemeinde Wolfachau jedoch im Zuge der Gebietsreform dem Markt Ortenburg angegliedert. Seit 2009 gibt es Pläne zur Dorferneuerung.

Das Iglbach-Lied in einer Festschrift des Heimat- & Trachten-Vereins Iglbach von 1992

Der von 1937 bis 1971 in Unteriglbach tätige Pfarrer Ludwig Maier schrieb den Text zum Iglbach-Lied, welches auf die Melodie von „Tirol, Du bist mein Heimatland“ gesungen wird.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Vitus. Der Chor ist im Kern aus dem 14. Jahrhundert. Das Langhaus wurde zuletzt 1864 verlängert. Ihr jetziges Aussehen erhielt die Kirche nach Umbauten von 1950 bis 1981 unter Verwendung des spätgotischen Chores. Sie besizt einen Rokoko-Hochaltar, die übrige Ausstattung schuf Wolf Hirtreiter.
  • Husarenkreuz an der Staatsstraße nach Kettenham. Das granitene Steinkreuz könnte als Sühnekreuz an ein Verbrechen erinnern oder auch an den Zusammenstoß von kaiserlichen und bayerischen Truppen zwischen 16. März und 17. März 1743 zwischen Rainding und Vilshofen im Verlauf des Österreichischen Erbfolgekrieges.

Einrichtungen

  • Freibad Unteriglbach. An das beheizte Freibad mit Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken, Springerbecken mit Sprungturm, 50m-Wasserrutsche und Planschbecken grenzt an eine Minigolfanlage an.

Vereine

  • FC Unteriglbach, gegründet 1958
  • Fischereiverein Unteriglbach e.V., gegründet 1978
  • Tennisclub Unteriglbach e.V.
  • Heimat- & Trachten-Verein Iglbach, gegründet 1962
  • Seelöwen Unteriglbach - TSV 1860 Fanclub, gegründet 1994
  • Verein für Gartenbau und Landschaftspflege Unteriglbach
  • Freiwillige Feuerwehr Unteriglbach, gegründet 1882
  • Krieger- und Soldatenverein Unteriglbach, gegründet 1871

Siehe auch

Weblinks