Victoria Cruziana

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Die havarierte Victoria Cruziana verlässt am 11. Oktober 2011 nach monatelanger Haverie Passau. (Foto: Jäger)
Aus dem Schiff läuft Öl aus. (Foto: Geisler)
Das Heck der gefluteten Victoria Cruziana. (Foto: Geisler)
Im Inneren der havarierten Victoria Cruziana. (Foto: Jäger)
Die havarierte Victoria Cruziana liegt auch im Februar 2011 noch in dreieinhalb Meter Tiefe auf Grund. (Foto: Jäger)
Etliche Tonnen Steine waren als künstlicher Ballast an Bord. (Foto: Jäger)
Die Victoria Cruziana vor ihrem Sinken. (Foto: Jäger)

Die Victoria Cruziana ist ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff. Im November 2010 sank das 880 Tonnen schwere und 88,5 Meter lange Schiff im Bayernhafen Passau an der Lände bei Schalding (Passau) in dreieinhalb Meter Tiefe auf Grund in der Donau. Die Ursache für das Sinken konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Das Schiff

Gebaut worden ist die Victoria Cruziana in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Kreuzfahrtschiff, damals vermutlich mit einer Luxusausstattung. Bis 2007 war das Schiff noch für Urlaubsfahrten zugelassen, seitdem lag es ausgemustert in den Niederlanden vor Anker. Bis eine serbische Firma den Kasten ersteigerte: In Belgrad sollte die „Victoria“ als Hotelschiff wieder auferstehen – bereits im Juli 2010 sollte sie dort angekommen sein. Allerdings gab es auf der Fahrt Probleme: Weil das Schiff nicht mehr fahrtüchtig war, musste es mit Schubschiffen verfrachtet werden. Dabei gab es Auseinandersetzungen wegen ausstehender Rechnungen. Der Transport stockte erst bei Nürnberg, dann im Herbst in Heining/Kachlet bei Passau. Am 19. November wurde das Schiff in den Bayernhafen Passau umgesetzt. Bei einer Zwangsversteigerung sollte für das Schubschiff-Unternehmen ausständiges Geld eingetrieben werden. Der Zeitwert des Schiffs wurde auf 160.000 bis 250.000 Euro geschätzt, die Forderungen bewegen sich etwa in der gleichen Preisklasse.

Zwangsversteigerung / Untergang 2010

Nur für einen einzigen Tag sollte die Victoria Cruziana am Bayernhafen-Kai anlegen, damit die Zwangsversteigerung ordentlich abgewickelt werden konnte. Bis dahin lag sie ein paar hundert Meter weiter im Bereich des Kachlet. Um kurz nach 11 Uhr am 19. November 2010 – eine Stunde, bevor die Zwangsversteigerung abgewickelt werden sollte –, stellte der Kapitän Wasser im Schiff fest.

Die Freiwillige Feuerwehr Passau-Grubweg rückte mit der großen Pumpe an, die sonst nur bei Hochwasser eingesetzt wird, das THW kam als Verstärkung. Doch rasch bekam das Schiff Schlagseite, die Seile spannten sich bedrohlich und drohten zu reißen. Bei der Geschwindigkeit, in der das Wasser ins Schiff strömte, wäre Pumpen zwecklos gewesen. Überlegt wurde, ein anderes Schiff anzufordern, um das Schiff von der Wasserseite her zu stabilisieren. Bevor jedoch die Kostenfrage geklärt war, waren Teile des Schiffs schon auf Grund, erste Ölflecken bildeten sich über dem versunkenen Rumpf. Die Feuerwehr beeilte sich, Ölsperren zu legen: Rund 500 Liter Diesel waren an Bord, die aber zum Glück nur sehr langsam ausliefen. Unterdessen sank das Schiff langsam weiter in den Grund. Das Schiff drohte dabei in Richtung Fahrrinne abzudriften, doch die Boote der Schifffahrtsverwaltung wussten dies zu verhindern.

Bergung

Am Abend des 22. November 2010 wurde an einem Runden Tisch über Bergungsmaßnahmen beraten. Experten gingen davon aus, dass erst ein Taucher das Leck abdichten muss, dann könnte über Land- oder Schiffskräne die „Victoria“ ins Trockene gezogen werden. Zuallererst musste allerdings die in diesem Fall besonders knifflige Frage geklärt werden, wer haftet und wer zahlt. Erste Schätzungen gingen von Bergungskosten von mindestens 100.000 Euro aus. Die Ermittlungen zum Hergang der Havarie liefen zu diesem Zeitpunkt bereits auf Hochtouren. Denn natürlich wird man mehr als hellhörig, wenn ein Schiff just zu der Zeit absäuft, zu der über seine Versteigerung verhandelt wird, wie bei der „Victoria Cruziana“ der Fall. Die Verkehrspolizei hat zunächst die drei unmittelbaren Zeugen befragt: ein Sicherheitsmann auf der „Victoria“, ein Maschinist des Schubschiffs, das sie in den Hafen Schalding gebracht hat und dessen Kapitän.

Auch nach zwei Wochen verlor der ehemalige Flusskreuzer nach wie vor Öl in großen Mengen. Der bloße Augenschein reichte aus, um die schleichende Verseuchung der Donau zu erkennen. Eine Bergung des Havaristen zögerte sich weiter hinaus. Ein erster Fortschritt war jedoch schon erzielt: Der Eigentümer fühlte sich für die Bergung verantwortlich und wollte Angebote einholen. Die Schätzung der Bergungskosten hatte sich inzwischen auf 500.000 Euro verfünffacht.

Unterdessen überwand immer mehr Öl die schwimmende Ölsperre und trieb in Schlieren die Donau hinab, obwohl bereits mehrmals Mitarbeiter einer Fürstenzeller Entsorgungsfirma einen 7.000 Liter fassenden Tanklaster mit der schmierigen Brühe vollgepumpt haben. Das verseuchte Wasser wurde in die Sondermüllanlage Sandbach gebracht und dort entsorgt.

Mitte Dezember 2010, also mittlerweile einen Monat nach dem Versinken der Victoria Cruziana, lag der 90 Meter lange Koloss immer noch auf Grund. Eine Bergung war nicht in Sicht, doch zumindest hatten schon einmal vier Spezialunternehmen die Lage vor Ort sondiert. Die Bayernhafen GmbH, auf deren Grund der Havarist liegt, hatte die Fäden in die Hand nehmen müssen, nachdem weder der serbische Eigentümer noch der niederländische Transporteur ernsthafte Schritte hin zu einer Bergung unternommen hatten. Bei einem Gespräch wenige Tage zuvor in Passau waren die Holländer trotz mehrmaliger Einladung nicht anwesend, die Serben schickten nur ihren deutschen Rechtsanwalt. Letztlich hat die Hafen-Gesellschaft den Schwarzen Peter und muss die teurer Bergung übernehmen. Viel Geld hat das Schiff auch bereits die Stadt Passau gekostet: 21.000 Euro wurden bislang für die Beseitigung von fast 20 Kubikmetern Öl-Brühe sowie für die diversen Feuerwehreinsätze aufgebracht.

Anfang Februar 2011, also fast drei Monate nach dem Sinken des Schiffes versprach Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen-Gruppe, dass "spätestens in sechs Wochen etwas geschieht". Noch seien etliche technische und rechtliche Fragen offen, vor allem aber koste die behördliche Abstimmung viel Zeit.

Wäre das Schiff noch in Kachlet gesunken, wäre die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Bundeswasserstraße Donau in der Verantwortung gewesen. Da das in Richtung Serbien geschubte Schiff aber im Bayernhafen langsam auf Grund sank, musste die Bayernhafen-Gruppe sich der Bergung annehmen.

Zwischenzeitlich verlor der Havarist große Mengen Öl, doch die Umweltbehörde im Rathaus sieht die ökologischen Beeinträchtigungen durch die schwarze Brühe als beherrschbar an. Zumindest blieb eine amtliche Anordnung zur Bergung seitens der Stadt ebenso aus wie durch das (CSU-geführte) Umweltministerium, das zwar jüngst das (FDP-geführte) Wirtschaftsministerium zum Handeln auffordert, dabei aber übersah, dass die Bayernhafen Gesellschaft aufsichtsrechtlich dem (CSU-geführten) Wirtschaftsministerium untersteht. Eine behördliche Beseitigungsanordnung, durch wen auch immer, würde jedoch der Bayernhafen GmbH das weitere Vorgehen sehr erleichtern. „Aus versicherungsrechtlichen Gründen“, erklärt Joachim Zimmermann, aber auch zur juristischen Absicherung gegenüber dem serbischen Eigner des ausrangierten Kreuzfahrtschiffes sowie für mögliche Spätfolgen der Bergung. Angst vor denkbaren Kosten bräuchten die Behörden nicht zu haben. „Diese Angst teilen wir in keinster Weise“, so Bayernhafen-Chef Zimmermann. Rund 500 000 Euro dürfte das Heben des in dreieinhalb Meter Tiefe liegenden Stahlkolosses kosten, Geld, das die Bayernhafen GmbH wenigstens teilweise durch eine Umwelthaftplichtversicherung ausgleichen könnte - wenn eine Umweltbehörde einen ökologischen Schaden erkennen würde. Die für Ende Februar 2011 anvisierte Bergung verzögerte sich indes noch etwas. Grund ist die Havarie am Rhein, wo eine Spezialfirma noch im Großeinsatz war. Zudem war der Main-Donau-Kanal in Folge des Hochwassers vom Januar noch gesperrt.

Seit Anfang Februar 2011 verhindert ein zwei Meter hoher Bauzaun mit blickverhüllenden weißen Tüchern die freie Sicht auf das Schiff, das für die Bergung vorbereitet worden ist. Hinter den Tüchern befanden sich Fässer und ein Container, in die ölige Vliestücher sowie Sperrmüll aus dem Wrack entsorgt wurden. Mit Hilfe eines Baggers wurde das Deck geräumt. Nach PNP-Informationen sollte die Victoria Cruziana wieder schwimmfähig gemacht und dann zum Abwracken ins Stahlwerk nach Linz verschubt werden. Doch etwas zögere sich die Aktion noch hinaus. Man wolle zwar wie versprochen im März beginnen, so Berlinghof, doch eventuell werde es auch bis April dauern.

Nach wochenlangen Untersuchungen konnte in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tauch- und Bergungsunternehmen ein Konzept zur Bergung entwickelt werden“, teilte am 17. März 2011 eine Unternehmenssprecherin der Bayernhafen-Gesellschaft mit. Sämtliche Öffnungen des gesunkenen Schiffes, das in dreieinhalb Meter Tiefe in Schräglage auf Grund saß, wurden abgedichtet. Anschließend werde man mit Hochleistungspumpen und Saugleitungen das Wasser aus dem 90 Meter langen und 12 Meter breiten Schiffswrack pumpen. Dadurch sollte das Schiff von alleine steigen, zumal mit Hilfe eines Baggers der künstliche Ballast entfernt word war. Denn zum Transport des einstigen Kreuzfahrtschiffes waren im Herbst rund 370 Tonnen Sand und Steine im Schiffsinneren gebunkert worden, damit die Victoria Cruziana tiefer im Wasser liegt und auf dem Weg vom Rhein nach Serbien unter den vielen Brücken hindurchgeschoben werden konnte. Ein großes Problem stellte auch das Wasser im Schiff dar, denn es sollte nach außen gepumpt werden und enthielt unter Umständen Öl-Rückstände. Deshalb blieb die schwimmende Öl-Sperre rund um das Wrack noch eine Zeit lang bestehen. „Wir schätzen den Zeitraum für die Bergung auf vier bis fünf Wochen“, bat die Unternehmenssprecherin Mitte März weiterhin um Geduld. Erschwerend bei der Bergung sei auch, dass keine ausreichenden technischen Unterlagen über den Aufbau der Victoria Cruziana vorhanden sind. Wenigstens waren die Kosten, die anfangs auf mehr als eine halbe Million Euro geschätzt worden waren, unter diesem Wert gebleiben.

Hebung des Schiffes

Seit dem 31. März schwimmt die Victoria Cruziana wieder. Der fast 1000 Tonnen schwere Stahlkoloss hatte sich im Laufe des 31. März langsam nach oben bewegt, nachdem ab dem 30. März 2011 durch mächtige Saugleitungen zig Kubikmeter Wasser aus dem Wrack abgepumpt worden waren. Davor wiederum hatten Taucher sämtliche unter Wasser befindlichen Öffnungen abgedichtet - mit Schalungstafeln und Bauschaum. Dem Verfahren vorausgegangen waren intensive Abstimmungen mit den Behörden, etwa der Staatsanwaltschaft oder dem städtischen Umweltamt. „Wie zuvor von den Behörden erwartet, zeigte sich dabei, dass von dem Schiff keine weitere Umweltgefährdung ausgeht“, sagte eine Unternehmenssprecherin der PNP. Da wusste sie allerdings noch nicht, dass am Donnerstag Donaufischer die Wasserschutzpolizei alarmiert hatten, weil Öl über die schwimmende Ölsperre nach außen drang. Über die Untersuchungen der Polizei ist bislang nichts bekannt. Am 31. März befindet sich die Victoria Cruziana etwa zweieinhalb bis drei Meter höher als zuletzt, als sie in 3,50 Meter Tiefe auf Grund lag. Nach wie vor muss Wasser abgepumpt werden. Ging man in der Bayernhafen GmbH, die zu 100 Prozent dem Freistaat gehört, zuletzt davon aus, dass die Kosten für die Bergung mehr als eine halbe Million Euro betragen könnten, konnten die Manager diese Schätzung nun etwas nach unten korrigieren. „Noch läuft ja die Bergung, doch wir schätzen, dass sich die Kosten auf maximal 400 000 Euro belaufen werden“, sagte die Bayernhafensprecherin auf PNP-Anfrage Ende März 2011. Unklar sei, bis wann das Wrack vollständig gehoben sein und was mit ihm geschehen werde. Bis zur Klärung der rechtlichen Fragen („Der Flusskreuzer ist ja nicht unser Eigentum“) bleibe die Victoria Cruziana im Bayernhafen Passau.

Forderung des Umweltministers

Umweltminister Markus Söder (CSU), der offenbar weiter eine Verschmutzung der Donau befürchtete, hat den Amtschef seines Ministeriums gebeten, Druck zu machen, damit eine Bergung des Schiffs endlich angegangen wird. In einem Brief, der der PNP vorliegt, mahnte der Amtschef des Umweltministeriums bei seinem Kollegen im Wirtschaftsressort eine rasche Bergung des Schiffes an.

Verantwortlich für die Bergung des Schiffes sei zwar der Eigner des Schiffes sowie dessen Versicherung, heißt es in dem Ministeriumsschreiben. Doch angesichts der Größenordnung der Bergungskosten von etwa einer halben Million Euro sehe sich der serbische Eigner nicht in der Lage, einen Bergungsauftrag zu erteilen. „Von einer zeitnahen Bergung durch den Eigner ist also nicht auszugehen."

Wenn der Eigner nicht greifbar sei, gehe die Verantwortung auf die Bayernhafen GmbH mit dem Freistaat Bayern als Gesellschafter über - schließlich sei auf deren Gelände das Schiff gesunken. Rechtlich angesiedelt ist die Bayernhafen beim Bayerischen Wirtschaftsministerium, weshalb sich der Umwelt-Amtschef bei seinem Kollegen im Wirtschaftsministerium beklagt: „Die Bayernhafen GmbH würde aber nur auf Grundlage einer Anordnung durch die Rechts- und Vollzugsbehörde, die Stadt Passau, die Bergung des Schiffes in die Wege leiten. Die Stadt Passau ihrerseits will aber derzeit keine Anordnung zur Erstellung eines Sanierungsplanes gegenüber der Bayernhafen GmbH erlassen, da die Besorgnis für eine signifikante Gewässerverunreinigung durch das Schiff nicht mehr gegeben sei“, heißt es in dem Brief.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schubschiff-Kapitän

Das ausrangierte Kreuzfahrtschiff Victoria Cruziana war unter Umständen ohne behördliche Genehmigung auf der Donau unterwegs. Entsprechende Hinweise prüft die Staatsanwaltschaft Passau. Unklar ist, wann die ursprünglich in Holland ausgestellte Transportgenehmigung ausgelaufen war, nachdem der 880-Tonnen-Koloss über Monate von den Niederlanden in Richtung Serbien unterwegs war.

Die Transport-Erlaubnis war nach PNP-Informationen bis August 2010 gültig. Bis dahin sollte die Victoria Cruziana längst in Belgrad beim neuen Eigentümer MPs-Group sein. Doch weil es zu finanziellen Unregelmäßigkeiten kam, stockte der Transport per Schubschiff, bis die VC schließlich in Passau vor Anker ging. Die Genehmigung lief aus und wurde wohl auch nicht erneuert, als das Schiff Mitte November zur Zwangsversteigerung einige hundert Meter flussaufwärts zum Bayernhafen geschoben wurde. Zwei Ermittlungsverfahren laufen derzeit (Stand Februar 2011) im Zusammenhang mit dem kurz darauf gesunkenen Schiff. Gegen den Geschäftsführer der MPs-Group wegen des Verdachtes der Gewässerverunreinigung, so die Staatsanwaltschaft Passau gestern auf PNP-Anfrage. Außerdem ging am Dienstag eine Strafanzeige wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs gegen den Kapitän des Schubschiffs von Mitte November ein. Das Wasser- und Schifffahrtsamt wollte mit Hinweis auf das laufende Verfahren keine Stellungnahme abgeben.

Pfandklage

Am 17. Mai 2011 wurde bekannt, dass die Einigung mit dem serbischen Eigentümer gescheitert ist. Die Bayernhafen-Gesellschaft sah sich gezwungen, Pfandklage in Belgrad, dem Sitz des Schiffseigentümers, einzureichen. Durch die Pfandklage soll das Schiff im Passauer Hafen versteigert werden, um wenigstens einen Teil der Kosten wieder einzubringen. Für den hochwertigen Stahl des 800 Tonnen schweren Schiffes können noch ansehnliche Summen erzielt werden.

Die privatwirtschaftlich agierende Bayernhafen-Gesellschaft, die zu 100 Prozent dem Freistaat gehört, will die Bergungskoten von 400 000 Euro ersetzt haben. Regressforderungen, hauptsächlich gegen den serbischen Eigentümer, werden geprüft. Nach dem Stand vom 06. September 2011 wird auf die Entscheidung des für die Pfandklage zuständigen Gerichts noch gewartet.

Auslöse des Schiffes

Mitte Oktober 2011 soll die Victoria Cruziana dem Vernehmen nach an ein amerikanisches Unternehmen weiterveräußert worden sein. Der Bayernhafen GmbH & Co. KG wurde überraschend eine Auslöse angeboten. Die Gesellschaft wollte zur Höhe dieser Summe nichts sagen. Nach PNP-Informationen ist es nicht einmal eine sechsstellige Summe. Für das Unternehmen stelle die getroffene Vereinbarung wirtschaftlich wie zeitlich die beste Lösung dar. Man wolle zudem weiterhin versuchen, die restlichen Kosten einzutreiben, teilte das Unternehmen noch mit.

Die Eigentümer hatten es am 11. Oktober 2011 eilig, nachdem das Pfandsiegel entfernt war. Ein holländisches Schubschiff legte längs der 90 Meter langen und 12 Meter breiten Victoria Cruziana an und band diese fest an sich. Kurz nach 14 Uhr hieß es Leinen los für den Zweier-Schubverband und um 15.46 Uhr passierte er die Hängebrücke in Passau. Dem Vernehmen nach geht es nach Belgrad.

Diebstähle

Im Februar hat die Verkehrspolizei erneut Straftäter an Bord des gesunkenen Ex-Kreuzfahrtschiffes feststellen müssen. Unbekannte entwendeten im Verlauf der letzten beiden Januarwochen auf dem auf Grund liegenden Schiff im Passauer „Bayernhafen“ ein auf dem Heck stehendes Notstromaggregat. Die Tat wurde erst Anfang Februar von Beamten der Wasserschutzpolizei Passau bei einem Kontrollgang auf dem Schiff festgestellt.

Literatur