Vilsbiburg
Vilsbiburg
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Landshut |
Höhe: | 449 m |
Fläche: | 68,85 km² |
Einwohner: | 11.426 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84137 |
Vorwahl: | 08741 |
Kfz-Kennzeichen: | LA |
Website: | www.vilsbiburg.de |
Erster Bürgermeister: | Helmut Haider (FW) |
Vilsbiburg ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Landshut. Partnerstadt ist die italienische Stadt Buja.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt liegt ca. 20 km südöstlich von Landshut an der Bundesstraße 299 im Tal der Großen Vils.
Ortsteile
Ortsteile sind Achldorf, Adlhub, Aichberg, Aim, Aiteröd, Ammersöd, Anzenberg Ay, Baumgarten, Berg, Blamberg, Blashub, Brandlmaierbach, Bründl, Buckleck, Bürg, Dasching, Derndlmühl, Dumseck, Eck, Eckweg, Eibelswimm, Eiselsberg, Ellersberg, Falkenberg, Feldkirchen, Frauenau, Frauenhaarbach, Frauensattling, Friesing, Gaindorf, Gassau, Geiselsdorf, Geratspoint, Giersdorf, Giglberg, Goldbrunn, Großmaulberg, Großrauchenstein, Grub, Grundlhub, Günzenhub, Haarbach, Hackelsberg, Haidberg, Hartlsöd, Haubenberg, Hermannsöd, Herrnfelden, Hinterwimm, Hinzing, Hippenstall, Hörasdorf, Hofstetten, Holzen, Irleswimm, Johanneskirchen, Kalteneck, Karwill, Kienberg, Kirchstetten, Kleinay, Kleingrub, Kleinmaulberg, Kleinrauchenstein, Kögleck, Köpfelsberg, Kollmannsberg, Kratzen, Kreuzaign, Kurzbach, Landesberg, Lernbuch, Lichtenburg, Lofeneck, Loh, Lohe, Maierbach, Mais, Marxbauer, Marxhub, Motting, Mühlen, Neißl, Niedermühle, Niedersattling, Oberbach, Oberenglberg, Oberlanding, Oberschellenberg, Oed, Ödwimm, Pfaffenbach, Pirken, Prading, Rechersberg, Reichenöd, Reichreit, Reisach, Reit, Reschen, Rieberseck, Ritthal, Rofoldsreit, Rombach, Rumpfing, Saching, Sand, Schachten, Schaidham, Schnedenhaarbach, Schußöd, Schußreit, Seidlhub, Seyboldsdorf, Solling, Spielberg, Spitzenberg, Stadel, Stadelöd, Stadl, Stadlöd, Streifenöd, Streunweinmühle, Tannet, Tattendorf, Thal, Thalham, Trauterfing, Ulring, Unterenglberg, Unterlanding, Unterschellenberg, Vockhof, Wachsenberg, Wald, Weißenberg, Wies, Wiethal, Wimpassing, Wölflau, Wolferding, Zeiling
Geschichte
Die älteste Siedlung wird um das Jahr 1000 als Pipurch erwähnt. Nach dem Übergang an die bayerischen Herzöge um 1230 gewann das Dorf unter anderem als herzogliche Zollstätte an Bedeutung.
Urbare, Urkunden und Freiheitsbriefe aus den Jahren 1301, 1304, 1323, 1337 und 1341 zeigen, dass schon zu dieser Zeit das befestigte Vilsbiburg als „Stat“ geführt wurde und eine herzogliche Wittelsbacher Stadt war.
Ab dem Jahre 1367 blieb nur noch die Bezeichnung Markt bestehen. 1648 fielen mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Pest zum Opfer. 1760 wurde die Verwaltung des Pflegamts Geisenhausen auf Vilsbiburg übertragen. 1803 erhielt es einen Teil des Landgerichts Teisbach mit Frontenhausen.
1862 wurden aus dem Landgericht das Amtsgericht, Bezirksamt und Notariat. Seither prägten mehrere Textilbetriebe Vilsbiburg, was zu einem starken Bevölkerungswachstum führte. 1864 wurde die mechanische Weberei und Wäschefabrik Carl Zoller gegründet.
Im Jahr 1903 wurde das untere Tor mit den seitlich angrenzenden Häusern, zu denen auch das 1727 erbaute Rathaus gehörte, abgebrochen. Der Privatier Paul Söll errichtete 1905 das heutige Rathaus als privates Wohnhaus.
Am 26. Januar 1906 wurden die Bürger vom Magistrat und dem Gemeindekollegium informiert, dass in der Sitzung vom 23. Dezember beschlossen wurde, für den Markt Vilsbiburg, den nach Ausweis des vorliegenden Aktenmaterials noch im Jahre 1323 innegehabten Titel „Stadt" wieder anzunehmen. Jedoch war dazu die Zustimmung von 2/3 der Bürgerschaft erforderlich. Die Frist zur Abgabe der Stimme war auf den 15. Februar festgelegt, wurde dann aber bis zum 1. März 1906 verlängert. Der Bericht über die Magistratssitzung vom 8. März 1906 stellte fest: „Bezüglich des Projektes für den Markt Vilsbiburg, den bereits in früheren Jahren innegehabten Titel „Stadt“ wieder anzunehmen, wird bekannt gegeben, dass von den stimmberechtigten 158 Bürgern nur 79 dafür stimmten und somit die vorgeschriebene Zahl der Stimmen nicht erreicht wurde“.
1919 entstand die mechanische Weberei und Wäschefabrik E. Sieglin. Durch Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren vom 28. März 1929 wurde der Marktgemeinde Vilsbiburg die Genehmigung erteilt, die frühere Bezeichnung „Stadt“ wieder zu führen.
1950 ließ sich die ursprünglich aus Eger stammende Gebr. Seiler Kammgarnspinnerei und Textilwerk in Vilsbiburg nieder. In den 1950er Jahren kam das Werk der Firma Rank & Sohn hinzu, 1963 nahm die Firma Hudson ihre Produktion in Vilsbiburg auf.
26 Jahre nach der Stadterhebung tauschte die Stadt Vilsbiburg ihr bisheriges, seit dem Jahr 1514 bestehendes Biberwappen gegen ihr bis 1240 zurückreichendes Pantherwappen ein. Der Stadtrat nahm das Schreiben des Ministeriums des Inneren vom 18. Februar 1955 in der Sitzung am 25. Februar 1955 zur Kenntnis, wonach die Änderung des Wappens und die neue Stadtfahne genehmigt sind. Dieses Datum ist die Geburtsstunde des "neuen" Vilsbiburger Stadtwappen; heraldisch links: die bayerischen weiß-blauen Rauten und rechts der stehende, nach rechts gewendete rote Panther.
Vilsbiburg war Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Vilsbiburg. Mit der Eingliederung in den Landkreis Landshut am 1. Juli 1972 verlor Vilsbiburg die Landkreisverwaltung. Seit der Gebietsreform 1978 gehören zum Gemeindegebiet Vilsbiburg auch die Gemeindeteile Frauensattling, Gaindorf, Haarbach, Seyboldsdorf und Wolferding.
Am 26. Mai 2001 wurde die Partnerschaftsurkunde mit der italienischen Stadt Buja unterzeichnet.
Stadtwappen
Der rote Panter ist das Wappentier aus dem Siegel der 1248 ausgestorbenen pfalzgräflichen Linie der spanheimischen Grafen von Kraiburg und Ortenburg, die seit dem 12. Jahrhundert im Vils- und Rottal reich begütert waren. Die Rauten beziehen sich auf die Wittelsbacher als deren Herrschaftsnachfolger seit 1260, die den Panter als Nebenwappen weiterführten. Dieses Wappen findet sich schon im ältesten Siegel der Stadt, das um 1330/40 entstanden sein dürfte, als "Biburg" vorübergehend Stadtrechte besaß; das älteste Siegel ist seit 1374 in Abdrucken überliefert. Im ausgehenden 15. Jahrhundert wurde das historische Wappen durch ein anderes verdrängt. Es zeigte im Rautenschild einen Schrägbalken, belegt mit einem springenden Biber. Dies ergab ein für den Ortsnamen falsch redendes Sinnbild. Es tauchte erstmals in einem um 1500 geschnittenen Siegel auf, das in Abdrucken seit 1514 überliefert ist. Dieses Wappen setzte sich auch in der heraldischen Literatur durch und blieb gültig, bis die Stadt 1955 die Wiederannahme des ersten Siegelbildes als Wappen beschloss. Vilsbiburg wurde 1929 wieder zur Stadt erhoben.
Politik
Bürgermeister
- Erster Bürgermeister ist Helmut Haider (FW). Er wurde 2014 mit 67,26 Prozent der Stimmen gegen Hermann Vogelgsang (CSU, 17,50 Prozent) und Wolfgang Schwimmer (bul-Grüne, 15,24 Prozent) im Amt bestätigt.
Stadtrat
Der Stadtrat hat 24 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und aufgrund der Kommunalwahl 2014 folgende Sitzverteilung:
- CSU: 8 Sitze (2008: 10)
- FW (Freie Wähler): 7 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 7)
- SPD: 6 Sitze (2008: 5)
- Bürger- und Umweltliste/Grüne: 3 Sitze (2008: 2)
Sehenswürdigkeiten
- Der 200 Meter lange Marktplatz im rechten Winkel zur Vils besitzt die typische langgezogene Rechteckform altbayerischer Städte. Von den beiden Toren und der im 15./16. Jahrhundert aufgeführten Ringmauer ist nur mehr das Obere Tor aus dem 15. Jahrhundert mit Haube aus dem 16. Jahrhundert erhalten, das untere wurde 1903 abgebrochen. Die Wohnbauten gehören meist dem Inn-Salzach-Stil mit seinen waagrechten Abschlüssen, seltener dem hochgiebeligen Landshuter Stil an. Nördlich des Oberen Tores liegt der Obere Vormarkt mit der Stadtpfarrkirche, der Untere Vormarkt liegt am südlichen Ufer der Vils und steigt langsam zum Kalvarienberg an.
- Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, imposante dreischiffige Staffelhallenkirche aus Backstein. Sie entstand im 15. Jahrhundert. Der Westturm wurde 1671 erhöht und 1689 mit einer Zwiebelhaube versehen. Das Innere besitzt eine ungewöhnliche Gewölbefiguration.
- Spitalkirche Hl. Dreifaltigkeit, spätgotischer Bau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, daran anschließend das ehemalige Heiliggeistspital aus der Zeit um 1460.
- Wallfahrtskirche Mariahilf, erbaut 1683 zum Dank für den Sieg über die Osmanen. Die jetzige Kirche entstand 1832 bis 1836, die Türme 1880 bis 1885. Zuvor stand hier eine baufällig gewordene Kirche von 1704. Jeden 13. eines Monats (Fatimatag) findet eine Wallfahrt zur Mariahilfkirche statt.
- Karmeliterinnenkloster, 1904/05 nach Plan von Michael Kurz errichtet
- Pfarrhof, massiver Barockbau von 1718 bis 1720
- Heimatmuseum Vilsbiburg im ehemaligen Heiliggeistspital, mit Kröninger Hafnerkeramik
Tourismus
- 1990 in Betrieb genommenes Stadtbad
- Hallenbad
- Vilstalhalle
- Dionysi-Markt im Oktober, ältester Pferdemarkt in Niederbayern, mit festlichem Umritt
- „Bimpflinger Nationalfeiertag“ am Unsinnigen Donnerstag, mit Umzug
- Nikolausmarkt am Stadtplatz
Bildung und Erziehung
- Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium
- Staatliche Realschule Vilsbiburg
- Grundschule Vilsbiburg
- Mittelschule Vilsbiburg
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Städt. Volkshochschule Vilsbiburg
- Städtische Musikschule Vilsbiburg
Söhne und Töchter
- Georg Kremplsetzer, Komponist
- Florian Oßner, Bundestagsabgeordneter
Ehrenbürger
- 1886: Pater Leo Maria Berger
- ? : Franz Seraph Kagermayer
- 1891: August Urban
- 1898: Benefiziar Alois Vest
- 1914: Paul Söll
- ? : Michael Winkler
- ? : Josef Brandl
- 1924: Pfarrer Michael Mayer
- 1927: Dr. Josef Hell
- 1927: Benedikt Selmaier
- 1931: Pfarrer Bartholomäus Spirkner
- 1957: Franz Xaver Hirl
- 1964: Pater Olaf Becht
- 1989: Fritz Dräxlmaier
- 1999: Josef Billinger
- 2003: Lambert Grasmann
- 2003: Gerhard Nord
Vereine
- Die Roten Raben Vilsbiburg spielen in der Volleyball-Bundesliga.
- Hu Long Wu Shu - Kampfsportverein, gegründet von Sascha Schreiner
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Literatur
- Ulrich Pietrusky, Günther Michler, Donatus Moosauer: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3
Weblinks
- Offizielles Journal der Stadt Vilsbiburg
- Vilsbiburg: 150 Fotografien und historische Dokumente aus 5 Jahrhunderten
- Die Vilsbiburger Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
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