Vilstalsee

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Blick auf den Vilsatalsee mit Sicht auf Steinberg

Der Vilstalsee ist ein Stausee des Flusses Vils auf dem Gebiet der Gemeinde Marklkofen und des Marktes Reisbach im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Geschichte

Das Vilstal wurde in früherer Zeit jährlich oft mehrmals überschwemmt. Dagegen wurde in den 1960er Jahren der „Sonderplan Abfluss Vils“ ausgearbeitet. Er sah den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens bei Marklkofen sowie eine Schließung der Ausbaulücken im Mittel- und Unterlauf der Vils vor. So entstand in den Jahren 1972 bis 1975 der Vilstalsee. Dadurch konnte die Überflutungshäufigkeit der Talaue deutlich herabgesetzt werden. Um zu verhindern, dass bei Höchststau im Rückhaltebecken Teile der Ortschaft Marklkofen überschwemmt werden, mussten diese durch einen Deich geschützt werden. Der durch den Ortsschutzdeich von der Vils abgetrennte Bereich wird Polder genannt.

In kürzester Zeit erlangte der Vilstalsee hohe Bedeutung für die Erholung und den Naturschutz. Das Naturschutzgebiet „Vilstalsee bei Marklkofen“ wurde 1984 errichtet und 2005 erweitert. Es umfasst den Westteil des Stausees, wo sich großflächige Schilfzonen entwickelt haben, und ein großes Areal der Talaue oberhalb davon.

2009 bildeten sich immer mehr Wasserpflanzen, und 2010 überzogen schleimige Algen die Seeoberfläche. Baden und Wassersport ist somit nicht mehr möglich. Die Frage, ob der See in Zukunft wieder genutzt werden kann steht noch offen.

Beschreibung

Durch einen neun Meter hohen und 1,79 Kilometer langen Erddamm wird ein 9,2 Millionen Kubikmeter großer Hochwasserschutzraum gebildet. Die Wasseroberfläche bei höchstem Anstau umfasst etwa 350 Hektar. Die Größe des Grundsees beträgt ca. 100 Hektar. Die Steuerung des Hochwasserrückhalteraumes erfolgt zentral von der Schaltwarte im Auslass- und Entlastungsbauwerk. Das Auslass- und Entlastungsbauwerk ist ein in das Absperrbauwerk integriertes Betonbauwerk und enthält als Betriebseinrichtungen einen Betriebsauslass, zwei Grundablässe sowie zwei Fischbauchklappen. Im Hochwasserfall wird der Wasserspiegel um bis zu 4,2 m angehoben. Dann vergrößert sich der 100 ha große See auf ca. 350 ha. Das Rückhaltevolumen des Sees beträgt ca. 9,2 Mio. m³.

Literatur

Weblinks