Wallerfing

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Wallerfing
Das Wappen von Wallerfing


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 357 m
Fläche: 20,76 km²
Einwohner: 1.372 (31. Dezember 2010)
Postleitzahl: 94574
Vorwahl: 09936
Kfz-Kennzeichen: DEG
Website: Keine Website
Erster Bürgermeister: Thomas Brunner
(Freie Wähler/Überparteilicher Bürgerblock Wallerfing)

Wallerfing ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Sie hat sich mit den Gemeinden Oberpöring und Otzing zur Verwaltungsgemeinschaft Oberpöring zusammengeschlossen.

Lage

Die ländlich geprägte Gemeinde Wallerfing liegt am Fuße des so genannten Hardtrückens, am Südrand des fruchtbaren Gäubodens, in der Südwestecke des Landkreises Deggendorf und umfasst die Gemarkungen Neusling, Ramsdorf, Wallerfing. Daneben gibt es die Gemeindeteile Ammersöd, Bachling, Bamling, Einöden, Englöd, Hacklöd, Hansöd, Hasreit, Herblfing, Hirlöd, Kolling, Lain, Neubachling, Neusling, Oberviehhausen und Reitberg.

Blick auf Wallerfing von Buchhofen aus
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Geschichte

Eine große Anzahl von Lese- und Grabungsfunden, die zum Teil im Schulgebäude der Gemeinde und in der Prähistorischen Staatssammlung in München aufbewahrt und gezeigt werden, beweisen, dass Wallerfing, wie die meisten Orte der Umgebung, schon sehr frühzeitig von sesshaften Ackerbauern der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt war. Die Lage bot sich für eine landwirtschaftliche Nutzung geradezu an, gab es auf der einen Seite doch fruchtbarste ebene Flächen, auf der anderen Seite waldreiches Hügelland mit Wild, Quellen und Bächen.

Als die letzten Römer schließlich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts, bedrängt von eindringenden germanischen Stämmen, im zusammenbrechenden Römerreich gegen Passau, Österreich und Italien abzogen, dürfte sich vor allem im Laufe des 6. Jahrhunderts und der folgenden Jahrhunderte eine neue Bevölkerung gebildet haben. Diese setzte sich aus Resten der kelto-römischen Bevölkerung und den neu einwandernden Bajuwaren zusammen. Das bairische, meist bäuerlich geprägte Volk entstand langsam. Zunächst wurden vor allem die fruchtbaren, fast menschenleeren Ebenen und Flusstäler besiedelt. Langsam tritt nun das Dorf aus dem Dunkel der Vor- und Frühgeschichte ins Licht der nachweisbaren frühmittelalterlichen Landesgeschichte. Schon im Jahr 812 soll hier eine Kirche gestanden haben, welche infolge der Beschlüsse des Reichtags von 817 mit Einkünften versehen wurde. Wallerfing hieß ursprünglich „Waldolfing“. Urkunden bezeugen, dass hier ein edles Geschlecht sesshaft war, da 1140 Willehalm und Roudeger Waldofing als Zeugen in Aldersbach genannt wurden, noch mal wird 1160 ein Lutold da Waldofing in einer Aldersbacher Urkunde als Zeuge erwähnt.

Im 13. Jahrhundert erhoben die Bischöfe von Passau den Zehent, mit welchem aber die Waller von Wildthurn belehnt waren. Der Herrschaftssitz der Edlen von Waldofing dürfte beim „Zehetmaier“ Anwesen gestanden haben.

Im 30-jährigen Krieg wurde Wallerfing wie die anderen Orte und Dörfer der Umgebung geplündert und zerstört. Nur die Kirche blieb verschont, da sich eine Ausraubung anscheinend nicht lohnte. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg (17011714) und dem Österreichischen Erbfolgekrieg (17411745) blieb das Dorf vor Plünderung und Zerstörung nicht verschont. Weiter berichtet die Chronik von Hungersnöten, Missernten, Naturkatastrophen und Epidemien wie der Pest.

Im Jahre 1848 äscherte ein Großbrand, dessen Ursache nie geklärt werden konnte, einen großen Teil der Ortschaft ein.

Die erste Schule in unserer Gemeinde wurde vom Klausner Niklas Sedlmayr 1754/1755 in der sogenannten Klausur bei der Kapelle „Unserer Lieben Frau vom Bründl“ in Herblfing eingerichtet. Später zog er mit seinen Schülern in ein aus eigenen und erbettelten Mitteln gebautes Haus in Bachling um. Im Jahre 1800 wurde in Wallerfing selbst eine Schulstelle installiert. In den Jahren 1830, 1913 und 1968/1969 wurden jeweils neue Schulgebäude errichtet.

Im Jahre 1891 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen, da das aus dem Mittelalter stammende Bauwerk nicht mehr den gestiegenen Anforderungen entsprach. Während der insgesamt fünfjährigen Bauzeit kam es zu mehreren Unfällen, wobei ein Arbeiter seinen Verletzungen erlag.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Gemeinde Wallerfing durch mehrere Baugebiete stark ausgedehnt. Sie zeigt sich als ein moderner Ort mit einer intakten Infrastruktur, mit den wichtigsten Dienstleistungsbetrieben, einem modernen Kindergarten, der Verbandsschule, einer Arztpraxis und neuen Sportanlagen. Die einst bäuerliche Bevölkerungsstruktur hat sich stark verändert. Nach der Gebietsreform (1972) wurden die vorher selbstständigen Gemeinden Ramsdorf und Neusling in die Gemeinde Wallerfing eingegliedert, die mit den Nachbargemeinden Oberpöring und Otzing eine Verwaltungsgemeinschaft bilden.

Gemeindewappen

Die Gemeinde führt sein 1982 ein Wappen. Die Zusammenstellung der drei Figuren im unteren Feld symbolisiert die im Zuge der Gebietsreform 1972 erfolgte Bildung der Gemeinde Wallerfing aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Wallerfing, Ramsdorf und Neusling. Der Kreuzstab, Attribut des heiligen Johannes des Täufers, steht für die Pfarrkirche von Wallerfing. Der Doppelkreuzstab, Attribut des heiligen Petrus, repräsentiert die Pfarrkirche von Neusling. Die Streugabel stammt aus dem Wappen der vom 13. bis zum 15. Jahrhundert mit Unterbrechungen in Ramsdorf ansässigen Herren von Ramsdorf, die zum bayerischen Turnieradel gehörten. Die Hofmark Ramsdorf prägte die Geschichte des Gemeindegebiets. Mit dem Greifen im oberen Feld wird an die Freiherren und späteren Grafen von Goder erinnert, die von 1514 bis Mitte des 18. Jahrhunderts als Hofmarksherren in Ramsdorf die Grundherrschaft und das Niedergericht über ihre Hintersassen ausübten. Die Feldfarbe Grün unterstreicht die vorherrschend landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde Wallerfing.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Thomas Brunner (Freie Wähler/Überparteilicher Bürgerblock Wallerfing). Bei der Kommunalwahl 2014 erhielt er 55,95 Prozent der abgegebenen Stimmen, sein Mitbewerber Johann Bär (CSU) 44,05 Prozent. Brunners Vorgänger Ludwig Weinzierl (CSU) trat nicht mehr an.
  • 2. Bürgermeister ist Klaus Ecke (CSU).

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich wie folgt:

  • Unabhängige Bürgerliste: 4 Sitze (neu)
  • CSU: 4 Sitze (2008: 8)
  • FW: 4 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 4)

Sehenswürdigkeiten

  • Der Hötzinger-Hof in Herblfing in der Gemeinde Wallerfing ist ein historischer Bauernhof und ein ortsbildprägender Baukörper.
  • Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer der Pfarrei Ramsdorf wurde 1890 bis 1893 in Wallerfing von Johann Baptist Schott als Ersatz für eine bei einem Brand zerstörte Kirche aus dem 13. Jahrhundert erbaut. Der Turmunterbau der alten Kirche wurde weiterverwendet. Die Weihe der Kirche erfolgte 1912.

Bildung und Erziehung

  • Volksschule Wallerfing (Grund- und Mittelschule)
  • Kindergarten St. Michael

Vereine

  • SV Wallerfing 1958
  • Tennisclub‎ TC Wallerfing-Ramsdorf
  • Bayerischer Wald-Verein Sektion Wallerfing
  • Überparteilicher Bürgerblock / FW-Wallerfing
  • KSV Neusling-Wallerfing
  • Freiwillige Feuerwehr Wallerfing
  • Imkerverein Wallerfing


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Wappen Landkreis Deggendorf.png

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