Wallfahrtskirche Maria Hilf (Vilshofen)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Wallfahrtskirche Maria Hilf
Blick zum Hochaltar

Die Wallfahrtskirche Maria Hilf ist eine Wallfahrtskirche der Pfarrei Vilshofen in der Stadt Vilshofen an der Donau im Landkreis Passau.

Geschichte

Am 31. März 1657 brachte der Vilshofener Bräuamtsschreiber Caspar Wieser eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf ob Passau an der Straße nach Osterhofen an einem Birnbaum an. Es wurde von zahlreichen Betern besucht, so dass aus deren Spenden 1660 eine Holzkapelle erbaut werden konnte. Die Chronik vermeldet, dass um den Baum wächserne Bilder an Bändern angebunden wurden und das Geld mit Wachs angeklebt oder in Kerzen eingewickelt wurde.

Schon nach dreißig Jahren konnte mit dem Bau einer massiven Steinkirche begonnen werden, der Grundstein wurde 1691 gelegt. Baumeister war Antonio Riva aus Graubünden, die Ausstattung besorgten ab 1693 italienische Künstler in Passau, die zuvor am Passauer Dom beschäftigt waren. Die alte Kapelle blieb zunächst bestehen, sie wurde 1708 neu aufgezimmert.

1716 erschien in der Höllerschen Druckerei in Passau ein fast hundert Seiten starkes Büchlein, das pedantisch über die Wallfahrt berichtete. 1717 entstand gegenüber der Kirche eine kleine Brunnenkapelle nach dem Plan des Osterhofener Klosterbaumeisters Anton Rizzi. In der Rokokozeit wurde die Ausstattung der Kirche durch Kanzel, Orgel und Kreuzweg ergänzt.

Im Gefolge der Säkularisation wurde die alte Holzkapelle 1803 abgerissen. Der Gnadenbrunnen gegenüber der Kirche wurde später durch eine Lourdesgrotte ersetzt. Heute wird die Kirche nur noch von privaten Pilgern besucht.

Beschreibung

Der norditalienisch geprägte, überkuppelte Zentralbau nach den Plänen von Antonio Riva hat im Grundriss die Form eines griechischen Kreuzes. Die Stuckatur ist ein Werk des Hofstuckateurs Giovanni Pietro Camuzzi, die Deckenfresken malten Johann Carlone und Jakob Anton Mazza. Den Stuckmarmor-Hochaltar von 1693, in den im November 1694 das örtliche Gnadenbild Mariahilf ob Passau eingefügt wurde, schuf Andrea Solari. Vermutlich entwarf Solari auch die schlichteren Seitenaltäre, deren Altarblätter der damals in Passau anwesende Hamburger Franz Werner Tamm malte.

Von den zahlreichen Votivbildern ist das älteste auf 1665 datiert. Ein großes Votivbild, das den Stadtbrand von 1794 darstellt, wurde von den Bürgern nach dem Brand gestiftet.

Galerie

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte. Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3
  • Gottfried Schäffer, Gregor Peda: Wallfahrten im Passauer Land, Pannonia-Verlag Freilassing 1978, ISBN 3-7897-0069-X