Weltkulturerbe Donaulimes

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Der spätrömische Burgus auf dem dem Gelände der Kläranlage Passau-Haibach.

Als Weltkulturerbe Donaulimes wird eine gemeinsame österreichisch-bayerische Bewerbung um den UNESCO-Welterbetitel bezeichnet. Gegenstand der Bewerbung ist die Donau als sogenannter „Nasser Limes“ des Römischen Reiches. Mit einer Entscheidung wird bis 2018 gerechnet. Der Donaulimes wäre bei einer erfolgreichen Nominierung die erste Welterbestätte, die überwiegend in Niederbayern liegt.

Hintergrund

Der Donaulimes erstreckt sich in Bayern von Kelheim bis Passau und führt dann weiter bis zur Donaumündung in Rumänien. In Deutschland ist bisher nur der Obergermanisch-Raetische Limes von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz über Baden-Württemberg bis kurz vor Regensburg bei Hienheim an der Donau zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Gemeinsam mit dem Hadrians- und dem Antoniuswall in Großbritannien bildet dieser Limes die Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reichs“.

Geschichte

Bis kurz vor Regensburg ist die Donau als „Nasser Limes“ – ebenso wie seit 2006 auch die Regensburger Altstadt – bereits Welterbe. Der weitere Abschnitt der Donau, insbesondere auf österreichischem Gebiet, ist hingegen nciht geschützt, weshalb Österreich seit Jahren ebenfalls eine Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste anstrebte. Diese Initiative bot auch dem Freistaat Bayern die Gelegenheit, den Welterbe für das noch titellose Stück bayerischer Limes mit Passau anzustreben. Österreich hat in der Folge seine Zustimmung signalisiert, dass sich Bayern der österreichischen Bewerbung anschließt.

Wegen der Vielzahl der Beteiligten in Bayern wurde die weitere Verantwortung dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege übertragen. Dieses meldete 2014 insgesamt zehn Flächen an der bayerischen Donau zwischen Bad Gögging und Passau zur Aufnahme in die nationale Vorschlagsliste, die sogenannte Tentativliste. Besonders Passau ist dabei von besonderer Bedeutung, denn hier sind neben der Donau selbst auch noch Reste römischer Wehranlagen zu finden – ansonsten gibt es solche donauaufwärts erst wieder in der Römergemeinde Künzing im Landkreis Deggendorf. Die vorgeschlagenen drei Orte im Stadtgebiet von Passau sind die Kastelle Boiotro und Boiodurum sowie der spätrömische des Burgus in Bayerisch Haibach. Insbesondere der Burgus stellt aber eine echte Herausforderung dar, sich damit der Welt zu präsentieren: Es handelt sich um die Fundamente eines spätantiken Wachturms, die sich jedoch ausgerechnet auf dem Gelände der Kläranlage Passau-Haibach befinden.

Nach Zustimmung der beteiligten Kommunen gab das Bayerische Kunstministerium den Welterbeantrag gegen Ende Januar 2015 an die deutsche Kultusministerkonferenz zur Eintragung in die nationale Vorschlagsliste. Der eigentliche Antrag auf eine Aufnahme des Donaulimes bei der UNESCO wird unter Federführung Österreichs erfolgen. Österreich plant, den Antrag bis 2017 vorzulegen, damit das Welterbekomitee der UNESCO im Juni 2018 über eine Anerkennung der bayerischen und österreichischen Bestandteile des Donaulimes entscheiden kann.

Siehe auch

Literatur

Weitere Berichterstattung der PNP