Winter (Landau)
Der Winter in Landau an der Isar wurde erstmals 1912 verewigt – auf einer Postkarte mit Schlittenfahrern.
Hintergrund
Von Vilsbiburg aus schrieb am 26. Februar 1912 ein gewisser Unterhuber an seinen Freund Franz Baumgartner, den königlichen Postadjunkt in Simbach am Inn, eine Postkarte. Aus dem in deutscher Schrift geschriebenen Text ist herauszulesen, dass die damals jungen Männer um ihren beruflichen Werdegang bei der Post besorgt waren. Weil auf der eng beschriebenen Karte kein Platz mehr ist, schreibt Unterhuber vorne ins Bild: „Eine Ansicht von unserer reizenden Rodelbahn.“
Die fast 100 Jahre alte Fotografie zeigt schlittenfahrende Erwachsene mit Kindern und dürfte bei der offiziellen Inbetriebnahme der Rodelbahn entstanden sein. Frauen mit eleganten Hüten und Männer in weißem Hemd und Hut auf einem Schlitten sitzend, lassen dies vermuten. Winterlich gekleidete Personen stehen auf schneebedeckten Stufen rechts im Bild, aber auch auf der Fahrbahn, was darauf hindeutet, dass die Schlitten nicht in Bewegung waren, als die Aufnahme entstand. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass alle Schlittenfahrer mit den Absätzen bremsen. Alles scheint inszeniert zu sein – verständlich, wenn man bedenkt, wie kompliziert das Fotografieren vor 100 Jahren war.
Literatur
- Inge Seidl: Wintervergnügen vor 100 Jahren. In: Passauer Neue Presse vom 6. Februar 2010 (S. 20)
