Aholming
Aholming
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Deggendorf |
Höhe: | 327 m |
Fläche: | 29,35 km² |
Einwohner: | 2.297 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 94527 |
Vorwahl: | 09938 |
Kfz-Kennzeichen: | DEG |
Website: | www.aholming.de |
Erster Bürgermeister: | Martin Betzinger (BBA) |
Aholming ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde Aholming liegt an der Bundesstraße 8 und an der Staatsstraße 2124 zwischen Donau und südlich der Isarmündung. Das Gebiet liegt im Einzugsbereich der Städte Deggendorf, Plattling und Osterhofen.
Ortsteile
Zum Gemeindegebiet gehören die Ortschaften Aholming, Breitfeld, Garnschwaig, Isarau, Kühmoos, Moosmühle, Neutiefenweg, Penzling, Probstschwaig, Rauchschwaig, Schwarzwöhr, Tabertshausen, Tabertshauserschwaig und Thannet.
Geschichte
Die ersten Siedlungsspuren im Ort Aholming tauchen in der Jungsteinzeit, also ca. in der Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. auf.
Erste Aufzeichnungen lassen sich ab dem Jahr 1112 nachweisen. Die erste erwähnte Person ist ein Walchoun de Auhalmingen. Die "Aholminger" waren Ministeriale des Passauer Hochstifts. Da die Bistumsgrenze zwischen Passau und Regensburg durch die Isar gebildet wurde und dieses Grenzgebiet besonders überwacht werden sollte, wurde Aholming schon frühzeitig zu einer Hofmark ernannt. Die Tatsache, dass die Herren von Ahalming später hauptsächlich als Zeugen des Grafen von Bogen auftraten, legt den Schluss nahe, dass die Bogener ihren Einflußbereich auch auf das Gebiet rechts der Isar ausgedehnt hatten.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts kam die Vogtei über den Besitz des Domkapitels und des Klosters St. Nikola, das ebenfalls Güter in Aholming besaß, in die Hände der Wittelsbacher. Im 2. Herzogsurbar (um 1280) erscheinen die Vogteien Aholming und Penzling bereits unter dem Gericht Hengersberg. Die Gegend um Aholming war also von der wittelsbachschen Verwaltungsorganisation schon erfasst. Territorial gesehen blieb Aholming für die weitere Zukunft beim Herzogtum Bayern. Das Schloss und die übrigen Güter mussten die Wittelsbacher aber schon bald verpfänden bzw. ganz abgeben. Letztmalig wird das nach Aholming benannte Geschlecht 1312 mit Heinrich von Ahalming, des Ortleins Sohn in einer Aldersbacher Urkunde erwähnt. Nach mehreren Besitzerwechseln, die alle aber nur von kurzer Dauer waren, gelangte Aholming 1363 an den Straubing]]er Viztum Ulrich Chamerauer. Die Chamerauer hielten sich bis 1413 in Aholming.
Ab diesem Jahr tritt die Geschichte Aholmings in ein neues Stadium. Der Straubinger Viztum Ritter Heinrich V. Notthafft von Wernberg, dessen Nichte Barbara die Gemahlin Peter d. J. von Chamerau war, kaufte Aholming von den Chamerauern. Die Notthaffts hielten sich in Aholming bis zu deren Aussterben 300 Jahre später.
Als letzter Spross der gräflichen Linie verstarb Johann Heinrich Notthafft Graf v. Wernberg 1734; die Herrschaft Aholming wurde für heimgefallen erklärt.
Nach längerer Bedenkzeit gab Kurfürst Maximilian Joseph am 23. Dezember 1745 die kurfürstlichen Lehen Johann Franz de Paula Graf von Preysing und seinen männlichen Leibeserben. 1758 empfing Johann Kaspar Graf von Preysing zu Moos dieselben und 1770 nach dessen Tod sein gleichnamiger Sohn.
Aus der geschichtlichen Entwicklung heraus hat sich gerade auch in Ostbayern eine Fülle von komplizierten Herrschaftsverhältnissen herausgebildet, die letztlich die Verwaltung des gesamten Landes sehr schwierig gestalteten. Deshalb ging das Königreich Bayern im Jahre 1808 daran, durch die Bildung von Steuerdistrikten die Verwaltung zu vereinfachen. Schließlich wurde mit der Bildung der Gemeinden im Jahre 1821 die alte Gliederung völlig aufgegeben und moderne Verwaltungseinheiten geschaffen.
Dies war die Geburtsstunde der heutigen politischen Gemeinde Aholming. Die Gemeinde Aholming umfasste 1821 das ehemalige Herrschaftsgebiet Aholming, Penzling und Tabertshausen. Der heutige Ortsteil Neutiefenweg existierte damals noch nicht.
Allerdings unterstand Aholming noch der Gerichtsbarkeit des Grafen Preysing zu Moos. Im Zuge der allgemeinen Auflösung der Patrimonialgerichte im Jahr 1848 erklärte sich auch Graf Preysing am 11. April 1848 bereit, seine Patrimonialgerichtsbarkeit an den Staat abtreten zu wollen. Am 21. November 1848 löste der König von Bayern, das vormalige Patrimonialgericht I. Klasse Moos auf und teilte die Gerichtsholden den jeweiligen Landgerichten zu. Dies bedeutete für Aholming die endgültige Lösung aus dem Einflussbereich der Grafen von Moos.
Die Gemeinde Aholming gehörte zum Landkreis Vilshofen und kam erst bei dessen Auflösung 1972 zum Landkreis Deggendorf.
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen, das die Gemeinde seit 1980 führt, vereint die heraldischen Symbole der beiden historisch bedeutsamsten Herrschaftsträger im Gemeindegebiet. Der steigende rote Wolf repräsentiert das Hochstift Passau und erinnert daran, dass Aholming im Mittelalter eine geschlossene Herrschaft des Hochstifts Passau war. Der blaue Balken im goldenen Schild entspricht dem Familienwappen der Nothaft, die als wichtigste Inhaber der zeitweise durch Erbfälle mehrfach aufgesplitterten Herrschaft Aholming von 1413 bis 1735 Hoch- und Niedergericht sowie die Grundherrschaft im Gemeindegebiet ausübten.
Politik
Bürgermeister
- Bei der Kommunalwahl 2014 wurde der bisherige Bürgermeister Martin Betzinger (CSU und Bürgerblock Aholming) mit 58,72 % der abgegebenen Stimmen als 1. Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 64,54 %.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich wie folgt:
- CSU und Bürgerblock Aholming: 8 Sitze (2008: 7)
- FW: 6 Sitze (2008: 7)
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Stephanus aus dem Jahr 1765 mit spätgotischem Chor und Turm, im Inneren Schnitzskulpturen im Stil des Rokoko
Bildung und Erziehung
- Grundschule Aholming
- Pfarrkindergarten St. Stephanus
Vereine
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Siehe auch
Aholming – Auerbach – Außernzell – Bernried – Buchhofen – Deggendorf – Grafling – Grattersdorf – Hengersberg – Hunding – Iggensbach – Künzing – Lalling – Metten – Moos – Niederalteich – Oberpöring – Offenberg – Osterhofen – Otzing – Plattling – Schaufling – Schöllnach – Stephansposching – Wallerfing – Winzer