Albert Strohm
Albert Strohm (* 19. September 1929 in Schwarzenbruck; † 15. März 2016 in Passau) war ein deutscher Theologe und evangelischer Pfarrer sowie und von 1977 bis 1994 Dekan von Passau. Er gilt als einer der Baumeister des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Passau. Strohm war verheiratet und hatte fünf Kinder, darunter Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strom, der spätere Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland.
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Leben und Wirken
1964 war Albert Strohm Pfarrer in Buxach bei Memmingen. Ende der 1970er wurde er in das Dekanat Passau berufen. Von 1977 an war er an 17 Jahre lang Dekan von Passau und Pfarrer der Kirchengemeinde St. Matthäus. Schon Albert Strohms Vater war Pfarrer und auch sein Großvater, der andere Oberbürgermeister von Bayreuth. Die Pfarrersfamilie Strohm lässt sich bis in die Reformation zurückverfolgen. Und auch Albert Strohms beiden Söhne Christoph und Heinrich setzten die theologische Tradition fort. Heinrich Bedford-Strohm wurde 2011 Bayerischer Landesbischof, im November 2014 schließlich Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD).
In seinen 17 Jahren als Dekan von Passau hinterließ Albert Strohm viele segensreichen Spuren, die bis heute sichtbar sind. Darunter fällt etwa sein Einsatz für die Ökumene, wie er sich auch im Ökumenischen Zentrum Emmaus in Bad Griesbach manifestiert. Pädagogisch-erzieherisch hat sich Strohm unter anderem als Vorstand der Evangelischen Erziehungsstiftung Ortenburg eingebracht, als „Baumeister“ verantwortete er die gelungene Renovierung der Passauer Stadtpfarrkirche. 1989 hat er außerdem mit angepackt, die DDR-Flüchtige aus Ungarn unterzubringen und zu versorgen und 1990 baute er eine Partnerschaft zur Budweiser Gemeinde der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder auf. Über alldem habe er noch Zeit gefunden für theologische und historische Arbeiten, so etwa zur Reformationsgeschichte und zur Geschichte der Juden.
Seit seinem Ruhestand 1994 lebte Albert Strohm zusammen mit seiner Frau in Hidring bei Windorf im Landkreis Passau. Im Alter machte die Gesundheit ihm zusehends zu schaffen: 1997 und 2013 erlitt er einen Herzinfarkt. Im Februar 2014 bangte die Familie um ihn, als er sich eine schwere Lungenentzündung zuzog, doch im Herbst 2014 konnte daheim der 85. Geburtstag gefeiert werden.
Albert Strohm starb am im Alter von 86 Jahren in Passau.
Am 1. April 2016 wurde er am Innstadtfriedhof in Passau zur letzten Ruhe gebettet. Bürgermeister Urban Mangold, Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss und Dekan Dr. Wolfgang Bub würdigten zuvor in Nachrufen das Lebenswerk Strohms in der Kirche St. Severin. Einen „ökumenischen Brückenbauer“ nannte Regionalbischof Weiss dabei den früheren Dekan von Passau. Es habe ihm Respekt abgenötigt, dass Strohm der eigenen Kirchenleitung mit freundlicher Ironie ebenso begegnete wie mit kritischer Distanz.
Auszeichnungen
- Bürgermedaille der Stadt Passau (1994)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (1995)
Literatur
- Petra Grond: Der Wunsch der Eltern: Bleib bei deiner Gelassenheit. In: Passauer Neue Presse vom 31. Oktober 2011 (S. 8)
- Helmuth Rücker: Er war der Baumeister des Dekanats. In: Passauer Neue Presse vom 16. März 2016 (S. 21)
- Franz Danninger: „Lutherisch unerschrocken“. In: Passauer Neue Presse vom 2. April 2016 (S. 20)
Weblinks
| Vorgänger Heinz Götz |
Dekan von Passau 1977 bis 1994 |
Nachfolger Walter Schmidt |
