Alexander Ritter von Wacker

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Alexander Ritter von Wacker.

Dr. Alexander Ritter von Wacker (* 29. Mai 1846 in Heidelberg; † 6. April 1922 in Bad Schachen) war Gründer der Wacker-Werke in Burghausen.

Leben & Wirken

Alexander Wacker wuchs als Halbwaise auf. Nach einer Lehre als Tuchhändler wurde er Handelsgehilfe. 1875 übernahm er ein Kleinunternehmen in Leipzig, das mit Werkzeugen und Motoren handelte. In dieser Zeit lernte er Sigmund Schuckert kennen. Dieser trieb mit dem Verkauf seiner Dynamos, Bogenlampen und Elektromotoren die elektrische Straßenbeleuchtung in den Städten und die Elektrifizierung in Deutschland voran. Zunächst verkaufte Alexander Wacker die Produkte Schuckerts in Norddeutschland. 1886 wurde Wacker zum Teilhaber berufen, 1893 zum Generaldirektor des mittlerweile in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Unternehmens. 1902 gab er diesen Posten auf und wechselte in den Aufsichtsrat.

Alexander Wacker hatte sich währenddessen der elektrochemischen Industrie zugewandt. Der Erzeugung von Strom aus Wasserkraft und dessen Speicherung galt sein Interesse. Als Energieträger fungierte Calciumcarbid, eine mit hohem Energieaufwand aus Kalk und Kohle hergestellte Verbindung. Zusammen mit dem Industriellen Hugo von Maffei kaufte er drei Carbidwerke in Bosnien, Norwegen und der Schweiz. Die ursprünglich geplante Herstellung von Carbidlampen konnte sich jedoch nicht durchsetzen. 1903 wurde das „Consortium für elektrochemische Industrie“ gegründet, was bis heute die zentrale Forschungsstelle der Wacker Chemie AG ist.

Alexander Wacker ging an die Realisierung eines elektrochemischen Werkes zur Erzeugung und Veredelung von Carbid auf der Basis von Wasserkraft. 1913 erhielt er die Genehmigung zum Ausbau der Alzstufe bei Burghausen. 1916 begann in den Wacker-Werken Burghausen die Produktion des kriegswichtigen Acetons.

1918 verlieh ihm König Ludwig III. als Auszeichnung für seine großen Verdienste um die bayerische Wirtschaft den Adelstitel. 1922 starb er in seiner Villa in Bad Schachen am Bodensee.

In Burghausen ist die Wackerstraße nach ihm benannt.

Auszeichnungen

  • Königlicher Kommerzienrat durch Prinzregent Luitpold von Bayern 1896
  • Hausorden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken – Ritterkreuz I. Klasse durch Carl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar 1899
  • Preußischer Kronenorden III. Klasse durch Kaiser Wilhelm II. 1900
  • Ehrenkreuz des italienischen Kronenordens (Comendatoro) durch Victor Emanuel III., König von Italien, 1903
  • Ritterkreuz I. Klasse des Ordens zum Zähringer Löwen durch Friedrich, Großherzog von Baden, 1906
  • Preußischer Roter Adlerorden III. Klasse durch Kaiser Wilhelm II. 1907
  • Geheimer Kommerzienrat durch Prinzregent Luitpold von Bayern 1908
  • Offizierskreuz des Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig durch Friedrich August, Großherzog von Oldenburg 1909
  • Prinzregent-Luitpold-Medaille in Silber 1910
  • Friedrich-Luisen-Medaille von Baden 1911
  • Ehrenbürger der Gemeinde Waibstadt 1911
  • Ehrenbürger der Stadt Heidelberg 1911
  • Ernennung zum Ausschussmitglied des Deutschen Museums in München 1912
  • Dr. phil. h.c. der Georg-Augusta Universität Göttingen 1914.
  • Friedrich-August-Kreuz II. Klasse am blau-roten Bande von Oldenburg 1915
  • Ehrenkreuz des Königlichen Verdienstordens vom Heiligen Michael durch König Ludwig III. von Bayern 1917
  • Dr. jur. h.c. der Rupertus-Carola Universität Heidelberg 1918
  • Eisernes Kreuz II. Klasse am weißen Bande mit schwarzer Einfassung 1918
  • Ritterkreuz des Königlichen Verdienstordens der Bayerischen Krone 1918

Literatur

Weblinks