Alfons Gerstl

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Alfons Gerstl (* 4. November 1920 in Unteriglbach; † 18. November 2011 in Vilshofen) war Bahnbeamter, Gewerkschafter, Bürgermeister und Ehrenbürger von Vilshofen an der Donau sowie Landtagsabgeordneter (SPD).

Leben und Wirken

Der Sohn eines Müllers und Sägers wuchs auf dem großelterlichen Bauernhof in Girching auf und besuchte die Volksschule in Künzing. 1937 zog er mit seinen Eltern nach Regensburg. Ab 1937 ließ er sich in Abendkursen weiterbilden, in dieser Zeit arbeitete er auch als Hoteldiener sowie Hilfs- und Fabrikarbeiter. Später war er auch Fabrikangestellter, bis er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in die Wehrmacht einberufen und an der Westfront eingesetzt wurde.

Im August 1945 befand er in sich Norddeutschland in britischer Kriegsgefangenschaft, flüchtete aber aus dieser. 1946 wechselte er in den Eisenbahndienst, wo er zunächst als Strecken- und Güterbodenarbeiter beschäftigt war, danach einige Prüfungen ablegte und schließlich Beamter des mittleren Dienstes wurde. Als solcher war er vor allem Aufsichtsbeamter und Fahrdienstleiter. 1948 wurde er Vorsitzender des Personalrats und des Ortskartells des DGB, Mitglied im Bezirksvorstand der GdED sowie des Bezirksausschusses des Bundesbahnsozialwerks, dort war er auch Hauptvertreter.

Gerstl wurde 1960 erstmals in den Stadtrat von Vilshofen sowie den Kreisrat des Landkreises Vilshofen gewählt. 1962 zog er in den Bayerischen Landtag ein. Im März 1965 folgte die Wahl zum damals noch ehrenamtlichen Bürgermeister der Kreisstadt. Nachdem er erneut zum ersten Bürgermeister von Vilshofen gewählt wurde, nunmehr aber hauptamtlich, legte Gerstl im September 1972 sein Mandat als Landtagsabgeordneter nieder. In seiner 13-jährigen Amtszeit als Bürgermeister bis 1978 hat Gerstl in Vilshofen an der Donau „die Weichen hin zu einer modernen Stadt“ gestellt. Unter anderem hatte Gerstl trotz politischen Widerstands die Freizeiteinrichtungen an der Vils geschaffen und die Anlagen zu Lebzeiten bis ins hohe Alter genutzt. Jeden Sonntag kam er dorthin zum Essen. Bis 1984 gehörte er dem Kreisrat des neugebildeten Landkreises Passau an.

Den Antrag auf Benennung eines Platzes nach dem SPD-Bürgermeister Alfons Gerstl im Jahr 2012 hatte überraschend die CSU-Fraktion gestellt. Gerstl ist seither Namensgeber des Alfons-Gerstl-Platzes.

Auszeichnungen

  • Willy-Brandt-Medaille
  • Georg-von-Vollmar-Medaille
  • Ernennung zum Altbürgermeister von Vilshofen (1993)
  • Ernennung zum zum Ehrenbürger von Vilshofen (1995)

Literatur

Weblinks