Alois Wühr

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Alois Wühr (* 14. Dezember 1926 in Drachselsried; † 1993 in Milwaukee, USA) wurde 1944 von der Einheit als tot gemeldet. Zwei Jahre später tauchte der Totgeglaubte jedoch wieder in seiner Heimat auf. 1950 wanderte er nach Amerika aus.

Leben und Wirken

Wührs Eltern waren der Musiker und Gründer der Blaskapelle Drachselried Alois Wühr senior und die Wirtstochter Katharina Gröller (später Wührl) aus Grafenried. Am 25. Februar 1928 kam seine Schwester Eleonore zur Welt. Unmittelbar danach starb die Mutter der beiden Geschwister. Die allgemein sehr schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse um das Jahr 1928 ließen in Alois Wühr senior den Plan reifen, zu seiner in Amerika lebenden Tante Mary auszuwandern. Nachdem sein Frau gestorben und der Verbleib seiner Kinder gesichert war, hielt ihn nichts mehr in der Heimat und er begann Ende 1928 ein neues Leben in Amerika. Alois Wühr junior wuchs bei seiner Großmutter Therese Fischl in Frathau auf, seine Schwester bei einer Tante in Frauenau.

Im Alter von 17 Jahren ging Alois Wühr als Soldat in den Krieg. Er war in Frankreich bei Nizza stationiert. Am 2. September 1944 erhielt seine Großmutter die erschütternde Nachricht, dass ihr Enkel Alois Wühr am 26. August 1944 in Nizza nach fünf-monatiger Dienstzeit den Heldentod für das Vaterland starb. Es fand der übliche Trauergottesdienst statt.

14 Monate später, im Oktober 1946, kehrte Alois Wühr ohne eine Ankündigung unversehrt aus der amerikanischen Gefangenschaft in seine Heimat zurück. Eine Verwechslung hatte bei der Einheit zu der falschen Todesnachricht geführt. In Wahrheit wurde Alois Wühr am 27. August 1944 von den Amerikanern in der Nähe von Nizza gefangen genommen und per Schiff nach Amerika gebracht. Die US-Soldaten stellten damals fest, dass in dieser deutschen Einheit fast nur junge, unausgebildete Soldaten im Alter von 17 bis 18 Jahren eingesetzt waren. Diese waren dem Ansturm der schlagkräftigen Invasionstruppen der Amerikaner hilflos ausgeliefert.

Als sich der junge Alois Wühr 1944 in Amerika in Gefangenschaft befand, scheint er mit seinem in der USA lebenden Vater Kontakt aufgenommen zu haben. Zurück in der Heimat lernte Alois Wühr im Alter von 24 Jahren die 19-jährige Hermine Müller aus Oberried kennen, welche er im Juli 1950 heiratete. Aus der Ehe ging der Sohn Erwin hervor. 1951 wanderte Alois Wühr zunächst alleine nach Milwaukee in die USA aus. 1952 folgte ihm auch seine Frau Hermine. 1993 verstarb Alois Wühr im Alter von 67 Jahren in seiner neuen Heimat Amerika.

Literatur