Anger (Passau)

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Blick auf die Häuser am Anger in Passau.
Lage des Angers

Der Anger ist ein Ortsteil der Altstadt von Passau. Er wird im Norden durch den Georgsberg, im Osten durch den Ilzdurchbruch, im Süden durch die Donau und im Westen durch den Bergfriedbach begrenzt. Nach dem Anger ist auch die Angerstraße benannt.

Geschichte

Der Bereich nördlich der Donau diente ursprünglich nur als Weideplatz. Im Mittelalter war der Anger eine selbstständige dörfliche Siedlung, die der 1278 erbauten Donaubrücke zuwuchs. Im 14. Jahrhundert galt er als Vorstadt. 1388 wurde der Anger ebenso wie die Innstadt durch österreichische Truppen niedergebrannt und 1482 ebenso wie die Ilzstadt durch Beschuss von der Veste Oberhaus aus beschädigt.

Der Anger bildete ein eigenes Viertel mit einem Viertelmeister. Beim Stadtbrand von 1680 war auch der Anger betroffen. Seit dem 17. Jahrhundert umfasste der Anger nur noch die Häuserzeile am Fuß der Oberhauser Steilwand ohne Eggendobl und die auf den Südhängen gelegenen Freigüter, die mit Hacklberg zum Landgericht Oberhaus gekommen waren. Die Grundrechte in der Vorstadt Anger teilten sich im ausgehenden 18. Jahrhundert das Innpropstgericht, das Kloster Niedernburg und das Spital St. Johann. Seit 1762 ist der Anger über das Felsentor mit der Ilzstadt verbunden. Bei der Bildung des Steuerdistriktes Passau 1808 wurde eine eigene Sektion Anger (neben Passau, Innstadt und Ilzstadt) gebildet. Das um 1250 erbaute Angertor wurde 1823 abgebrochen.

Vor den Umbauarbeiten zwischen 1968 und 1976 war der Anger ein sehr dichtbesiedelter Ortsteil: Es gab dort sieben Wirtshäuser, zwei Lebensmittelgeschäfte, eine Metzgerei, eine Bäckerei, die Kolonialwarenhandlung Zellner und die Kohlenhandlung Barnessoi. Als die Umbauarbeiten dann begannen, wurden viele Gebäude abgerissen, nicht wenige dieser Einrichtungen mussten schließen und zahlreiche Bewohner umgesiedelt werden. Die alte Maxbrücke, die früher den Anger mit der engen Wittgasse verband, wurde 1972 abgerissen. Heute wird der Anger durch die achtspurige Schanzlbrücke mit der anderen Seite der Donau verbunden. Die Angerstraße wurde eine vierspurige, stark befahrene Stadtstraße. Besonders in den Rushours kommt es dort sehr häufig zu Stau.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Ludwig Veit: Passau. Das Hochstift. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9896-7 (Digitalisat).
  • Christian Karl: Reminiszenzen an die „Angerer Gemütlichkeit“. In: Passauer Neue Presse vom 01.11.2013 (S. 24)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
Ortsteile in Passau-Altstadt

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