Emil Burian
Emil Burian (* 1877 in Wien-Hernals; † 1941 in Litauen) war ein jüdischer Kaufmann in Passau.
Leben und Wirken
Burian war ausgebildeter Schaufenster-Dekorateur und Verkäufer. 1898 kam er nach Passau, wo er bei verschiedenen jüdischen Geschäftsleuten in Dienst war und 1904 das Bürgerrecht erhielt. 1906 wurde ihm die Leitung des Hauses „Pick & Friedmann“ in der Wittgasse 9 übertragen. 1907 gründete er im Hause Roßtränke 12 das „Kurz- und Manufakturwarengeschäft Burian & Zinner“. 1929 musste er das Geschäft aufgegeben und zog mit seiner Familie nach München. Er und seine Frau Anna Kathinka, geb. Lippmann, wurden 1941 – am selben Tag wie Margarethe Grünebaum – von München nach Kaunas in Litauen deportiert und fünf Tage später dort ermordet. Die Kinder Gertrud Karolina, Kurt und Otto Heinrich Burian überlebten durch Flucht in die USA.
Der am 28. September 1918 in Passau geborene Sohn Otto Burian emigrierte 1938 in die USA, wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger und kam als US-Soldat wieder nach Deutschland.
Am 24. Juli 2015 wurden in der Angerstraße 41 in Passau fünf Stolpersteine für Emil und Anna Kathinka Burian mit ihren Kindern Gertrud Karolina, Kurt und Otto Heinrich verlegt.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 37)
- Thomas Seider: Stolpersteine erinnern an ermordete Passauer Juden. In: Passauer Neue Presse vom 5. Juli 2014 (S. 21)
- PNP: Stolpersteine für 14 Opfer der NS-Zeit in Passau. In: Passauer Neue Presse vom 13. Juli 2015 (S. 17)