Anna Lackner

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Anna Lackner, geborene Sturm, umgs. Lackner-Mami genannt, (* 25. November 1891 in Deggendorf; † vermutlich in Saarbrücken) war Gastwirtin in Passau.

Leben & Wirken

Sie verlor bereits im Alter von 14 Jahren ihren Vater und ein Jahr später ihre Mutter. Zunächst kam sie bei einem Hausarzt in Deggendorf unter und zog dann 1915 zu ihrer Schwester nach Passau. Am 24. Mai 1919 heiratete sie in Pfarrkirchen den Passauer Brauereiverwalter Johann Lackner (* 25. Mai 1894 in Passau). Ihre Tochter Johanna wurde am 14. März 1921 in Passau geboren. Am 30. April 1945 starb Johann Lackner durch einen Granateinschlag in der Nähe des Säuglingsheimes. Auch Anna wurde bei diesem Bombenangriff schwer verletzt und lag mehrere Wochen im Krankenhaus. Da sie für sich und ihre Tochter nur 68 Mark Rente bekam, übernahm sie am 1. April 1946 das Theater-Restaurant im Redoutenhaus und wurde dort zu einer großen Wohltäterin für viele Hungernde. Um die kargen Vorräte aufbessern zu können, hatte sie heimlich in einem Versteck in den weit verzweigten Redoutengebäuden einige Schweine gefüttert und „schwarz“ geschlachtet, wohl wissend, dass dies schwere Folgen für sie haben könnte.

Am 1. April 1958 übernahm sie für zehn Jahre die Bewirtung des Passauer Ratskellers und 1966 zusätzlich noch einmal die Redoute. Die Lackner-Mami, wie sie die Stammgäste liebevoll nannten, wurde zu einem Begriff für Passaus Gastronomie. Mit 77 Jahren ging sie 1968 in den Ruhestand und verzog zur Familie ihrer Tochter nach Saarbrücken.

Literatur