Anna Sternweiler

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Anna Sternweiler, geb. Weber, (* 30. März 1925 in Holzbach; † 1. September 2016 in Fairview Park, USA) war eine deutsch-amerikanische Kontoristin.

Leben und Wirken

Sternweiler wurde am 30. März 1925 in Holzbach bei Fürstenzell geboren und wuchs zusammen mit vier Geschwistern in Jägerwirth auf. Sie besuchte die Klosterschule Niedernburg und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Krankenschwester in einem Lazarett.

Nach Kriegsende arbeitete die gelernte Kontoristin beim Süßwarengroßhandel Zimmermann in Passau, bis sie 1954 ihren Mann, den in Ulm geborenen US-Offizier Henry Sternweiler, traf. 1955 heirateten sie, zogen in die Vereinigten Staaten und bekamen vier Kinder. Damals wusste Anna noch nicht, dass ihr Mann zuvor eine Heldentat begangen hatte, die ihm 2009 das Bundesverdienstkreuz einbrachte.

Henry Sternweiler widersetzte sich 1946 dem Befehl seines Vorgesetzten, Millionen Karteikarten zu verbrennen. Er verwaltete damals das Archiv der deutschen Wehrmacht und hatte damit sämtliche vorhandene Informationen über den Verbleib abertausender deutscher Soldaten in den Händen. Dank seines Einsatzes erfuhren verzweifelte Familien erstmals, wo und ob ihre Verwandten gefallen waren. So fand dank Sternweilers Hilfe Altkanzler Gerhard Schröder das Grab seines Vaters in Rumänien, die Sängerin Frida der Pop-Gruppe ABBA erfuhr sogar, dass ihr totgeglaubter Vater noch lebte. Anna Sternweiler hörte diese Geschichte erst viele Jahre später. Sternweiler liebte das Reisen, klassische Musik, Oper, Ballett und Geschichte. Bei Freunden und Familie war sie berühmt für ihre ausgefallenen Weihnachtskekse.

Anna Sternweiler starb am 1. September 2016 im Alter von 91 Jahren in ihrem Haus in Fairview Park im US-Bundesstaat Ohio.

Literatur

  • PNP: Anna Sternweiler aus Fürstenzell verstorben. In: Passauer Neue Presse vom 30. September 2016 (S. 34)