Ascha

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Ascha
Das Wappen von Ascha


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 339 m
Fläche: 19,54 km²
Einwohner: 1.552 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94347
Vorwahl: 09961
Kfz-Kennzeichen: SR
Website: www.ascha.de
Erster Bürgermeister: Wolfgang Zirngibl (CSU/UW)

Ascha ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels.

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und das Gemeindehaus

Lage

Ascha liegt im westlichen Bayerischen Wald an der Bundesstraße 20, die entlang des Kinsachtals zwischen dem Vorderen Bayerischen Wald und dem Falkensteiner Vorwald die Städte Straubing und Cham verbindet.

Ortsteile

Ortsteile der Gemeinde sind außer dem Hauptort Ascha, Au, Bärnzell, Deglholz, Edenhofen, Fahrmühl, Grünberg, Gschwendt, Hagnzell, Herrnberg, Hochfeld, Höfling, Kienberg, Krähhof, Kumpfmühl, Mühlau, Oberascha, Oberniedersteinach, Pielhof, Ramling, Thanhof, Unterniedersteinach, Weingraben, Willersberg und Willerszell.

Geschichte

Gefäßreste und Steingeräte am nördlichen Ortsrand von Ascha weisen auf eine ehemalige Steinzeitsiedlung hin. Der Name Ascha ist ursprünglich ein Flurname und auf das althochdeutsche Ask, was soviel wie Esche bedeutet, zurückzuführen. 1160 taucht Ascha erstmals in den Traditionen von Kloster Windberg auf, 1399 wurde der Ort Asach genannt, 1465 Aschah und 1510 Aschach.

Im 14. Jahrhundert besaßen es die Ritter von Falkenstein, Frauenberg und Frauenhofen, im 15. Jahrhundert die Ritter von Paulsdorf. Ascha wird 1510 als eine der etwa 50 Hofmarken im Gericht Mitterfels erwähnt. Der jeweilige adelige Besitzer der Hofmark war für die Untertanen die unmittelbare politische, wirtschaftliche und richterlich-polizeiliche Obrigkeit. Die Hofmark Ascha unterstand 1510 Sebastian Seyboltsdorf zu Falkenfels. Von 1607 bis 1796 waren die Freiherren von Weichs Inhaber der Hofmark Ascha. Ein Pfarrer zu Ascha lässt sich erstmals für das Jahr 1589 nachweisen. Die Grablegen der von Seyboldsdorf und von Weichs befinden sich in der Pfarrkirche von Ascha, wo ein Teil der monumentalen Grabdenkmäler heute noch erhalten ist.

Auf die Freiherrn von Weichs folgten 1796 durch Kauf der Hofmark die Freiherrn von Buchstetten. 1821 erwarb Lorenz Lang die Hofmark zusammen mit den anderen Weichs’schen Gütern, verkaufte sie aber 1829 wieder an den Staat. Ab 1830 war das Landgericht Mitterfels für Ascha zuständig. Im Jahre 1831 gelangte das Schlossgut in bürgerliche Hände, und die Hofmark hörte somit auf zu bestehen.

Die amerikanische Militärregierung löste 1946 die Gemeinden Eggerszell und Pilgramsberg auf und teilte die Orte Willerszell, Krähhof und Höfling der Gemeinde Ascha zu. Ebenso wurde die Gemeinde Gschwendt durch die gleiche Behörde der Gemeinde Ascha zugeteilt. 1971 erfolgte im Zuge der Gebietsreform der freiwillige Anschluss der Gemeinde Bärnzell. Seit 1978 ist Ascha Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels.

Als Schullehrer von Ascha wurde erstmals ein Adam Kugler im Jahre 1794 genannt. Das alte Schulhaus wurde 1873 erbaut. Die Volksschule Ascha war vorerst einklassig. 1906 wurde eine zweite und 1940 eine dritte Schulklasse eingerichtet. Das neue Schulhaus wurde 1961/1962 erbaut. Seit 1969 sind die früheren Volksschulen Ascha und Falkenfels zu einer sechsklassigen Grund - und Teilhauptschule vereinigt, wobei der Sitz der Schulleitung in Ascha ist.

Innovationen

Ein Bebauungs- und Grünordnungsplan leitete 1994 eine umfassende Neuordnung ein. Schrittweise wurde in zentraler Lage ein neues Sportzentrum errichtet. 1995 wurde eine der ersten Nahwärmeversorgungsanlagen auf Biomassebasis (Holzschnitzelanlage) geplant und umgesetzt.

Ascha war 1998 die erste Gemeinde im Landkreis, die intensiv in den Agenda-21-Prozess einstieg. Im Zuge der Dorferneuerung wurde der Ortskern mit dem Gemeindehaus (ehemals Schulhaus) nach der Gebäudesanierung wesentlich umgestaltet. Hier entstand 2004 ein neues Wohn- und Bürogebäude in Massivbauweise.

Ebenfalls 1998 beschloss der Gemeinderat das Ziel der energetischen Unabhängigkeit. Regenerative Energien, Nachhaltigkeit und nachwachsende Rohstoffe werden seither konsequent gefördert. Im Jahr 2007 wurden bereits 88 Prozent der in der Gemeinde verbrauchten Energie durch nachwachsende Rohstoffe erzeugt. Die Gemeinde Ascha erhielt 2007 dem Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung für ihr Projekt „Kommunaler Klimaschutz – Nachhaltigkeitskonzept“. Am 26. September 2008 wurde die Gemeinde für ihre innovative Dorfentwicklung mit einem "Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität" ausgezeichnet.

Gemeindewappen

Das seit 1982 geführte Gemeindewappen zeigt in Schwarz eine durchgehende silberne Spitze, darin auf grünem Dreiberg, der mit drei silbernen Eschenblättern an einem Stiel belegt ist, eine grüne Tanne, deren Stamm mit einem waagrechten schwarzen Pflug überdeckt ist.

Die silberne Spitze ist das Wappen der Freiherren von Weichs, die als Inhaber der Hofmark Ascha von 1607 bis 1796 wichtige Grund- und Niedergerichtsherren im Gemeindegebiet waren. Die grüne Tanne auf dem Dreiberg symbolisiert die geografische Lage der Gemeinde im Bayerischen Wald. Der Pflug verweist auch auf die landwirtschaftliche Prägung und die enge Verbindung mit der Stadt Straubing, die ebenfalls einen Pflug im Wappen führt. Die drei Eschenblätter sind ein für den Ortsnamen Ascha (von althochdeutsch "ask"/Esche) redendes Bild.

Politik

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist Wolfgang Zirngibl (CSU/Unabhängige Wähler). Er wurde 2014 mit 68,74 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Uli Aschenbrenner (SPD, 17,63 Prozent) und Günter Koller (PWG, 13,64 Prozent) im Amt bestätigt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ascha hat 12 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) mit folgender Sitzverteilung:

  • CSU/Unabhängige Wähler: 5 Sitze (+ 1. Bürgermeister)
  • Parteilose Wählergemeinschaft (Freie Wähler): 5 Sitze
  • SPD: 2 Sitze

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist ein spätbarockes Bauwerk, das um etwa 1720 bis 1740 entstand. Auch die Ausstattung sowie Grabmäler stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Die Figuren St. Barbara und St. Augustinus sind spätgotische Schöpfungen.
  • Kapellenwanderweg. Der Kapellenweg von Ascha führt in die schönsten Winkel des Dorfes.
  • Obstlehrgarten, betreut vom Obst- und Gartenbauverein Ascha
  • Bienenlehrstand, mit Führungen für Gruppen

Bildung und Erziehung

  • Freiherr-von-Weichs-Schule Ascha (Grundschule), mit 1997 errichteter Schulsportanlage
  • Kindergarten St. Mariä Himmelfahrt, im Jahre 1992 erbaut

Weitere Einrichtungen

  • Mehrzweckhalle
  • Sommerstockbahnen
  • Tennisplätze
  • Wertstoffhof Ascha

Vereine

  • Ascha Aktiv e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Ascha
  • Kapellenförderverein
  • Katholische Landjugend Ascha
  • Landfrauen
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft
  • Obst- und Gartenbauverein
  • Schützenverein Edelweiß
  • Sportverein Ascha e.V.


Städte und Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen
Wappen Landkreis Straubing-Bogen.png

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