Babenberger

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Die Dynastie der Babenberger bestand von 976 bis 1246. Bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts hatten die Babenberger als Grafen mehrere Gaue in Baiern und der baierischen Ostmark beherrscht (976 - 1156), von 1156 bis 1246 als Herzöge von Österreich, von 1192 bis 1246 auch als Herzöge von der Steiermark.

Nach neuesten Forschungen nimmt man an, dass die Babenberger aus dem älteren Geschlecht der Baiernherzöge, den "Agilolfingern" stammen. Sicher ist jedoch die Herkunft aus dem baierischen Hochadel.

In den 270 Jahren ihrer Herrschaft, machten die Babenberger, aus der baierischen Ostmark ein Herzogtum und Land im rechtlichen Sinn. Sie erreichten eine gewisse Eigenständigkeit innerhalb des Reiches, sowie eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.

Verlust der Ostmark für Baiern

Durch das sogenannte "privilegium minus" (17. September 1156) wurde die Ostmark auf Dauer von Baiern abgetrennt.

Auf den Wiesen von Barbing, östlich von Regensburg, erhielt der Babenberger Heinrich II. Jasomirgott (1141 - 1177) die Ostmark als herzogliches Lehen.

Der Babenberger musste zuvor das Herzogtum Baiern, nach dreizehnjähriger Herrschaft, dem König und dem Reich wieder zurückgeben und wurde von König Friedrich I. Barbarossa mit Österreich belehnt. Die Markgrafenschaft wurde in ein Herzogtum umgewandelt und Heinrich II. zum Herzog erhoben. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, verzichtete auf Österreich und erhielt dafür Bayern als Herzogtum. Die Fehde zwischen dem Welfen Heinrich dem Löwen und dem Babenberger Heinrich II. Jasomirgott wurde aber damit nicht beendet. Heinrich II. Jasomirgott unterschrieb verärgert weiter seine Urkunden mit Herzog von Bayern und Markgraf von Österreich.

Alle Babenberger trugen Beinamen, die ihnen Ende des 15. Jahrhunderts zugeordnet wurden:

  • Leopold I. der Erlauchte (976 - 994)
  • Heinrich I. der Starke (994 - 1018)
  • Adalbert der Siegreiche (1018 - 1055)
  • Ernst der Tapfere (1055 - 1075)
  • Leopold II. der Schöne (1075 - 1095)
  • Leopold III. der Heilige (1095 - 1136)
  • Leopold IV. der Freigiebige (1136 - 1141)
  • Heinrich II. Jasomirgott (1141 - 1177)
  • Leopold V. der Tugendhafte (1177 - 1194)
  • Friedrich I. der Katholische (1194 - 1198)
  • Leopold VI. der Glorreiche (1198 - 1230)
  • Friedrich II. der Streitbare (1230 - 1246)

Berühmte Babenberger

Neben den bereits erwähnten Heinrich II. Jasomirgott ging vor allem Leopold V. der Tugendhafte in die Geschichte ein, als er 1192 den englischen König Richard I. Löwenherz gefangen nahm. Ein gelehrter Sohn vom Stamme der Babenberger war Bischof Otto von Freising (1114 - 1158), bedeutender Geschichtsschreiber des Mittelalters. Otto war ein Sohn des Markgrafen Leopold III. des Heiligen und seiner Gemahlin Agnes, einer Tochter des König Heinrich IV.

In seiner "Gesta Frederici" schilderte er die Ereignisse in der Zeit von Friedrich I. Barbarossa. Die Heirat von Leopold III. mit der salischen Königstochter Agnes brachte den Babenbergern einen Aufstieg, der durch die Verwandtschaft mit den Staufern noch verstärkt wurde.

Die Babenberger galten als große Menschen (1,80 m), wie eine Untersuchung der Skelette in jüngster Zeit ergab.

Mit dem Tod Friedrich II. des Streitbaren (1246) starb die Dynastie der Babenberger aus.