Bairisch

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Verbreitung des Bairischen und seiner Unterformen

Als Bairisch (Eigenbezeichnung: Boarisch) fasst man in der germanistischen Linguistik einen Dialektverbund nichtstandardisierter Varietäten im Südosten des oberdeutschen Sprachgebietes zusammen, die Teil des kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums sind und zum deutschen Sprachraum gezählt werden. Die UNESCO hat 2009 die bairische Sprache als gefährdet und damit schützenswert eingestuft.

Innere Untergliederung

Das Bairische kann anhand sprachlicher Merkmale in drei Großräume – Nord-, Mittel- und Südbairisch – eingeteilt werden. Zwischen diesen befinden sich jeweils Übergangsräume, die als Nordmittelbairisch und Südmittelbairisch benannt sind. Außerdem wird zwischen Westmittelbairisch und Ostmittelbairisch unterschieden.

Situation in Niederbayern

Die in Niederbayern dominierende Variante des Baierischen ist Westmittelbairisch. Allgemeines Kennzeichen des Mittelbaierischen ist, dass fortis-Laute wie p, t, k abgeschwächt werden zu den lenis-Lauten b, d, g. Beispiele: „Bèch“, „Dåg“, „Gnechd“ (Pech, Tag, Knecht). Lediglich k- bleibt im Anlaut vor Vokal als fortis erhalten, zum Beispiel in „Khuá“ (Kuh). Im nördlichen Teil des Landkreises Regen und des Landkreises Kelheim beginnt der Bereich des Nordmittelbairischen („Brouda“, „Bou“, „Breif“, „meid“ statt „Bruada“, „Bua“, „Briaf“, „miad“). Von geringerer Bedeutung ist im südlichen Niederbayern der Einfluss des Südmittelbaierischen, das teilweise in Oberbayern, Tirol und Salzburg vorherrschend ist. Dort wandelt sich ã in ein helles, teils nasales o: „Mã“, ,„ãfanga“, „schã“ wird zu „Mo“, „ofanga“, „scho“.

Weblinks