Benedikt Anton Aufschnaiter

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Benedikt Anton Aufschnaiter

Benedikt Anton Aufschnaiter (* 21. Februar 1665 in Kitzbühel; † 24. Januar 1742 in Passau) war ein österreichischer Komponist und von 1705 bis 1742 Dom- bzw. fürstbischöflicher Hofkapell- und Hofpagenmeister in Passau.

Leben und Wirken

Aufschnaiter wurde größtenteils in mehreren österreichischen Klöstern sowie in der Hauptstadt Wien ausgebildet. Hier lebte er auch lange Zeit und hatte eine Stelle an einer dem kaiserlichen Hof nahestehenden Kapelle inne. Am 16. Januar 1705 wurde er vom Passauer Fürstbischof Johann Philipp Kardinal Graf von Lamberg zum Nachfolger Georg Muffats und damit zum neuen Domkapellmeister ernannt. Gleichzeitig übte er die Funktionen eines fürstbischöflichen Hofkapell- und Hofpagenmeisters aus.

Aufschnaiter war einer der bedeutendsten Musiker Passaus. Er widmete sich wieder mehr als sein Vorgänger Georg Muffat der Kirchenmusik und schuf eine Reihe geistlicher Kompositionen: mehrere Messen, ein Requiem und Gesänge zur Karwochenliturgie. Insgesamt sind ca. 300 Einzelwerke überliefert. Er verfasste mehrere musiktheoretische Werke, hier vor allem die Regulæ Fundamentales Musurgiæ („Anweisung oder Fundamentalregeln, um eine gute Musik zu componieren“). Hier führt er auch die Künstler Giacomo Carissimi, Orlando di Lasso, Johann Caspar Kerll und Adam Gumpelzhaimer als seine Vorbilder an.

Aufschnaiters Werke sind heute verstreut in der Wiener Nationalbibliothek, der Bayerischen Staatsbibliothek und in der Musiksammlung des Stiftes Kremsmünster, das damals auf dem Gebiet des Bistums Passau lag. Während seiner 38-jährigen Tätigkeit in Passau entstanden zwei Orgeln im Querhaus des Domes (1715) und die Hauptorgel auf der Westempore (1731), deren Prospekte in den heutigen Orgelwerken Verwendung fanden.

Aufschnaiter war zweimal verheiratet und hatte einen Sohn aus zweiter Ehe. Nach seinem Tod wurde er im Domkreuzgang neben der Lambergkapelle begraben.

Kompositionen (Auswahl)

  • Concors discordia, op. 2 – Nürnberg, 1695 (sechs Serenaden für Orchester)
  • Dulcis Fidium Harmoniæ, op. 4 – Augsburg 1703 (acht Kirchensonaten)
  • Memnon sacer ab oriente, op. 5 – Augsburg, 1709 (Vesperpsalmen)
  • Alaudæ V, op. 6 – 1711 (fünf Messen)
  • Aquila clangens, op. 7 – Passau, 1719 (zwölf Offertorien)
  • Cymbalum Davidis, op. 8 – Passau, 1728 (vier Vesperpsalmen)

Galerie

Literatur