Benedikt I. von Poschinger

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Benedikt I. von Poschinger

Benedikt Reichsritter und Edler von Poschinger (* 30. November 1785 in Oberfrauenau; † 4. Mai 1856 in Oberzwieselau) war ein Gutsbesitzer und Politiker aus dem Adelsgeschlecht Poschinger.

Leben und Wirken

Seine Eltern waren Georg Benedikt Reichsritter und Edler von Poschinger und dessen Ehefrau Maria Catharina Josepha, geb. Hilz. Am 14. November 1808 heiratete er Anna Maria von Hilz, geb. Kilger, die Witwe des 1807 verstorbenen Nikolaus Ignaz Reichsedler von Hilz, die am 30. März 1810 mit 23 Jahren verstarb. Dadurch kam er in den Besitz des Glashüttengutes Oberzwieselau. Das Gut ging nach dem Ehevertrag von 1810 zwar an den Witwer Benedikt von Poschinger über, wurde aber mit einer hohen Hypothek zur Sicherung des Erbes von Nikolaus Hilz jun. belastet. Dieser aber starb schon 1823 in München an Typhus. Das väterliche Gut Oberfauenau übernahm Benedikts jüngerer Bruder Johann Michael.

Seine zweite Ehe schloss Poschinger am 14. Mai 1811 mit Elisabeth Freiin von Hafenbrädl aus Bayerisch Eisenstein. Sie brachte ihm eine hohe Mitgift, starb aber schon am 27. November 1831. Seine dritte Ehefrau wurde am 12. Juni 1839 Henriette Lezl, geb. Altmann.

Am Kleinen Regen errichtete er 1814 eine Hohlglasfabrik, die er „Oberzwieselauer Kristallglasfabrik“ nannte und als „Regenhütte“ bekannt wurde. Die vorhandene Glashütte in Oberzwieselau dürfte im selben Jahr aufgelassen worden sein. Das Schloss in Oberzwieselau ließ Benedikt von Poschinger um das Jahr 1839 erbauen, ferner ein Brauhaus und landwirtschaftliche Gebäude.

1840 erbaute er in der Nähe der bereits vorhandenen Hilzenhütte ein Herrenhaus als Wohnsitz für seinen Sohn Ferdinand. 1842 baute er in der Nähe der Regenhütte eine neue Schleife. Die alte bereits vorhandene Schleife wurde zum Glasmacherwohnhaus umfunktioniert.

Von 1819 bis 1822, von 1825 bis 1828 und von 1837 bis 1843 gehörte Poschinger dem Bayerischen Landtag an. 1851 wurde er wegen seiner großen Verdienste in der Land- und Forstwirtschaft und besonders in der Glasindustrie mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens vom Hl. Michael ausgezeichnet.

Mit Vertrag vom 22. Februar 1855 und mit Wirkung vom 1. Januar 1856 teilte er das große Glashüttengut in zwei jeweils 6 484 Tagwerk große Erbgüter unter seine beiden Söhne aus der zweiten Ehe. Während der älteste Sohn Benedikt II. das verkleinerte Gut Oberzwieselau übernahm, erhielt Ferdinand das Gut Hilzenhütte mit den zwei bereits vorhandenen Glashütten Hilzenhütte und Spiegelhütte. Am Tag der Übernahme benannte Ferdinand den Ort Hilzenhütte in Buchenau um.

Literatur

  • Eva Chrambach: Kammzug und Pfauenauge. Geschichte der Jugendstilglashütte des Ferdinand von Poschinger in Buchenau, Morsak Verlag Grafenau 1999
  • Roman Eder: Buchenau Spiegelhütte. Ein heimatgeschichtliches Lesebuch (alle Rechte beim Verfasser), 1. Auflage 2003

Weblinks