Kirche Maria Namen (Zwiesel)

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Die Bergkirche Maria Namen in Zwiesel.
Der Altarraum der Kirche. (Foto: Archiv Proft)

Die Kirche Maria Namen (meist nur Bergkirche genannt) ist eine Wallfahrtskirche in Zwiesel. Die kleine Rokokokirche ist eine Nebenkirche der Stadtpfarrei Zwiesel und befindet sich etwa 200 Meter oberhalb der Stadtpfarrkirche.

Das Patrozinium der Kirche wird am 12. September (Maria Namen) gefeiert.

Geschichte

Der Bau aus dem Jahre 1767 ist 26 m lang und 11 m breit und ersetzte eine Marienkapelle, die 1682 von Franz Casimir Brandt und seiner Gattin Anna gestiftet und erbaut worden war. Die Fresken dieser Rokokokirche schuf Franz Anton Rauscher, der mit Recht als der Maler des Bayerischen Waldes in der Barockzeit gilt und in über zwanzig Kirchen gearbeitet hat. Den Hochaltar krönt das Gnadenbild der Rosenkranzmadonna, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden sein dürfte.

Die Wallfahrer kamen besonders aus Viechtach, Bodenmais, Frauenau und Bayerisch Eisenstein sowie aus den böhmischen Ortschaften Rehberg, Neuern, Stubenbach, Hartmanitz, Bergreichenstein und Schüttenhofen.

Am 30. April 1804 gelangte auf der Durchreise nach Prag der letzte Passauer Fürstbischof Leopold Leonhard Raymund Graf von Thun-Hohenstein nach Zwiesel, wo er beim Kammermayer (heute Gasthof Deutscher Rhein) übernachtete. Anschließend zelebrierte er in der Bergkirche seine letzte Messe im Bistum Passau, bevor er sich auf sein Gut in Böhmen zurückzog.

Im Juli 1860 wurde der barocke Dachreiter entfernt und an seiner Stelle ein Spitztürmchen aufgestellt. Bereits 1864 erhielt die Kirche einen Blitzableiter. 1890 erfolgte eine völlige Renovierung, wobei das Mesnerhäusl von der Kirche getrennt wurde.

In den Jahren 1994 bis 1997 wurde die Bergkirche grundlegend renoviert. Der Künstler Horst Fochler schuf den neuen Zelebrationsaltar und den Ambo, sowie das Gehäuse für die neue Orgel mit zwölf klingenden Registern und zwei Manualen, 1998 erbaut von der Passauer Firma Orgelbau Eisenbarth.

Disposition der Orgel

Hauptwerk
I. Manual C–f 3
Prinzipal * 8′
Flauto 8′
Prinzipal 4′
Rohrflöte * 4′
Oktave 2'
Mixtur 4fach 11/3
Positiv
II. Manual C–f 3
Copula 8′
Rohrflöte * 4′
Flageolett 2′
Sesquialtera 2fach 11/3
Pedal - C–d'
Subbass 16′
Prinzipal * 8′
Koppeln
I/P II/P II/I
Mechanische Spiel-
und Registertraktur
* = Wechselschleife

Wallfahrt

Mit der Feier der „Bergablasswoche“ im September, von Papst Pius IX. am 30. Juli 1867 in Rom durch päpstliches Breve „für ewige Zeiten“ verliehen, will die Pfarrei die alte Wallfahrertradition, von der die Votivbilder im Altarraum zeugen, wieder erneuern. Höhepunkt ist dabei die alljährliche Musikantenwallfahrt, bei der Volkssänger und -musikanten zu Fuß von Regen zur Zwieseler Bergkirche pilgern.

Sehr beliebt ist die Bergkirche auch als Hochzeitskirche.

Literatur