Bernhard Meisl

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Bernhard Meisl (l.) während eines Spiels. (Foto: Binder)
Tor für die Löwen: Bernhard Meisl (r.) im rappelvollen Grünwalder Stadion. (Foto: Frinke)
Bernhard Meisl beim 1. FC Passau. (Foto: Karl)

Bernhard Meisl (* in Fürsteneck) war langjähriger Bayernliga-Fußballer beim TSV 1860 München, den Bayern-Amateuren und dem 1. FC Passau. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Leben und Wirken

Auf dem Weg zum FC Bayern

In Fürsteneck hat alles begonnen. Als 17-Jähriger hatte Meisl seinen Heimatclub 1983 in die damalige Bezirksliga Ost geschossen. „Das war damals die 5. Liga. Da wurde bereits technisch hervorragender und auch körperbetonter Fußball gespielt. Ich glaube fast, dass man dieses Niveau heutzutage mit der Landesliga vergleichen kann“, erinnert sich der Angestellte bei der Verwaltungs-Gemeinschaft Perlesreut. Als gelernter Stürmer hatte Meisl hier für Furore gesorgt – dies blieb auch auf höchster Amateur-Ebene nicht unbemerkt. Der FC Bayern wurde auf den Waldler aufmerksam und holte ihn in sein Bayernligateam. In den ersten beiden Saisonen schlug er voll ein und wurden 1986/87 nach 21 Treffern in die Bayern-Auswahl berufen. Die „kleinen Bayern“ erreichten damals das Endspiel um die deutsche Amateurmeisterschaft und zogen hier gegen den MSV Duisburg den Kürzeren. In der Rückrunde seiner dritten Spielzeit gehörte er sogar dem Profi-Kader unter Trainer Udo Lattek an – damals u.a. mit Matthäus, Augenthaler oder Pfaff bestückt. Aus dem anvisierten Profi-Vertrag wurde allerdings danach wegen des Trainerwechsels von Lattek zu Jupp Heynckes nichts – und Meisl beschloss, in die Heimat zurückzukehren.

Der 1. FC Passau war im Winter 1987 Anlaufstation für den gelernten Werkzeugmacher, der später auch noch eine Lehre als Bankkaufmann absolvierte. Unter Trainer Edi Kirschner wurde die Landesliga-Vizemeisterschaft knapp verpasst, es kam der zweite Lockruf aus München – diesmal aber von den „Blauen“.

TSV 1860 München und 1. FC Passau

Trainer Karsten Wettberg hatte den mittlerweile zum torgefährlichen Mittelfeldspieler mutierten Meisl an die Grünwalder Straße gelockt – und wieder wusste der Fürstenecker zu gefallen. „Wir hatten damals in der Bayernliga eine Klasse-Truppe. Highlights wie das Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen, das wir 1:2 verloren haben, oder das entscheidende Punktspiel gegen Schweinfurt vor jeweils über 30.000 Zuschauern vergisst man natürlich nie“, schwärmt der zweifache Familienvater. Zwei Jahre bei den Löwen waren genug, der 1. FC Passau wurde 1991 zum zweiten Mal die sportliche Heimat. Und Bernhard Meisl war auf Anhieb die tragende Säule im Landesliga-Team unter Trainer Günter Krinner.

Es war auch kein Zufall, dass Meisl im letzten Saisonspiel gegen die Spvgg Landshut vor 10.000 Zuschauern im Dreiflüssestadion Passau in der 87. Minute mit einem Linksschuss in den Winkel den FC zum 1:0-Sieg und damit in die Bayernliga schoss. „Das war ein weiterer Meilenstein. Besonders bemerkenswert war für mich, dass im Landshuter Tor mit Christoph Schmalhofer ein Arbeitskollege stand“, blickt Meisl zurück.

In Perlesreut und Fürsteneck

Zwei Jahre blieb der Spielmacher dem FCP in der Bayernliga treu, dann übernahm er zusammen mit Otto Huml die sportliche Verantwortung beim TSV Waldkirchen. Das längste – und wohl auch erfolgreichste Engagement ging Bernhard Meisl beim SV Perlesreut ein. 1997 wechselte er als Spieler zum damaligen Kreisklassisten. Ein Jahr später übernahm er nach dem Aufstieg in die Kreisliga das Zepter als Spielertrainer und führte die „Gelb-Schwarzen“ geradezu sensationell in die Landesliga. „Auch das war eine wunderbare Zeit, in der man viele Höhen, aber auch einige Tiefen erlebt hat“, sagt Meisl, der sich nach dem Abstieg aus der Landesliga in Richtung Ringelai verabschiedete, wo er von 2003 bis 2007 jeweils einen Auf- und Abstieg in die Kreisliga „mitgenommen“ hat.

Auch bei der letzten Station in Fürsteneck führte Bernhard Meisl den Heimatclub ins Kreisoberhaus, wo er sich mittlerweile seit drei Spielzeiten sehr wacker behauptet.

Nach 27 Jahren beendete Bernhard Meisl – mittlerweile mit mehr als 300 Pflichtspieltoren – am 30. Mai 2010 in Hohenwarth mit der Partie seines Heimatvereins DJK Fürsteneck beim Absteiger seine bemerkenswerte Karriere. „Ich habe so viel erlebt, der Fußball hat mir so viel gegeben, aber irgendwann kommt halt mal der Punkt, wo man sagt: Jetzt reicht‘s. Wir haben mit Fürsteneck noch einmal den Kreisliga-Erhalt geschafft, da kann ich wirklich mit ruhigem Gewissen aufhören“, sagt der Ausnahme-Fußballer.

Literatur