Berufsbildungszentrum für soziale Berufe Zwiesel

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Der Hauptbau an der Alfons-Maria-Daiminger-Straße, links der erhalten gebliebene Klinkerbau
Der Zugang von der Jahnstraße aus, rechts der Klinkerbau von 1975

Das Berufsbildungszentrum für soziale Berufe in Zwiesel bietet vier verschiedene Ausbildungsgänge an. Träger der Schule war ursprünglich das Mädchenwerk Zwiesel e.V.. Dieser Verein ist dem Deutschen Caritasverband als kooperatives Mitglied angeschlossen.

Geschichte

Die Schule ist das Lebenswerk von Frau Dr. Elisabeth Hieke. Sie stammt aus einer Zwieseler Kaufmannsfamilie und hat bei Kriegsende in ihrer Heimatstadt aus sozialer Verantwortung heraus begonnen, diese Schule aufzubauen.

Bereits 1951 wurde der erste Grundausbildungslehrgang für Hauswirtschaft unter ihrer Leitung angeboten. Am 7. Dezember 1951 konnte Stadtpfarrer BGR Seidlmeier die Schule weihen und ihrer Bestimmung übergeben. Am 2. Februar 1956 benedizierte Abt Emmanuel von Kloster Niederaltaich einen geeigneten Raum als Kapelle.

1957 begann der Grundausbildungslehrgang für Sozialberufe im Rahmen der Heimberufsschule im Notburgahaus, das nach wie vor Sitz der Schule ist. Am 21. Dezember 1958 weihte Abt Emmanuel den ersten Erweiterungsbau mit vierzehn Einzelzimmern.

Im November 1972 wurde schließlich die Fachakademie für Sozialpädagogik eröffnet. 1979 wurde ein neuer Erweiterungsbau für Klassen- und Gruppenräume sowie eine Mensa errichtet.

Aus der Verantwortung für ihre Schule zog sich Frau Dr. Elisabeth Hieke erst am 24. November 2007 zurück. Im Jahr 2012 folgte als geschäftsführender Vorsitzender Josef Wetzl auf den 35 Jahre dieses Amt ausübenden Johann Forster und im selben Jahr als Schulleiterin Andrea Feitz auf den 26 Jahre amtierenden Oskar Heindl.

2016 wurden mit Ende des alten Schuljahres alle Gebäude außer dem Klinkerbau von 1975 stillgelegt. Im Zuge einer grundlegenden baulichen Erneuerung ab dem Jahresende 2016 sollten sämtliche älteren Bauten inklusive Hauptbau (Notburgahaus) durch Neubauten ersetzt werden. Etwa 220 Schülerinnen und Schüler erhielten seither in der ehemaligen Berufsschule ihren Unterricht.

Der Neubau

Im Herbst 2017 erfolgte die Grundsteinlegung für den Ersatzbau von Architekt Robert Brunner. Nach der Bewältigung von zahlreichen unvorhersehbaren Problemen konnte 2018 der Internatsbau fertiggestellt werden. Im Herbst 2019 begann der Schulneubau. Erst zum Schuljahr 2022/2023 startete nach einer weiteren Verzögerung der Schulbetrieb. Am 26. Januar 2023 zelebrierte Bischof Dr. Stefan Oster den Gottesdienst in der neuen, in Beton-Holz-Optik gehaltenen Kapelle. Er segnete dabei Altar, Ambo, Tabernakel und das gesamte Schulgebäude. Anwesend waren dabei neben anderen Gästen auch die früheren Minister Helmut Brunner und Bernd Sibler, die wesentlich zur Verwirklichung des Projekts beitrugen. Landrätin Rita Röhrl betonte, dass allen der Wert dieser Einrichtung bewusst gewesen sei. Rund 16 Millionen Euro verschlang das gesamte Projekt, wovon der Bischöfliche Stuhl mehr als zehn Millionen beitrug. Auch vom Freistaat gab es millionenschwere Unterstützung, der Landkreis Regen beteiligte sich mit rund 600.000 Euro, und die Stadt ermöglichte den Ankauf des benachbarten Feuerwehr-Grundstücks.

Die Einrichtung firmiert nun als Don-Bosco-Campus. Dazu gehören das Berufsbildungszentrum, das Internat und der Campus Soziale Arbeit für den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang. Der Betrieb liegt seit 2022 in den Händen des Diözesancaritasverandes.

Ausbildungsangebot

  • Die Fachakademie für Sozialpädagogik bietet die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin.
  • Die Berufsfachschule für Altenpflege bietet die Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin an.
  • Die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe bietet erstmals seit dem Schuljahr 2008/2009 die Ausbildung zur staatlich anerkannten Pflegefachhelferin (Altenpflege).
  • Die Berufsfachschule für Kinderpflege bildet zur staatlich geprüften Kinderpflegerin aus.

Lehrpersonal

Das Lehrpersonal setzt sich sowohl aus hauptamtlichen als auch aus nebenberuflichen Lehrkräften (Gymnasiallehrer, Diplompsychologen, Richter, Ärzte, Pflegefachkräfte u.a.m.) zusammen.

Fotogalerie


Literatur

  • Franz Xaver Neun: Schönes Zwiesel. Pfarrbuch St. Nikolaus, o. J.
  • Rainer Schlenz: Mädchenwerk inverstiert Millionen. In: Der Bayerwald-Bote vom 17. September 2016 (S. 26)
  • Rainer Schlenz: Am Ziel eines langen Hürdenlaufs. In: Der Bayerwald-Bote vom 27. Januar 2023 (S.20)


Weblinks