Zentraler Omnibusbahnhof Passau

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 Haltestelle.png Dies ist eine Bushaltestelle im Liniennetz der VBP.

 Haltestelle.png Dies ist eine Bushaltestelle im Liniennetz der VLP.

Der ZOB im Mai 2008. (Foto: Jäger)
Der ZOB vor dem Stadtturm.

Der Zentrale Omnibusbahnhof Passau (ZOB Passau) ist die zentrale Bushaltestelle der Stadtwerke Passau bzw. des öffentlichen Verkehrs in Passau. (Die zentrale Bushaltestelle für die Regionalbusse befindet sich am ZOB Hauptbahnhof.) Der ZOB ist im Zuge der Gestaltung der Neuen Mitte entstanden und am 1. März 2007 offiziell eingeweiht worden, nachdem er bereits seit 15. Januar 2007 in Betrieb genommen war. Architekt ist der Münchner Klaus Molenaar. Die Landschaftsarchitektin Claudia Weber-Molenaar, die Ehefrau von Klaus Molenaar, hat das grüne Dach des ZOB geplant.

Ursprünglich hätte der neue Zentrale Omnibusbahnhof auf dem Exerzierplatz gebaut werden sollen. Im Zuge der Neue Mitte-Planung wurde er jedoch auf die Fläche zwischen Stadtturm und ECE verlegt – für die Zentralität ein Gewinn.

Im Rahmen der Aktion „KunstRäume Bayern 2008“ hat die Bayerische Architektenkammer dem ZOB als einem von 24 Bauten mit dem Titel „RaumKunst“ ausgezeichnet – als ein funktionales Gebäude, das eigentlich wenig schmückend, städtebaulich aber dennoch ein Gewinn ist.

Über den ZOB

Daten und Fakten

Der Baubeginn des ZOB war am 5. September 2005. Dabei hatten die Architekten von Anfang an mit sehr beengten Raumverhältnissen zu kämpfen, immerhin mussten 16 Buslinien Platz finden. Zentimetergenau wurde der Raum ausgenutzt. Ob die engen Radien für die Busse befahrbar sind, wurde vorab geprobt: Im Stadtwerke-Betriebshof wurden die kritischen Punkte mit Bändern und Markierungen nachgestellt, die Busfahrer drehten dort Proberunden.

Die Grundfläche des ZOB beträgt 3.700 m², hiervon sind 1.400 m² überdacht (davon 1.200 m² begrünt). Es gibt fünf Bussteige: vier mit insg. 841 m² und einen fünften mit 108 m², der an die Stadtgalerie angebaut wurde. Die Baukosten betrugen insgesamt 3,7 Millionen Euro

Die Inbetriebnahme erfolgte schließlich am 15. Januar 2007, die feierliche Einweihung fand am 1. März 2007 durch Staatsminister Günther Beckstein statt. Auf 14 Haltestationen befördern seither jeden Werktag 700 Busse der SWP und 90 Busse der RBO rund 10.000 Fahrgäste.

Der ZOB ist ebenfalls ausgestattet mit öffentlichen Toiletten. Auf dem gesamten Areal gilt ein Rauchverbot.

Zu-/Ausfahrten für die Busse gibt es von der Dr.-Hans-Kapfinger-Straße (vom Kreisverkehr) sowie von der Grünaustraße. Die Zu-/Ausfahrt aus/in Richtung Bahnhofstraße erfolgt über die Heuwieserstraße, die eigens als Bustrasse angelegt wurde.

Das Dach

Wie ein spitzer Pfeil ragt das Dach des ZOB aus der Neuen Mitte heraus. 4,50 Meter ist die gesetzlich vorgeschriebene Dachhöhe für Busbahnhöfe, 6 Meter hat der Passauer ZOB. Auch hier war ursprünglich anders geplant geworden. Doch als das Modell angefertigt war, stellte der Architekt fest: Es passt nicht zu den umliegenden Bauten. Um stimmige Proportionen zu bekommen, wurde das Dach angehoben. 6 Meter wurden es, damit auch das zweigeschossige Servicegebäude noch unter dem Dach Platz fand.

Für den schnittigen Dachausschnitt gibt es statische Gründe. Wäre das Dach geschlossen, hätten es wegen des Gewichts sehr viel mehr Stützen gebraucht. Dafür wäre aber gar kein Platz gewesen. Eine Glasabdeckung wäre theoretisch möglich, aber teuer – und sie müsste regelmäßig gereinigt werden. Außerdem würden sich dank des offenen Dachs die Abgase der Busse nicht stauen. Das tun sie wegen des steten Luftzugs aber ohnehin nicht.

Sicherheit

Live-Bilder vom Betrieb am ZOB gab es im Infobüro bereits seit Januar 2007. Nun werden die Aufnahmen auch für mögliche Beweiszwecke gespeichert. (Foto: Köhler)

Der ZOB ist ein Treffpunkt zahlreicher Alters- und Gesellschaftsschichten, zu denen leider auch gewalttätige Randgruppen gehören.

Videoüberwachung

Nach mehreren Vorfällen wie Beleidigungen und Prügeleien hat sich der ZOB unter manchen Bürgern Passaus zum „Angstraum“ entwickelt. Dem will die Stadt Passau nun mit Videoüberwachung entgegenwirken. Die Videoüberwachung existiert zwar schon seit der Eröffnung des ZOBs, doch die Datenschutzgesetze ließen es bisher nicht zu, die Aufzeichnungen zu speichern. Durch eine im Juni 2008 vollzogene Änderung im Bayerischen Datenschutzgesetz ist dies nun möglich. Die Videoüberwachung soll dazu dienen, Täter abzuschrecken und gewaltsame Vorfälle zu kontrollieren. Die Daten werden hierzu 14 Tage auf dem Server archiviert. Die Videoüberwachung des ZOB ist zunächst bis zum 31. Dezember 2009 befristet.

Polizei und Sicherheitsdienst

Polizeichef Otto Geier verweist allerdings auf eine deutliche höhere Polizeipräsenz in jüngster Zeit. Seitdem sei die Lage besser geworden, wenn auch 100-prozentige Sicherheit nie möglich sein wird. Der Polizeioberrat denkt sogar daran, Polizeihunde dort einzusetzen.

Am Nibelungenplatz, im Turm und im Cineplexkino sowie in den Parkhäusern ist ein privater Sicherheitsdienst im Einsatz. 75 000 Euro jährlich koste dies. Neben bekannten Gesichtern berichten seine Mitarbeiter von immer jüngeren Gewalttätern.

Im Rathaus beteuert man, die Entwicklung durchaus mit Sorge zu sehen. Sie haben noch im Dezember 2009 ein Fachgespräch von Ordnungsamt, Jugendamt, Polizei und KVV-Verantwortlichen, um die Lage zu erörtern.

Digitales Fahrgastinformationssystem

Fahrgastinformation am Bussteig 1 A-B.

4.000 Passagiere steigen jeden Tag am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) um. Damit diese Fahrgäste besser informiert sind über Abfahrtszeit und -ort des nächsten Busses ihrer Wahl, haben die Stadtwerke am 18. Dezember 2008 das Digitale Fahrgastinformationssystem (DFI) in Betrieb genommen. Vorteil für die Passagiere: Sie erfahren minutengenau, wann ihre Linie von welchem Bussteig abfährt. Derartige Systeme kennt man von der U- und S-Bahn in Großstädten, doch bei Buslinien sind sie noch eher selten. Alle elf Linien senden laufend Funksignale

Über jedem Bussteig kann man lesen, welche Linie wo abfährt und vor allem, wie viele Minuten es noch bis zur Abfahrt dauert. Denn immer wieder kommt der reguläre Fahrplan durch Staus, Unfälle oder Baustellen durcheinander.

Dank DFI senden die Busse auf den elf Stadtbuslinien (die vier K-Linien sind nicht entsprechend ausgerüstet) laufend Funksignale zum Knotenpunkt ZOB, wo mehrere Digitalanzeigen über den Bussteigen die Wartezeit laufend aktualisieren. Zehn Minuten vor Abfahrt erscheint die Zeitanzeige und wird minütlich zurückgezählt.

Das neue System bietet einen weiteren Service für die Fahrgäste, der vor allem Sehbehinderten eine Hilfe sein wird. Auf jedem Bussteig kann sich der Fahrgast auf Knopfdruck den angezeigten Text über Lautsprecher ansagen lassen. Die Taster für die Lautsprecheransage sind auch in Braille beschriftet, der fühlbaren Blindenschrift.

Nicht nur am ZOB hängen die Digitalanzeigen. Auch an den Stadtbus-Haltestellen am Hauptbahnhof sowie am Schanzl sind die DFI-Leuchttafeln angebracht. Zusätzlich zur laufenden Anzeige des Busverkehrs ermöglichen die neuen Tafeln auch die Information der täglich 17.000 Fahrgäste in Passau bei besonderen Verkehrslagen. So sei denkbar, dass beim regelmäßigen Hochwasser über eine Sperrung der Altstadt oder bei einer anderen längeren Verkehrsstörung durch ein digitales Laufband informiert wird.

Bussteige

Die Busse halten am ZOB an den einzelnen Bussteigen:

Siehe auch: ZOB-Haltestellenordnung der VBP

Verkehrende Linien

Am ZOB verkehrende Busse. (Foto: Jäger)

Stadtverkehr

Abendverkehr

Regionalverkehr

Servicebereich

Im Service-Gebäude des ZOB (Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 8) erhält man Auskunft über den Linienverkehr, ebenso können hier Fahrkarten gekauft werden.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 11:45 Uhr und 12:30 Uhr bis 16.00 Uhr, Freitags von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Zum Monatswechsel ist der ZOB die letzten beiden und die ersten beiden Werktage bereits ab 7:30 Uhr bis durchgehend 18:00 Uhr geöffnet.

Weitere Bilder

Literatur