Rainer Christlein
Rainer Christlein (* 21. Oktober 1940 in Aschaffenburg; † 20. März 1983 in München) war ein bayerischer Prähistoriker und Archäologe.
Leben und Wirken
Nach dem Studium wurde Christlein mit einer Arbeit über die „Qualitätsgruppen unter den Grabausstattungen des 6. und 7. Jahrhunderts in Süd- und Westdeutschland“ promoviert. Von 1969 bis 1973 wirkte er an einem Forschungsprojekt an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften über den Runden Berg bei Urach, einen Fürstensitz der Völkerwanderungszeit und der Merowingerzeit, mit. 1973 wechselte er an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, wo er 1980 die Leitung der Abteilung für Vor- und Frühgeschichte übernahm.
Christlein galt unter anderem auch als Experte auch für die Archäologie der Kelten- und Römerzeit im Passauer Raum. Insbesondere hat er sich dabei um die Ausgrabungen und Bestandsicherung des 1974 aufgefundenen ehem. Römerkastells Boiotro in der Innstadt und um die Erforschung der Vorgängerbauten in Niedernburg verdient gemacht. Unten den über 150 bekannt gewordenen Veröffentlichungen aus seiner Hand behandeln 14 Aufsätze Themen zu Passaus Vor- und Frühgeschichte. Sein plötzlicher Tod am 20. März 1983 war daher auch für Passau ein schwerer Verlust.
Auf Rainer Christlein gehen die Einführung der Luftbildarchäologie und Geophysik zurück. Zudem war er Gründer der Gesellschaft für Archäologie in Bayern sowie Initiator der Zeitschrift Das archäologische Jahr in Bayern.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 41)