Der Landauer

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Stadtwerke-Chef Alois Wanninger (v.l.), Bürgermeister Josef Brunner, Stadtbusfahrerin Katja Freundorfer, Busunternehmer Walter Heindl, der kaufmännische Leiter der Stadtwerke Thomas Merkl und sein Kollege Christian Preu.(Foto: Birgmann)
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„Ein interessantes Angebot an die Landauer“ titelte die Landauer Neue Presse am 3. Februar 1986 aus Anlass der Jungfernfahrt des Stadtbusses. (Foto: Birgmann)

Der Landauer ist seit 1986 der Stadtbus der Stadt Landau an der Isar im Landkreis Dingolfing-Landau.

Geschichte

Am 1. Februar 1986 wurde der Stadtbus in Landau in Betrieb genommen. Bis dahin hatte noch keine Stadt von der Größe Landaus einen eigenen Stadtbus. Doch was als Wagnis begann, können die Stadtoberen heute als Erfolg verbuchen.

Bei seinem Start 1986 wurde der „Landauer“ noch vor allem als bequeme, kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Auto angepriesen. Heute sieht Busunternehmer Walter Heindl, dessen Firma die Linie derzeit als privater Partner der Stadtwerke betreibt, das wesentliche Merkmal des Busses eher im menschlichen Bereich: „Der Landauer ist kein normaler Stadtbus, er hat viel mehr einen familiären Charakter. Und das trägt zum Erfolg bei.“

Alles in der Theorie Machbare habe man seinerzeit diskutiert, als es darum ging, die Dreiteilung der Stadt in eine obere, eine untere und eine jenseits der Isar zu überwinden, rief Bürgermeister Josef Brunner schmunzelnd einige abenteuerlich anmutenden Ideen in Erinnerung. Eine Seilbahn sei in Erwägung gezogen worden, ebenso ein Aufzug. Durchgesetzt hat sich jedoch der Bus, einst vorgeschlagen von Max Gerhaher, Leiter der Dachziegelwerke Möding, bei einer Bürgerversammlung im April 1984. Gerhaher sei es auch gewesen, der die Umsetzung mit seinen Berechnungen zu Reifen, Sprit und Personalbedarf vorangetrieben habe.

Viel geändert hat sich seit dem Jahr 1986 nicht. Schon damals war absehbar, dass vor allem Senioren und Schüler den Stadtbus nutzen würden, die Preise sind seither kaum gestiegen. Bereits 1986 fuhr der Landauer im Stundentakt durch die Bergstadt, und selbst seine Route verlief vor 25 Jahren nahezu genauso wie heute. Die markanteste Änderung nahmen die Verantwortlichen am 1. Juni 1986, nur vier Monate nach Inbetriebnahme, vor: Die Strecke wurde vom Krankenhaus bis zum Friedhof verlängert.

Auslastung

Der Stadtbus fährt jedes Jahr ein Defizit von 50 000 Euro ein. Kein perfektes Ergebnis, aber eines, mit dem Stadt und Stadtwerke sehr gut leben können. „In anderen Städten ist das Defizit noch sehr viel größer“, weiß Thomas Merkl, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke. Mit der Auslastung sei man zufrieden, die Fahrgastzahlen hielten sich stabil - kleinere jährliche Schwankungen ausgenommen. Um diesen Zuspruch nicht zu gefährden, verzichtet man auch bewusst auf eine Anhebung der Fahrpreise, mit der man das Defizit womöglich ausgleichen könnte.

Etwa 3,3 Millionen Fahrgäste und rund 1,4 Millionen Kilometer später gondelt der mittlerweile vierte Stadtbus durch die verwinkelten Straßen Landaus. Die nächsten Ziele für den „Landauer“ werden laut Bürgermeister Josef Brunner die Erschließung des Bereichs Gansmühle nördlich des jetzigen Linienendes und eine Verlängerung nach Fichtheim sein, dem mit 500 Einwohnern größten Siedlungsgebiets außerhalb der Kernstadt.

Literatur