Ruderting

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Ruderting
Das Wappen von Ruderting


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 450 m
Fläche: 12,96 km²
Einwohner: 3.161 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94161
Vorwahl: 08509
Kfz-Kennzeichen: PA
Website: www.ruderting.de
Erster Bürgermeister: Rudolf Müller (CSU)

Ruderting ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Passau. Partnergemeinden von Ruderting sind die Orte Ilz in der Steiermark und Stachy in Tschechien.

Die Pfarrkirche St. Josef in Ruderting.

Geografie

Lage

Ruderting liegt 11 km nördlich von Passau an der B 85 im südlichen Bayerischen Wald westlich der Ilz. Die Gemeinde dehnt sich auf der Hochfläche zwischen den Tälern von Ilz und Haselbach und einem Ausschnitt der Westhälfte des Ilz-Erlau-Hochlandes aus und ist mit 12,96 km² die flächenkleinste Gemeinde im Landkreis Passau. Taleinschnitte und Teilrücken werden mit 320 m üNN an der Ilz, in der Dorfmitte mit 438 m üNN, auf dem Sittenberg mit 480 m üNN und mit 435 m üNN in der Mitte Trashams gemessen.

Im Osten grenzt die Gemeinde Ruderting an die Ilz und trifft am anderen Ilzufer auf den Markt Hutthurm. Im Westen stößt Ruderting unmittelbar an die Dörfer Haselbach und Tiefenbach und pflegt Nachbarschaft zu Aicha vorm Wald und Eging. Nördlich von Ruderting kommt die Gemeinde Neukirchen vorm Wald (deren Pfarrsprengel auch Rudertings Gemeindebürger aus Trasham und einige aus Sittenberg einbindet), danach folgen der Markt Tittling und die Gemeinde Fürstenstein. Im „Passauer Oberland“ beteiligt sich Ruderting innerhalb der Gemeinschaft der Integrierten Ländlichen Entwicklung ILE und arbeitet projektorientiert mit weiteren Gemeinden zusammen.

Ruderting hat den Gemeinde-Schlüssel 09275144 und gehört seit September 1972 zur Region 12, welche im Norden bis Sankt Oswald-Riedlhütte reicht.

Gliederung

Ortsteile der Gemeinde sind Attenberg, Böheimmühle, Ebental, Fillasöd, Fischhaus, Gastorf, Hatzesberg, Petzersberg, Reisach, Reiserberg, Reithof, Rockerfing, Ruderting, Rußmühle, Sittenberg, Tauschberg, Trasham, Trautenberg, Weikersdorf, Wullersdorf und Zwischenberg.

Wappen

Das Rudertinger Wappen zeigt eine blaue Lilie, die Wellenlinie für die Ilz in den bayrischen Farben „weiß-blau“ und den „halben Passauer Wolf“ wegen der fünf Ortsteile, die bis zur Säkularisation im Jahr 1803 zum Hochstift Passau gehört haben und 1808 mit 18 bayerischen Ortsteilen als „Gemeinde Ruderting“ zusammengefasst wurden.

Die Lilie erinnert an die Grafen Fugger, deren Hilgartsberger Linie von 1621 bis in das 19. Jahrhundert die zur Gemeinde gehörige ehemalige Hofmark Schöllnstein innehatte, gleichzeitig steht sie aber auch für den hl. Josef, den Kirchenpatron von Ruderting und für die im Gemeindegebiet vorkommende seltene Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica). Der Wolfsrumpf nimmt Bezug auf den Umstand, daß ein Teil des heutigen Gemeindegebiets einst zum Hochstift Passau gehörte, die beiden Feldfarben Silber und Blau weisen darauf hin, daß der größere Teil des Gemeindegebiets schon immer zu Bayern gehörte. Der Wellenbalken wurde als Symbol für die im Gemeindegebiet verlaufende Ilz gewählt.

Siehe Hauptartikel: Wappen (Ruderting)

Geschichte

Fundstücke zeigen, dass Gebietsteile der heutigen Gemeinde Ruderting um 3000 v. Chr. von der „Chamer Gruppe“ besiedelt waren. Weitere Funde verweisen auf einen möglichen Aufenthalt der Kelten und werden auf den Zeitraum von 600 bis 100 v. Chr. datiert. Im Indizienverfahren wurde die Namensableitung des Dorfes „Rudert“-ing erfolgreich durchgeführt. Das Ergebnis zeigt den Edelmann „Rudbert oder Rudpert von Hals“ als Namensgeber und Initiator der Ansiedlung Rud(b)ert-ing.

Rudberts Lebenszeit um das Jahr 1100 gilt damit nach der plausiblen Rechtfertigung als Gründungsjahr des heutigen Ortsteils Ruderting. Dieser wurde nach Dokumentenlage erstmals 1311 urkundlich erwähnt. Von einigen heutigen Ortsteilen war bereits 1280 die Rede.

Als 1808 die Gemeinde unter König Max I. Joseph von Baiern gegründet wurde, entschied sich die Behörde für „Ruderting“ als Gemeindenamen. Man fasste 23 Ortsteile in einer Mark zusammen und nahm die 5 Ortsteile aus dem Herrschaftsgebiet des Fürstbischöflichen Hochstifts Passau dazu. Denn diese waren bei der sog. „Säkularisation“ im Jahr 1803 als kirchliche Güter enteignet und dem Staat zugeschlagen worden.

Das waren die heutigen Ortsteile Fischhaus, Gastorf, Reisach, Reiserberg und Reithof. Erinnerung an deren Zugehörigkeit zum Passauer Bischofsgebiet zeigt der halbe Wolfsrumpf im Rudertinger Wappen. Die anderen 18 Ortsteile waren schon vorher im damaligen Kurfürstentum Baiern: Attenberg, Böheimmühle, During, Ebental, Fillasöd, Hatzesberg, Irlmühle, Petzersberg, Rockerfing, Ruderting, Rußmühle, Sittenberg, Tauschberg, Trasham, Trautenberg, Weikersdorf, Wullersdorf und Zwischenberg.

Die Gemeindegrenzen haben sich bis auf den heutigen Tag nicht verändert und umfassen 12,96 km² Gemeindegebiet.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Rudolf Müller. Er konnte sich bei der Kommunalwahl 2014, als einer von drei Bürgermeisterkandidaten, mit 52,83 Prozent (= 876 Stimmen) der abgegebenen Stimmen an die Spitze setzen und wurde zum neuen Bürgermeister gewählt. Sein Vorgänger Josef Schätzl (CSU) war seit 1989 im Amt und wurde zuletzt 2008 mit 66,35 Prozent (= 978 Stimmen) wiedergewählt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat (16 Sitze + 1. Bürgermeister) setzt sich wie folgt zusammen:

  • CSU (7 Sitze): Makrus Krenn, Christian Neubarth, Simon Poschinger, Josef Schätzl jr., Thomas Siebert, Johann Streifinger, Thomas Uhl
  • SPD (1 Sitz): Rudolf Zimmermann
  • FWG (3 Sitze): Roland Heininger, Beate Ziegler, Klaus Ziegler
  • BfR (4 Sitze): Christian Auberger, Albert Bonell Basomba, Herrmann Haydn, Ludwig Kolbeck
  • parteilos (1 Sitz): Rupert Veit

Projekte

  • Dorferneuerung Ruderting: Das Projekt Dorferneuerung Ruderting wurde bereits in den 1980er Jahren angestossen, konnte aber erst mit der Fertigstellung der neuen B 85 Ortsumgehung baulich umgesetzt werden. In insgesamt drei Bauabschnitten wurde der Ortskern komplett neugestaltet. 2001 begann man mit dem ersten Bauabschnitt vom Kirchplatz zur Haselbacher Straße. Im Zuge der Dorferneuerung wurde auch das Pfarrheim komplett saniert und das alte Feuerwehrhaus am Kirchplatz abgerissen.
  • Naturpark Donauengtal: Dieses Projekt, welches im Jahre 2006 beschlossen wurde, wurde bereits am 11. November 2008 wieder beendet. Ruderting war daran beteiligt.
  • Passauer Oberland (ILE-Projekt): Die Vereinbarung zwischen ursprünglich 9 verschiedenen Gemeinden nördlich von Passau wurde am 15. April 2010 unterzeichnet. Nach Rudertings Bürgermeister Josef Schätzl führt inzwischen Fürstensteins Bürgermeister Stephan Gawlik den Vorsitz dieses Projektes. Bei der Unterzeichnung waren die Bürgermeister Theo Schuster (Aicha vorm Wald), Norbert Marold (Büchlberg), Walter Bauer (Eging am See), Stefan Gawlik (Fürstenstein), Georg Steinhofer (Neukirchen vorm Wald), Josef Schätzl (Ruderting), Horst Wipplinger (Salzweg), Georg Silbereisen (Tiefenbach), Waldemar Bloch (Tittling) sowie für den Landkreis Passau der stellvertretende Landrat Josef Federhofer anwesend. Auf Antrag und durch Ergänzung der Vereinbarung am 23. Februar 2012 erfolgte die Aufnahme der Gemeinde Witzmannsberg in die ILE. Diese umfasst seither 10 Gemeinden. Bei der Unterzeichnung waren die Bürgermeister Theo Schuster (Aicha vorm Wald), Norbert Marold (Büchlberg), Walter Bauer (Eging am See), Stefan Gawlik (Fürstenstein), Georg Steinhofer (Neukirchen vorm Wald), Josef Schätzl (Ruderting), Horst Wipplinger (Salzweg), Georg Silbereisen (Tiefenbach), Helmut Willmerdinger (Tittling) sowie Josef Schuh (Witzmannsberg (Ort)) anwesend. ILE bedeutet "Integrierte Ländliche Entwicklung" und soll durch freiwillige Zusammenarbeit von Gemeinden Entwicklungsprojekte anstoßen und befördern. Der Begriff Passauer Oberland geht auf eine Initiative des früheren Rudertinger Gemeinderats Rudolf Ziegler (FWG) zurück, der diesen als Oberbegriff für diesen Teil des Landkreises Passau vorgeschlagen hatte.
    aktualisiert am 28.11.2013

Kultur & Tourismus

Sehenswürdigkeiten

Gasthäuser & Hotels

  • Landgasthof zum Müller (Passauer Str. 16)

Telefon: 08509/12 24
Mittwoch Ruhetag

  • Gasthof Zur Alten Post (Passauer Str. 24)

Telefon: 08509/12 16
Montag Ruhetag

  • Gasthof/Pension Ilzstuben (Fischhaus 31)

Telefon: 08509/18 24
Donnerstag Ruhetag

  • Gasthof/Pension Schätzlhof (Petzersberg 1)

Telefon: 08509/900 40
Mittwoch Ruhetag

  • Griech. Restaurant Taverna Metaxa. "Kirchenwirt" (Passauer Str. 14)

Telefon: 08509/93 46 98
Montag Ruhetag

  • Gasthaus Billinger (Sittenberg 7)

Telefon: 08509/12 51
Samstag Ruhetag

  • Pizzeria Palermo (Passauer Str. 24

Telefon: 08509/33 36
Montag Ruhetag

Vereine

Wirtschaft

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Ruderting[1]
  • Kindergarten St. Josef

Persönlichkeiten

Weblinks

Literatur


Städte und Gemeinden im Landkreis Passau
Wappen Landkreis Passau.png

Aicha v.W.AidenbachAldersbachBad FüssingBad Griesbach i.R.BeutelsbachBreitenbergBüchlbergEging am SeeFürstensteinFürstenzellHaarbachHauzenbergHofkirchenHutthurmKirchhamKößlarnMalchingNeuburg a.I.Neuhaus a.I.Neukirchen v.W.ObernzellOrtenburgPockingRotthalmünsterRudertingRuhstorf an der RottSalzwegSonnenTettenweisThyrnauTiefenbachTittlingUntergriesbachVilshofen an der DonauWegscheidWindorfWitzmannsberg