Eberhardsreuth

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Die Filialkirche St. Michael.

Eberhardsreuth ist ein Ortsteil des Marktes Schönberg im Landkreis Freyung-Grafenau und war bis zur Gebietsreform 1978 eine selbständige Gemeinde.

Lage

Der Ort liegt in einer Höhenlage von 551 Metern direkt an der Bundesstraße 85 zwischen Schönberg und Tittling. Früher durchquerte die Salzhandelsstraße Goldener Steig den Ort.

Geschichte

Bereits 1263 übertrug der Passauer Bischof Otto von Lonsdorf ein Eberhartsdorf dem Heinrich von Harchaim als Lehen. 1349 wird „Ewerhartstorf“ erwähnt, 1423 „Eberharzrewt“, 1436 „Eberhartzrewt“, 1488 „Eberhatzreit“ und 1500 „Eberezreith“. Das hier gelegene Schloss mit der Hofmark erlebte zahlreiche Besitzerwechsel. 1582 bestand Eberhardsreuth aus Schloss, Hoftaverne, Bräuhaus, Amtshaus und drei Untertanen mit je einem Baulehen.

Schloss Eberhardsreuth, Kupferstich von Michael Wening.

1648, im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Ortschaft von schwedischen Truppen verwüstet. 1820 wurde das Patrimonialgericht Eberhardsreuth II. Klasse gebildet, 1848 jedoch wieder aufgehoben. Joseph Klämpfl zählte 1854 in „Eberhardsreut“ außer dem Schloss 26 Häuser. 1864 kaufte der Passauer Kaufmann Franz Xaver Rosenberger, bekannt als Freund Adalbert Stifters und Besitzer von Stifters Sommerresidenz Rosenbergergut das Schloss von Karl Hueb. Auch danach wechselte das Schloss häufig seinen Besitzer. 1883 gründeten die Dorfbewohner die örtliche Freiwillige Feuerwehr. Die Kirche St. Michael, eine Filialkirche der Pfarrei Schönberg, wurde 1931 erbaut. Am 1. Mai 1978 kam die Gemeinde Eberhardsreuth im Zuge der Gebietsreform zu Schönberg.

Das heute teilweise hinter Baumbewuchs verborgene Schloss geht auf ein mittelalterliches Wasserschloss zurück. Es besteht aus vier zweigeschossigen Flügeln, die einen kleinen, rechteckigen Hof umschließen. Die Schlosskapelle Maria Himmelfahrt stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde im Jahr 1820 ausgebaut und am 27. Juli 1841 vom Passauer Bischof Heinrich von Hofstätter geweiht. Das Schloss dient als Wohngebäude und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Vereine

  • Damen-Gymnastikgruppe Eberhardsreuth
  • Freiwillige Feuerwehr Eberhardsreuth
  • Schloßschützen Eberhardsreuth
  • Soldaten- und Kriegerverein Eberhardsreuth

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
  • Landkreis Freyung Grafenau: Der Landkreis Freyung-Grafenau, 1982, ISBN 3-87553-192-2