Engel Aloisius

Der Engel Aloisius ist eine Figur der 1911 veröffentlichten, humoristischen Satire „Ein Münchner im Himmel“ des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In Thomas Satire „Ein Münchner im Himmel“ erledigt der Dienstmann Alois Hingerl einen Auftrag am Münchner Hauptbahnhof mit einer solchen Hast, dass er vom Schlag getroffen zu Boden sinkt und stirbt. Zwei Engel bringen ihn daraufhin ins Jenseits. Von Petrus bekommt er dort eine Harfe und soll fortan als Engel Aloisius auf einer Wolke frohlocken und Hosianna singen. Weil er im Himmel aber kein Bier und keinen Schnupftabak bekommt, wird Aloisius zornig und beginnt lautstark zu fluchen. Deshalb beschließen Petrus und Gott, dass der Grantler nicht für den Himmel geeignet ist. Stattdessen soll er zurück in die bayerische Landeshauptstadt – und der Staatsregierung die göttlichen Eingebungen überbringen. In München angekommen nutzt er die Gelegenheit erst mal für einen Abstecher ins Hofbräuhaus. Dort vergisst er allerdings seinen Auftrag, bestellt sich eine Maß nach der anderen und sitzt noch heute dort – während die bayerische Staatsregierung vergeblich auf „göttliche Eingebungen“ wartet.
Markenrechte und Vermarktung
Weil die Markenrechte an „Engel Aloisius“, die in Deutschland 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers erlöschen, schon seit einiger Zeit abgelaufen sind, sicherte sich 2007 der Hauzenberger Unternehmer Thomas Resch die Markenrechte an der urbayerischen Kultfigur. Er wollte den „Münchner im Himmel“ wieder auferstehen lassen und ihn umfangreich vermarkten. Geplant waren Tassen, T-Shirts und andere Produkte mit dem Konterfei des fluchenden Münchners. Allerdings hatte auch die Engel-Brauerei im württembergischen Crailsheim ein entsprechendes, geschütztes Markenzeichen. Letztlich verlief die Idee trotz umfangreicher Berichterstattung ergebnislos.
Literatur
- Christoph Eberle, Jörg Klotzek: „Müncher im Himmel“ wird Niederbayer. In: Passauer Neue Presse vom 2. August 2008 (S. 11)