Erlauzwiesel

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Die Dorfkapelle in Erlauzwiesel

Erlauzwiesel ist ein Ortsteil der niederbayerischen Stadt Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau.

Lage

Das Dorf liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Waldkirchen unmittelbar am Erlauzwieseler See.

Geschichte

Erlauzwiesel entstand in der zweiten Siedlungswelle, die vom 11. bis zum frühen 13. Jahrhundert im Abteiland andauerte. Der Name rührt vom Zusammenfluss (Zwiesel) mehrerer Bäche her. Hier vereinigen sich der Reichermühlbach, der Ziegelstadelbach und der Scheuerbach zum Saußbach, der sich kurz darauf seinen Weg durch die Saußbachklamm bei Waldkirchen bahnt.

Im Jahr 1260 ist erstmals von einem halben Lehen in Erlazwisel die Rede. Bis ins 15. Jahrhundert reichte die Gemarkung Erlauzwiesel an den unbesiedelten Grenzwald. 1472 erwarb der Passauer Bischof Ulrich von Nußdorf die örtliche Mühle samt ihren Grundstücken, um einen Fischteich anzulegen, den Vorgänger des heutigen Stausees.

Zur Zeit der Säkularisation zählte Erlauzwiesel neun Hausstätten. Es gehörte anschließend zur Gemeinde Ratzing und kam mit dieser im Zuge der Gebietsreform am 1. Juli 1970 zur Stadt Waldkirchen. An der ehemaligen Bahnstrecke Waldkirchen-Haidmühle hatte es einen eigenen Haltepunkt.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand in Erlauzwiesel durch den Bayerischen Siedlerbund in Verbindung mit dem VdK-Bauträger eine VdK-Siedlung. Durch den 1970 entstandenen Stausee, den Ferienpark Jägerwiesen und den Bau des Kurparks entlang des Sees erhielt der Ort zunehmend einen am Tourismus ausgerichteten Charakter.

Vereine

  • Kapellenverein Erlauzwiesel

Literatur

  • Ulrich Pietrusky, Donatus Moosauer: Der Bayerische Wald − im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 1985, ISBN 3-87553-228-7