Feichten an der Alz
Feichten an der Alz
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Altötting |
Höhe: | 518 m |
Fläche: | 17,91 km² |
Einwohner: | 1.174 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84550 |
Vorwahl: | 08623 |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ |
Website: | www.feichten.de |
Erster Bürgermeister: | Johann Vordermaier (CSU/FW) |
Feichten an der Alz ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting, die sich mit den Gemeinden Halsbach, Kirchweidach und Tyrlaching zur Verwaltungsgemeinschaft Kirchweidach zusammengeschlossen hat.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt im Süden des Landkreises Altötting inmitten des sogenannten "Chemiedreiecks".
Ortsteile
Ortsteile der Gemeinde sind Amsham, Attenberg, Brandl, Bruckhaus, Edelham, Edenstraß, Eggfeld, Ellerting, Eschetshub, Feichten a.d.Alz, Fernreith, Fernschachen, Geberting, Gigling, Gramsham, Haid, Hüttenthal, Irgreit, Kaitl, Kaltenstadl, Lehen, Lohner, Manetsed, Mankham, Moos, Oberweidach, Östern, Piretz, Priel, Reichstraß, Schachen, Schächen, Schifföd, Schmidstadt, Schregl, Steinbrecher, Thal und Veitlöd.
Geschichte
Der Ort und die Pfarrei wurden bereits 739 unter dem Namen Fuihte in Zusammenhang mit einer schon vor 789 erfolgten Besitzübertragung an die Kirche in Salzburg erstmals urkundlich erwähnt. Dieses Gut erhielten Freie als Lehen, und die de Fouchten, Fuhten oder Vaeuhten wurden im 12. und 13. Jahrhundert häufig bei Schenkungen und Käufen als Zeugen erwähnt. Um 1259 wurde Feichten bairisch, gehörte später längere Zeit den Grafen von Preysing und war Bestandteil der Preysingschen Herrschaft Wald.
Bereits Ende des 8. Jahrhunderts entstand die erste Kirche, die als Marienheiligtum errichtet wurde. Der Ort wurde mit verschiedenen Ablässen ausgestattet, und 1502 bis 1513 konnte die jetzige Kirche erbaut werden. Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg starben aufgrund der eingeschleppten Pest 1634 112, 1635 75 und 1649 105 Personen.
Schon 1644 wurde eine Schule in Feichten erbaut. Am 1. September 1713 brach im Schullehrerhaus ein Feuer aus, welches auch das Kirchdach und die Glocken zerstörte. Der Turm wurde nun mit Blech statt mit Schindeln gedeckt, und 1717 erhielt die Kirche ein neues Geläute. Die vermutlich bereits sehr alte Wallfahrt hatte im 18. Jahrhundert ihre Blütezeit.
1818 kam es zur Bildung der jetzigen Gemeinde Feichten. 1963 erhielt die Gemeinde offiziell den Namen "Feichten a.d.Alz".
Gemeindewappen
Die Gemeinde führt seit 1982 ein eigenes Wappen. Der schwarze Löwe im goldenen Feld wurde aus dem alten Salzburger Wappen übernommen und verweist auf die sehr alte Beziehung zu Salzburg. Die Fichte in den Pranken des Löwen redet für den Gemeindenamen; Feichten ist von "Fichten" abgeleitet und ist als "Siedlung bei den Fichten" zu deuten. Die Fichte spielt zugleich auf die historische Zugehörigkeit zur Herrschaft Wald an. Der Wellenbalken nimmt Bezug auf die Lage der Gemeinde an der Alz und den entsprechenden, seit 1963 geführten Namenszusatz.
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Johann Aicher (CSU/FW). Er ist seit 1982 im Amt und wurde zuletzt 2008 mit 93,9 Prozent und 2014 mit 88,20 Prozent der Stimmen jeweils als alleiniger Kandidat wiedergewählt.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich aufgrund der Kommunalwahl 2014 wie folgt:
- CSU/Freie Wählerschaft: 9 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 10)
- Unabhängige Wählervereinigung Feichten: 3 Sitze (2008: 2)
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Vom Anfang der Wallfahrtskirche Feichten berichten nur Legenden. Demnach hätte die Kirche eigentlich näher an der Alz entstehen sollen. Erst als Engel dreimal das Baumaterial verrückten und sich ein steinernes Marienbild in einer Fichte fand − daher der Name Feichten − entschieden sich die Bauherren für den heutigen Platz, so die Erzählung. Immer noch pilgern Gläubige zur „Muttergottes von Feichten“. Die Bauarbeiten begannen 1502 unter Führung von Georg Steinbrecher in spätgotischem Stil. Rund 250 Jahre später wurde zwischen 1763 bis 1785 eine komplette Umgestaltung hinsichtlich einer barocken Ausstattung vorgenommen. Aus der spätgotischen Kirche wurde eine im Rokokostil. Geblieben ist das Gnadenbild am linken Seitenaltar. Besonders hilfreich soll die Steingussmadonna, bekannt auch als „Himmlische Ärztin“, bei Geburten, Hals- und Fußleiden sowie bei Ruhr und epileptischen Anfällen sein.
Bildung und Erziehung
- Grundschule Feichten a. d. Alz
- Katholischer Pfarrkindergarten Sonnenschein
- Katholische öffentliche Bücherei
Vereine
- Birkhahnschützen Eschetshub-Feichten e.V., gegründet 1900
- Freiwillige Feuerwehr Feichten an der Alz, gegründet 20. Mai 1873
- Theatergruppe Feichten e.V., gegründet September 1986
- Turn- und Sportverein Feichten an der Alz, gegründet 1963
- Reitverein Dinninger Hof Feichten an der Alz e.V., gegründet 1996
Persönlichkeiten
- Johann Wagenhammer, * 4. Juli 1939 in Feichten, heute Feichten a. d. Alz, war von 2005 bis 2009 Dompropst von Passau.
Naturdenkmäler
In der Gemeinde Feichten an der Alz sind 6 Einzelbäume als Naturdenkmale ausgewiesen.[1]
- Details unter Naturdenkmäler (Gemeinde Feichten an der Alz)
Sonstiges
Seit 2011 exisitert in Feichten auf Initiative von Pfarrer Michael Witti ein Modellfriedhof für Urnengräber. Hierbei werden verschiedene Möglichkeiten zur individuellen Grabgestaltung bei Urnenbestattungen aufgezeigt. Da durch den geographischen Wandel große Auswirkungen für die Friedhofskultur befürchtet werden, soll mit dieser Aktion den sogenannten schmucklosen Urnenwänden gegengewirkt werden.
Literatur
- Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
- Christine Limmer: Bayerns Modellfriedhof für Urnengräber In Passauer Neue Presse vom 11. Juni 2011 (S. 22)
- Ch. Kleiner: Sie stehen unter Marias besonderem Schutz In: Neu-Altöttinger Anzeiger vom 15. August 2012 (S. 25)
Einzelnachweise
Altötting – Burghausen – Burgkirchen an der Alz – Emmerting – Erlbach – Feichten an der Alz – Garching an der Alz – Haiming – Halsbach – Kastl – Kirchweidach – Marktl – Mehring – Neuötting – Perach – Pleiskirchen – Reischach – Stammham – Teising – Töging am Inn – Tüßling – Tyrlaching – Unterneukirchen – Winhöring