Feldkreuz

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Feldkreuz und Baumgruppe an einer Straßenkreuzung bei Linden (Gemeinde Hebertsfelden), um 1910 (Bildarchiv Martin Ortmeier)

Ein Feldkreuz ist ein christliches Kleindenkmal an einer Landstraße, auf einer Anhöhe oder an einem besonderen Ort in der Flur. Seine Form ist die des lateinischen Kreuzes. Zumeist trägt es auf den Kreuzbalken den Kruzifixus, die Darstellung des gekreuzigten Jesus Christus.

Beschreibung

Das Feldkreuz, Flurkreuz oder Wegkreuz ist, anders als das Marterl, mehr als mannshoch. Zu ihm ist aufzuschauen. Es dient ausschließlich der Besinnung und dem Gebet, nicht dem Gedenken an eine politische Tat oder ein historisches Ereignis[1].

Viele Feldkreuze sind an Straßenkreuzungen errichtet. Zum Schutz vor Witterung sind aus Holz gefertigte – und zumeist auch bemalte – Feldkreuze mit einer Bedachung, vielfach auch zur Wetterseite hin mit einer Rückwand ausgestattet. Am Kreuzstamm, dem senkrechten Balken, oder an der Rückwand sind gelegentlich Vorrichtungen für Blumenschmuck montiert. Das engere Umfeld ist mit Stufen oder Pflaster aufgewertet, oft sind Baumsolitäre benachbart.
Gipfelkreuze auf höheren Bergen der Mittelgebirge oder der Alpen werden nicht als Feld- oder Flurkreuze bezeichnet. Das Arma-Christi-Kreuz („Waffen-Christi-Kreuz“), im Volksmund Hahnakreiz genannt, ist gewöhnlich im Dorf an Häusern montiert.

Die Pflege des Feldkreuzes ist Angelegenheit des Flurstückseigentümers. Heimat- und andere Vereine machen es sich gelegentlich zur Aufgabe, mehrere oder alle Marterln und Feldkreuze im Gemeindegebiet zu restaurieren.

Literatur

Feldkreuz in Passau-Sieglgut (Foto: Martin Ortmeier 2022)
Eine Tafel am „Wensauer-Kreuz“ bei Hirschbach erinnert an den Anlass im Jahr 1862, zu dem das Flurkreuz aufgerichtet wurde. (Foto: Martin Ortmeier 2010)
  • Karl Schaefler: Denkmäler gläubigen Volkssinns aus alter und neuer Zeit. Die Feldkapellen, Feldkreuze und Marterl in der näheren und weiteren Umgebung von Simbach a. I. nach Geschichte und Sage, Bd.1. Kirchberg am Inn 1937 (= Beitrag zur Pflege von Heimat und Volkstum’', Bd. 5)
  • Werner Sturm: Kapellen, Marterl, Flurdenkmäler. Bad Abbach (Heimatverein) 1984
  • Paul Werner: Vom Marterl bis zum Gipfelkreuz. Flurdenkmale in Oberbayern. Berchtesgaden (Plenk) 1991, ISBN 3922590624
  • Renate Atzinger: Wanderungen zu den Feldkreuzen und Marterl in Sankt Oswald, Riedlhütte und Spiegelau. Riedlhütte (Heimatverein d'Ohetaler Riedlhütte e.V.) 1994
  • Iris Brücklmeier: Kapellen, Marterl und Wegkreuze in der Gemeinde Arnstorf. Passau 1994
  • Gabriel Kreuzer: Ein Ruheplatz am Wegrand. Kapellen, Wegkreuze, Marterl im Pfarrverband Velden/Vils. o.O. (Velden) 1998
  • Richard Stieglbauer: Kleindenkmäler in der Marktgemeinde Triftern. Marterl, Kreuze und Kapellen – Zeichen des Glaubens der Bevölkerung. o.O. (Triftern) 2003
  • Ludwig Gschneidner: Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen in der Gemeinde Wittibreut. Wittibreut (Heimat- und Trachtenverein Altbachtaler) o.J. (2004)
  • Rainer A. Roth: Marterl und Kreuze rund um Jägerwirth. Fürstenzeller Kapellen- und Marterl-Wege. Fürstenzell, o.J. (2013)

Anmerkungen

  1. Das Bauernkriegsdenkmal auf dem Handlberg bei Aidenbach ist ein stählernes Kreuz auf Betonsockel. Es ist nicht als Feldkreuz im eigentlichen Sinn zu betrachten.