Ferdinand Neumaier

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Ferdinand Neumaier. (Foto: PNP-Archiv)

Ferdinand Neumaier (* 8. September 1890 in Kirchberg, heute Kirchberg im Wald; † 24. März 1969 in Landshut) war ein Komponist und Liedtexter.

Leben und Wirken

Er war das neunte von 13 Kindern des Schmiedemeisters Nikolaus Neumaier und seiner Ehefrau Magdalena. Im Alter von 12 Jahren verlor er den Vater und im Alter von 15 Jahren die Mutter. Neumaier besuchte das Lehrerseminar in Straubing. Seine berufliche Laufbahn begann er als Hilfslehrer in Neuschönau, spätere Stationen waren Regenhütte, Zwiesel, Abensberg und ab 1913 Landshut. Dort unterrichtete er zunächst an der Hilfsschule und war in der Nachkriegszeit bis 1956 Rektor der Knabenschule St. Martin. Während dieser Zeit und zehn weitere Jahre im Ruhestand wirkte er als Organist an der Pfarrkirche St. Nikola. Bis 1965 leitete er auch die Landshuter Liedertafel, in der seine Frau Anna geb. Kainz (1893-1980) als Sängerin mitwirkte.

Das Singen und Musizieren erlernte Neumaier schon in der heimeligen Wohnstube. Er begann frühzeitig mit dem Sammeln und Aufschreiben von Volksliedern. Besonders das Liedgut aus dem Bayerischen Wald, aber auch aus dem sonstigen Altbayern, sammelte er und stellte es in Liederbüchern zusammen. Oft fand er nur Bruchstücke von Melodien und Texten, die er mit eigenen Weisen und Worten ergänzte.

Er komponierte etwa 90 bis 100 Lieder, zu denen er häufig auch den Text schrieb. Am bekanntesten wurde das 1938 entstandene Mir san vom Woid dahoam. Seine ebenso populäre Waidlermesse mit dem Text von Eugen Hubrich kam am 14. September 1952 in der Pfarrkirche St. Konrad in Landshut zur Uraufführung. Sie ist mittlerweile fest in der niederbayerischen Musikkultur verwurzelt. Insbesondere bei Kirchenchören, Männergesangsvereinen und Volksmusikanten gehört die Waldlermesse zum festen Repertoire und verknüpft den Heimatpatriotismus und die tiefe Religiösität der Bayerwäldler.

Zu Neumaiers Bekanntenkreis gehörten Paul Friedl, Annette Thoma, Max Peinkofer, Kiem Pauli und Max Matheis, von dem er unter anderem das Gedicht Und iatz is halt Winter worn vertonte.

1966 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band verliehen. Neumaier war Ehrenbürger der Gemeinde Kirchberg und Ehrenmitglied des Bayerischen Wald-Vereins. Anlässlich seines 95. Geburtstages wurde am 8. September 1985 an seinem Geburtshaus in Kirchberg eine Gedenktafel in Bronze enthüllt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Ferdinand Neumaier: Sing mar a weng!. Liederbuch für die niederbayerische Jugend, Morsak 1981, ISBN 3875531574
  • Ferdinand Neumaier: Mir san vom Wald dahoam! Die Lieder von Ferdinand Neumaier, Morsak 1983, ISBN 978-3-87553-195-4
  • Hubert Riedel: Unvergessener Ferdinand Neumaier. Vor 20 Jahren, am 24. März 1969 starb er in Landshut. In: Der Bayerwald 81/1989, Heft 2 (S. 35–37)
  • PNP: Landwirtschaftsmuseum: Hightech-Ausstellung mit „Mia san vom Woid dahoam“. In: Bayerwald Bote vom 9. Februar 2012 (S. 23)
  • PNP: Ferdinand Neumaier: Er liebte die Musik, die Menschen und den Woid. In: Der Bayerwald-Bote vom 9. September 2015 (S. 19)

Weblinks