Fränkische Alb

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Der Main-Donau-Kanal mit Burg Prunn

Die Fränkische Alb ist ein Mittelgebirge in Bayern. Im Landkreis Kelheim hat auch das nordwestliche Niederbayern Anteil daran.

Lage

Der weitaus größte Tei der über 7000 km² großen, bis 656 Meter hohen Fränkischen Alb befindet sich in den bayerischen Regierungsbezirken Oberfranken, Mittelfranken und Oberpfalz. Der niederbayerische Anteil gehört zur Südlichen Frankenalb und betrifft die Gemeindegebiete von Kelheim, Ihrlerstein, Essing, Painten und Riedenburg. Er wird von der Altmühl in einem stark gewundenen Tal durchbrochen.

Böden

Bei Weltenburg und im Altmühltal entwickelten sich auf den Kalkgesteinen, Mergeln und Schiefermergeln des Weißjura flach- bis mittelgründige, steinige Kalkböden. Schwerer und toniger Lehm enthält vielfach Kalkscherben mit starken Anlösungserscheinungen. Gesteinsklüfte sind oft vollständig mit rotbraunen Verwitterungsprodukten des jüngeren Tertiärs („Terra rossa“) gefüllt. Mit Bodenzahlen von 40 bis 65 gehören sie zu den besten Ackerböden der Alb. Auf der Hochfläche lassen sich die guten Böden der „lehmigen Überdeckung“ von den weniger ertragreichen der „sandigen Überdeckung“ unterscheiden. Erstere gehen auf eine ehemalige Lößüberwehung zurück, letztere auf den unregelmäßig verbreiteten Frankendolomit. Dieses zuckerförmige Gestein liefert bei Verwitterung ein sandkörniges, grauweißes Produkt, die „Dolomitasche“.

Landschaft

Einst war die Alb größtenteils von Buchenwäldern bedeckt. An den wärmeren Süd- und Westhängen des Altmühltales stocken vereinzelt Eichen- und Kiefernwälder. Das Hochland ist durch Verkarstung sehr wasserarm. Die Landwirtschaft, durch Wassermangel, karge Böden und raues Klima benachteiligt, treibt besonders Getreide- und Hackfruchtanbau. Viele ehemaligen Schafweiden wurden wiederaufgeforstet.

Im niederbayerischen Teil der Fränkischen Alb liegen bedeutende geologische und botanische Schutzgebiete wie das Altmühltal, der Donaudurchbruch bei Weltenburg sowie die Mattinger Hänge. Von besonderer Bedeutung sind die durch Schafweide aufrecht erhaltenen, wacholderbewachsenen Steppenheiden und die erhalten gebliebenen orchideenreichen Buchenwälder. Am 25. Juli 1969 wurde der 3000 Quadratkilometer große Naturpark Altmühltal geschaffen, der auch den niederbayerischen Anteil an der Fränkischen Alb umfasst. Der Bau des 1992 eröffneten Main-Donau-Kanals veränderte das Altmühltal erheblich. Es wird seither versucht, entlang des Kanals natürliche Uferzonen zu schaffen und Feuchtbiotope wieder entstehen zu lassen.

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3