Franz Schumertl
Franz Schumertl (* 11. Juni 1925 in Pfefferschlag, tschechisch Libínské Sedlo, Böhmen; † 3. Februar 2004) war ein bayerischer Kommunalpolitiker (SPD).
Leben und Wirken
Der Sohn eines Böhmerwaldbauern wurde 1945 aus der Heimat vertrieben. 1949 übernahm er das Amt des VdK-Kreisgeschäftsführers und setzte sich für Kriegsgeschädigte und Hinterbliebene ein. 1970 zum Landrat des Landkreises Wolfstein gewählt, wurde er nach dessen Auflösung zum 1. Juli 1972 im Zuge Gebietsreform Landrat des neu gebildeten Landkreises Freyung-Grafenau. Zweimal wiedergewählt, verzichtete er 1990 auf eine neuerliche Kandidatur. In seine Amtszeit fallen zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in dem einstigen Notstandsgebiet. Im Jahr 2011 wurde die Landrat-Schumertl-Straße in Freyung nach ihm benannt.
Er hat eine Initiative des Kreisheimatpflegers Peter Dellefant aufgegriffen und in Finsterau das Freilichtmuseum Bayerischer Wald ins Leben gerufen. Er verfolgte damit heimatpflegerische Ziele, mit der Wahl des benachteiligen Standorts Finsterau, direkt am Eisernen Vorhang, zielte er auch auf fremdenverkehrswirtschaftliche Zwecke ab. Zur finanziellen Entlastung des Landkreises hat er das später Freilichtmuseum Finsterau genannte Institut noch vor der Eröffnung 1979 in den von Bezirkstagspräsident Sebastian Schenk gegründeten Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen eingebracht. Bis 1990 war er in diesem Zweckverband als Verbandsrat tätig.
Auszeichnungen
- Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- Bayerischer Verdienstorden
- Ehrenbürger der Stadt Freyung (1995)
Weblinks
Vorgänger Josef Brandl |
Landrat des Landkreises Wolfstein 1970 bis 1972 |
Nachfolger --- |
Vorgänger --- |
Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau 1972 bis 1990 |
Nachfolger Alfons Urban |