Franz Sebastian Haindl

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Franz Sebastian Haindl (* 11. Januar 1727 in Altötting; † 23. April 1812 in Passau) war ein Musiker und Komponist.

Leben & Wirken

Der Sohn des Johann Sebastain Haindl stammte aus einer Musikerfamilie und erhielt seine erste musikalische Ausbildung in der Stiftskirche Altötting. Vermutlich in der Münchner Hofkapelle erfolgte seine Ausbildung zum Geiger.

Um 1748 war er Musiker ohne feste Anstellung in Innsbruck. Er war in Innsbruck mit Adelheid Wolf von Wolfenthal verheiratet, zwischen 1748 und 1766 wurden hier fünf Kinder des Ehepaars geboren. 1752 folgte er der Berufung durch Herzog Clemens August nach München als premier Violinist und Kammermusiker in der Adelskapelle. Diese Funktion übte er aus bis zur Auflösung des herzoglichen Hofstaats 1770. Von 1772 an, vielleicht schon früher, bis um 1778 war er Kammerviolinist und Virtuose in der Münchner Hofkapelle.

Während seiner Anstellung in München kam er oft nach Tirol, denn seine Frau führte in Innsbruck am Franziskanergraben ein Kaffeehaus. In Innsbruck lernte er auch Leopold Mozart kennen. Schließlich ließ er sich in Innsbruck nieder, war dort Konzertmeister, Theaterkapellmeister und -komponist sowie Musiklehrer.

Im September 1785 nahm er als Primgeiger und Kammerdiener seine Arbeit am fürstbischöflichen Hof zu Passau auf und wurde so mit 60 Jahren Mitglied der Hofkapelle und 1791 1. Violinist. Er vertrat auch den Hofkapellmeister Joseph Friebert als Dirigent. Mit 70 Jahren heiratete er ein zweites Mal. Bis zur Säkularisation 1803 stand er in den Diensten von Fürstbischof Leopold Leonhard Raymund Graf von Thun-Hohenstein. Nach der Säkularisation blieb er in Passau.

Haindl komponierte kirchenmusikalische Werke, unter anderem das Oratorium David auf dem Ölberg, Bühnenmusik, darunter die Oper Der Kaufmann von Smyrna und Symphonien. Von ihm stammt eine Marianische Antiphon und eine Motette zum Fest Mariä Himmelfahrt


Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 87)

Weblinks