Franz von Paula Schrank

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Franz von Paula Schrank

Dr. Franz von Paula Schrank, ab 1808 von Schrank, teils auch Schranck, (* 21. August 1747 in Vornbach; † 22. Dezember 1835 in München) war ein katholischer Geistlicher und Naturforscher. In seinem Heimatort Vornbach gibt es ihm zu Ehren eine Von-Schrank-Straße, außerdem Franz-Schrank-Straßen in München und Ingolstadt.

Leben & Leistungen

Der Sohn des Klosterrichters von Kloster Vornbach verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Passau, wo sein Vater Advokat geworden war. Ab 1756 besuchte er das Jesuitengymnasium Passau und trat im Alter von 15 Jahren dem Jesuitenorden bei.

Das Studium führte ihn nach Raab (Ungarn), Tyrnau (Slowakien) und Wien. 1774 empfing er die Priesterweihe und erhielt 1776 in Wien den Doktortitel für Theologie. Im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes naturwissenschaftliches Werk Beiträge zur Naturgeschichte und wurde zunächst Professor für Mathematik und Physik am Lyzeum in Amberg. Seit 1778 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, lehrte Schrank ab 1779 als Professor der Rhetorik am Gymnasium von Burghausen und ab 1784 als Professor für Land-, Berg- und Forstwirtschaft an der Universität Ingolstadt.

Im Jahr 1800 kam er aufgrund der Verlegung der Universität nach Landshut. An der Universität Landshut plädierte er für die Errichtung eines Lehrstuhls für Botanik und kümmerte sich um die Einrichtung eines Botanischen Gartens. 1808 wurden Schranks Leistungen durch die Verleihung des „Ritter-Civil-Verdienstordens“, verbunden mit der Erhebung in den Adelsstand gewürdigt. Von 1809 bis 1832 widmete sich der nunmehrige Franz von Paula von Schrank als erster Direktor dem Aufbau des Botanischen Gartens in München.

Schrank verfasste mehr als 40 selbstständige Werke und über 200 Abhandlungen und kleinere Aufsätze. Neben theologischen Abhandlungen und Reiseberichten publizierte er besonders landwirtschaftliche, mineralogisch-geologische, zoologische und botanische Arbeiten, darunter die Baiersche Flora (1789) und die mit 400 Tafeln illustrierte Flora Monacensis (Münchner Flora, 1811-1818). Er beschrieb zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zu seinen Ehren sind eine Pflanzengattung (Schrankia) und eine Faltergattung benannt, außerdem taucht sein Name mehrfach als Art-Epitheton (schrankii) auf.

Seine Berichte über Studienreisen durch Bayern, darunter Baiersche Reise (1786) gelten als wichtige kulturgeschichtliche Quelle. Als Theologe war Schrank ein entschiedener Gegner der Aufklärung. Die Schöpfungsgeschichte verstand er im wörtlichen Sinne.

Publikationen (Auswahl)

  • Beiträge zur Naturgeschichte. Augsburg, 1776
  • Enumeratio insectorum Austriæ indigenorum. Wien, 1781
  • Anleitung die Naturgeschichte zu studieren. München, 1783
  • Naturhistorische Briefe über Österreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden. (mit Karl Maria Erenbert Freiherr von Moll) Salzburg, 1784–1785
  • Anfangsgründe der Botanik. München, 1785
  • Baiersche Reise. 1786
  • Verzeichniss der bisher hinlaenglich bekannten Eingeweidewürmer, nebst einer Abhandlungen über ihre Anverwandschaften. München, 1787
  • Bayerische Flora. München, 1789
  • Primitiæ floræ salisburgensis, cum dissertatione prævia de discrimine plantarum ab animalibus. Frankfurt, 1792
  • Anfangsgründe der Bergwerkskunde. Ingolstadt, 1793
  • Fauna Boica. Durchgedachte Geschichte der in Baiern einheimischen und zahmen Thiere. Nürnberg, 1801
  • Flora monacensis. München, 1811–1820

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz des Zivilverdienstordens der bayerischen Krone (1808)
  • Geheimer Geistlicher Rat (1824)
  • Ludwigs-Orden (1829)

Literatur

  • Willy A. Zahlheimer: Botanik in Passau — die Pflanzenwelt und ihre Erforschung, in: Der Bayerische Wald. Zeitschrift für naturwissenschaftliche Bildung und Forschung im Bayerischen Wald, 21. Jahrgang, (Neue Folge), Heft 1+2 / Dezember 2008, S. 23-41
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks