Fraunberg (Adelsgeschlecht)

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Die Fraunberger gelten als eine der berühmtesten Wachszieherfamilien.

Die Fraunberger waren eines der ältesten Adelsgeschlechter in Bayern. Sie wirkten unter anderem auch als Lebzelter und Wachszieher in Rotthalmünster.

Geschichte

Die Ursprünge der Fraunberger gehen bis 1144 zurück. Ihr Stammsitz war Fraunberg bei Erding. Der Name der Fraunberger steht schon in einer Niederaltaicher Urkunde aus dem 13. Jahrhundert. Sie waren Ritter, Pfleger oder Richter. Man kennt zum Beispiel Pfleger Fraunberg(er) zu Griesbach, Dingolfing und Julbach. Ein Christian von Fraunberg war Pfleger zu Obernberg und ein Jörg von Fraunberg zu Haidenburg, Erbritter des Heiligen Römischen Reichs, hatte 1473 eine Monstranz nach Kößlarn geliefert.

Lebzelter Fraunberger war nach einem alten Zunftbüchlein berechtigt, den Honig der Biene zu Lebkuchen und Met (Honigwein) zu verarbeiten. In dieser Zunftordnung konnte man nachlesen, wie mühsam es einst war, Geselle des „löblichen Lebzelterhandwerks“ zu werden. Von hohem künstlerischen Sinn zeugen mehrere selbstgeschnitzte Lebkuchenformen. Das älteste Stück in der Lebzelterei und Wachszieherei Fraunberger war ein Waffeleisen aus dem Jahre 1539. Diese Hersteller von süßen Waren aus dem Bienenhonig waren zugleich die Produzenten von Kerzen. Im 18. Jahrhundert bezog etwa die Kirche von Kößlarn ihren Kerzenbedarf bei den Lebzeltern Sallinger und Fraunberger in Rotthalmünster.

Neben der Herstellung von Kerzen und Wachsstöcken gehörte auch das Gießen von Votivfiguren in zweiteiligen Hohlmodeln zu den Aufgaben der Wachszieher. Ein gutes Geschäft machten die Lebzelter durch den Handel mit Wachsvotiven an den verschiedenen Wallfahrtsorten. Sie erfanden dabei allerlei Formen wie zum Beispiel Wachsstöcke in Form von Gebetbüchern. Aus Dank für wiedererlangte Gesundheit so mancher Kleinkinder schenkte man einst Nachbildungen von Fatschenkindern aus Wachs.

Angehörige

Literatur

Weblinks