Fredl Fesl

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Fredl Fesl auf seinem Anwesen Häuslaign 1 im Landkreis Altötting. (Foto: Willmerdinger)

Fredl Fesl, eigentlich Alfred Fesl, (* 7. Juli 1947 in Grafenau) ist ein bayerischer Sänger, Liedermacher und Kabarettist.

Leben und Wirken

Früh kam Fredl Fesl zur Musik, lernte vom Vater, der unter anderem Stadtkapellmeister in seiner Geburtsstadt Grafenau war, diverse Blasinstrumente. Aber der väterliche Drill vergällte ihm das Spielen. Er lernte Kunstschmied, verdingte sich als Bühnenbildner für den Film, ehe er 1973 wieder als Künstler die Bühne betrat - diesmal mit Gitarre, absurden Geschichten und dem „Königsjodler“, seinem bekanntesten Stück. Markenzeichen wurden neben seinem virtuosen Gitarrenspiel und den beträchtlichen Sangeskünsten zum einen die weitschweifigen, bisweilen an Karl Valentin gemahnenden Ansagen für seine „bayrische und melankomische Lieder“ und zum anderen seine akrobatischen Fähigkeiten. Bis in die 2000er Jahre hinein brachte er noch das Kunststück fertig, einen Handstand auf einem Arm auf der Lehne eines Stuhls zu vollführen.

Fredl Fesl trat in allen Teilen Deutschlands auf, in Stadthallen, Bürgerhäusern und Kursälen. Dazu kamen Auftritte in Funk und Fernsehen, Schallplatten und etliche Werbe-Engagements. Sein hintergründiger, altbairischer Humor hat sich auf Schallplatten, Kassetten und CDs über eine Million Mal verkauft. Und füllte Konzertsäle mit bis zu 1.000 Leuten. Um die Heimatzugehörigkeiten macht sich der in Niederbayern geborene und heute in Oberbayern lebende Musiker dabei nicht viele Gedanken. Ein wichtiger Aspekt des Heimatgefühls ist für ihn die Sprache. Dabei sieht er auch den immer vorhandenen Wandel von Sprache und Kultur, die es auch für die Musik nötig macht traditionelle Lieder abzuändern. Eben dies hat auch er in seiner Karriere gemacht. Humor musste für Fredl Fesl dabei immer hintersinnig und verblüffend sein. Er war nie ein Pointenjäger, sondern schätzt bis heute die Komik in Fragen wie: Wohin verschwindet das Holz, wenn man eine Schraube reindreht?

Fesl leidet seit 1997 an der Parkinson-Krankheit, aufgrund der er Ende 2006 auch seine gut besuchten Abschiedstourneen einstellen musste. Den letzten Bühnenauftritt hatte Fredl Fesl zu seinem 60. Geburtstag und tritt seither nicht mehr offiziell auf. Seit 1990 lebt er gemeinsam mit seiner Frau Monika auf dem Einödhof Häuslaign 1 in der Gemeinde Pleiskirchen im Landkreis Altötting.

Für seine Verdienste um die Volksmusik und die bairische Sprache erhielt Fredl Fesl 2007 den Kulturpreis des Landkreises Altötting. Als „heimatlichen Botschafter des bayerisch-hintergründigen Humors“ bezeichnete der Altöttinger Landrat Erwin Schneider den Sänger und Liedermacher. Der Preisträger habe mit seinen Liedern alle Generationen erreicht und sei mittlerweile ein Stück Volkskultur. Ebenfalls 2007 wurde Fredl Fesl mit dem Kulturpreis der bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet. Der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein nannte ihn einen „Garant für Heiterkeit und höchsten Kunstgenuss“.

Auszeichnungen

  • Medaille „München leuchtet – Den Freunden Münchens“ in Silber (2004)
  • Kulturpreis der bayerischen Landesstiftung (2007)
  • Kulturpreis des Landkreises Altötting (2007, für seine Verdienste um die Volksmusik und die bairische Sprache)
  • Großer Karl-Valentin-Preis (2010)

Diskografie

Alben

  • Fredl Fesl (1976)
  • Fredl Fesl 2 (1977)
  • Fredl Fesl – drei (1978)
  • Fredl Fesl 4 Bayrische und melankomische Lieder (1981)
  • Die Fünfte von Fredl Fesl (1983)
  • Fredl Fesl 6 – D’Welt hat an Vogel (1993)

Sampler

  • Fredl Fesl – Meine schönsten Lieder & Sprüche (1985 LP, 2006 CD)
  • Fredl Fesl – Eine Stunde mit Fredl Fesl (1989)
  • Fredl Fesl – Ein bayerischer Abend (1997)
  • Fredl Fesl – Anlass-Jodler (2003, Doppelalbum)
  • Fredl Fesl – Der bayerische Stier – Seine schönsten melankomischen Lieder (2005, Doppelalbum)
  • Fredl Fesl – Fußball-Lied und andere Erfolge (2005, 3 CDs)
  • Fredl Fesl – Ritter, Wirtsleut, Preiss’n und i (2007, 3 CDs, Alben 1–3)

Literatur

Weblinks