Georg Fischer

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Georg Fischer (Quelle: Stadtarchiv Plattling)

Georg Fischer (* 3. September 1849 in Osterhofen; † 8. Januar 1925 in Aidenbach) war ein Plattlinger Bürgermeister und Ehrenbürger.

Leben und Wirken

Der Realitätenbesitzer Georg Fischer wurde im Alter von 47 Jahren am 27. Januar 1897 erstmals als vom Gemeindekollegium bestimmter Bürgermeister vom königlichen Bezirksamtmann Ritter von Lenk in sein Amt eingeführt. Während seiner Bürgermeisterzeit wurden am Ludwigplatz das Kriegerdenkmal für die Opfer des Krieges 1870/71 und am Preysingplatz das Preysingdenkmal errichtet. Die Ansiedlung der Englischen Fräulein in Plattling, die Einrichtung einer Kinderbewahranstalt und der Bau des Mädchenschulhauses fallen ebenso in seine Amtszeit. Die evangelische Gemeinde errichtete ihr Bethaus in der Preysingstraße und als wichtige Verkehrsverbindung konnte im Jahr 1913 der „Eiserne Steg“ seiner Bestimmung übergeben werden.

Einer der absoluten Höhepunkte im Leben Fischers dürfte die Einladung zu den Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages von Prinzregent Luitpold im März 1911 gewesen sein. Luitpold hatte den Markt Plattling am 28. Juni 1888 zur Stadt erhoben worden. Bürgermeister Fischer wurde nach München eingeladen. Er durfte sowohl an einer Galavorstellung im Hoftheater, als auch im Thronsaal der Residenz dem Huldigungsakt beiwohnen. Anschließend war Fischer Gast bei der Hoftafel im Ballsaale der Residenz. Im April 1916 wurde Fischer für Heimatverdienste während der Kriegszeit in ehrender und dankbarer Anerkennung durch König Ludwig III. das König-Ludwig-Kreuz verliehen.

Fischer übte sein Amt als Bürgermeister bis zum 23. Juni 1919 aus. An diesem Tag übergab er es an den dann erstmals vom Volk direkt gewählten Bürgermeister Fritz Grillmeier, einen Rechtsanwalt aus Straubing. Wenige Tage zuvor, am 12. Juni 1919 hatte der Magistrat beschlossen, Fischer das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Die Übergabe der Ehrenbürgerurkunde erfolgte am 13. Juni 1919 gemeinsam mit der Ehrung von Pfarrer Josef Ferstl und Pfarrer Josef Sigl. Sechs Jahre konnte sich Fischer über diesen Ehrentitel freuen, ehe er am 8. Januar 1925 völlig unerwartet in Aidenbach starb. Er wurde auf dem Plattlinger Friedhof St. Jakob beerdigt.

Ein „imposanter, stattlicher Trauerzug“, so der Isar-Bote, gab dem Altbürgermeister am 12. Januar 1925 das letzte Geleit. Stadtpfarrer, Dekan und geistl. Rat Josef Ferstl, selbst Ehrenbürger und langjähriger Wegbegleiter Fischers, würdigte dessen selbstloses, verdienstvolles Wirken für die Allgemeinheit und er rühmte Fischers jederzeit offenes, ehrliches und zielstrebendes Wesen. Gerade in schwersten Zeiten (Hochwasser und Krieg) habe sich Fischer vorbildlich verhalten und die Anerkennung der vorgesetzten Behörden gefunden. Feuerwehr, Sanitätskolonne, Veteranen- und Kriegerverein sowie der Bürger- und Verschönerungsverein legten Kränze nieder.

Heute erinnert die Fischerstraße an den einstigen Bürgermeister. Sie verbindet die Passauer Straße mit der Grünau.

Auszeichnungen

Literatur

  • Max E. Heißenhuber, Plattlinger Straßennamen, Eigenverlag, Juli 2007
  • Isar-Bote, Plattling, Ausgabe vom 13. Januar 1925