Georg Pell

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Prof. Dr. Georg Pell (* 4. November 1849 in Neustift; † 19. Januar 1927 in Passau) war ein katholischer Theologe.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Gutsbesitzers fiel schon früh durch seine Begabung auf. Er besuchte das Gymnasium und das Lyzeum mit glänzendem Erfolg und wurde am 27. Juni 1874 zum Priester geweiht. Nach Ableistung des damals üblichen praktischen Jahres auf Kloster Mariahilf fand er eine Anstellung als Seminarpräfekt, in der er zwei Jahre wirkte. Durch seine feine Art und seine geistige Bedeutung erwarb er sich die Wertschätzung der gebildeten Kreise jenseits der Seminarmauern. Der damalige Oberst Biber nutzte daher seine guten Beziehungen zu Bischof Josef Franz von Weckert, um sich die Arbeit des jungen tüchtigen Priesters als Kurat von Oberhaus zu sichern. Zugleich arbeitete Pell als Religionslehrer an der Kreis-Realschule und pendelte zehn Jahre lang fast täglich zweimal zwischen beiden hin und her, während er sich zuletzt auch noch auf das Doktorat vorzubereiten hatte.

1888 wurde Pell an der Universität München promoviert und am 16. April des selben Jahres Professor der Dogmatik und Apologetik am Königlichen Lyzeum in Passau. Als Bischof Michael von Rampf die Gründung einer theologischen Fachzeitschrift für den bayerischen Klerus anregte, stellte sich Georg Pell sofort zur Verfügung und wurde 1890 Mitbegründer und Leiter der (auch lange von ihm redigierten) Passauer Theologisch - praktischen Monatsschrift, die überregionale Bedeutung erlangte. Pell leitete das 1897 von ihm gegründete Studienseminar Pellianum in der Schustergasse bis er am 1. Mai 1911 zum Rektor des Lyzeums ernannt wurde. Um das Überleben des Pellianums zu sichern, übergab er es dem Diözesanbischof als Geschenk. Am 1. November 1919 trat Georg Pell schließlich in den amtlichen Ruhestand.

Der Pfarrei Heining vermachte er 1927 das Schlösschen Neustift und mehrere Grundstücke, die zur Gründung der Kirchenstiftung Neustift führten, aus der schließlich die Pfarrei Neustift – Auferstehung Christi hervorging.

Die Pellstraße in Passau-Neustift ist nach ihm benannt.

Werke

  • Das Dogma von der Sünde und Erlösung im Lichte der Vernunft (1886)
  • Abriß der Kirchengeschichte für die höheren Bildungsanstalten. Ein Lehrbuch (1886)
  • Die Lehre des heiligen Athanasius von der Sünde und Erlösung. Eine dogmengeschichtliche Studie (1888)
  • Jesu Opferhandlung in der Eucharistie (1912)
  • Opferform und Funktionsinhalt des eucharistischen Gottesdienstes (1914)
  • Der Opfercharakter des Erlösungswerkes (1915)

Literatur

  • Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 174)
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • DZ: Prälat Dr. Pell †. In: Donau-Zeitung vom 20. Januar 1927 (S.3)