Gerd Riffeser

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Gerd Riffeser.

Gerd Riffeser (* 15. April 1945 in Rosenheim; † 10. Januar 2021 in Zapfenried, Gemeinde Rinchnach) war ein Gymnasiallehrer sowie Theaterregisseur und Autor von Theaterstücken.

Leben und Wirken

Riffesers Vorfahren väterlicherseits gehören zu einer alten Holzschnitzer- und Hoteliersfamilie aus dem Grödnertal in Südtirol. Alisi Bach, sein Urgroßvater mütterlicherseits, war Gründer des Rosenheimer Volkstheaters und Verfasser mehrerer Theaterstücke.

Riffeser machte 1965 in Rosenheim am Finsterwalder Gymnasium sein Abitur. Im selben Jahr bestand er die Aufnahmeprüfung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule, einer renommierten Schauspielschule. Er entschied sich dann jedoch für die Aufnahme des Lehramtsstudiums für Deutsch und Sport. 1970 legte er das Staatsexamen ab, im Februar 1974 wurde er Lehrer am Gymnasium Zwiesel.

Hier gründete er eine freie Schultheatergruppe. Für das erste Nepomukfest der Stadt Zwiesel 1975 entstand die Moritat Die Ballade vom Heiligen Nepomuk mit dem Zwieseler Rathaus als Kulisse. Die Theatergruppe trat unter anderem beim Theatertreffen der Jugend in Berlin, beim Theatertreffen der Länder in Bremen, beim Deutschen Amateurtreffen in Dresden, bei den Jugendtheatertagen in Wien und bei der Bayerischen Landesvertretung in Bonn auf.

Außer Theaterstücken adaptierte Riffeser klassische Erzählwerke wie Ilias und Odyssee, Die Nibelungen, Parzifal, Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts, Hauffs Das kalte Herz, aber auch Werke zeitgenössischer Schriftsteller wie Breyten Breytenbach. Zum 25-jährigen Theaterjubiläum inszenierte er die amerikanische Oper Porgy and Bess, mit der die Zwieseler Theatergruppe im November 1999 zur 1. Musischen Biennale in Neuburg an der Donau eingeladen war.

Riffeser inszenierte auch Aufführungen für Gemeinden und Städte. So führte er 2004 anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums von Zwiesel das Stück An der Böhmischen Grenz’ von Erhard Kutschenreuter auf. 2007 übte er mit der Dorfgemeischaft Rabenstein das Stormberger Freilichtspiel ein.

Mit Dr. Roman Eder, dem 1. Vorsitzenden des Förderkreises Schloss Buchenau, initiierte er die Schlosstheater-Compagnie, die 2009 mit Der Lügner von Carlo Goldoni erstmals vor der Kulisse von Schloss Buchenau auftrat. Im Jahr 2012 krönte sein Freilichtspiel Stormberger - Die Rückkehr das Rabensteiner Dorfjubiläum, in Buchenau brachte er im selben Jahr Goldonis Diener zweier Herren auf die Bühne.

Riffeser, der sich als Trompeter auch musikalisch betätigte, ließ sich 1970 in Zapfenried bei Rinchnach nieder und heiratete 1971 seine Frau Verena, die ebenso wie die gemeinsamen Kinder Rebecca, Laura und Vincenz das Profil der Theatergruppe wesentlich prägte. Mitte der 1970er Jahre gründete er die Marihuana-Brass-Band, die bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts eine Mischung aus Blues, Dixie, Swing und Funk präsentierte und 2014 ein Comeback feierte.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur