Gerhard Merkl (Domkapellmeister)

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Domkapellmeister Gerhard Merkl am Spieltisch der Hauptorgel im Passauer Dom. (Foto: Warmuth)

Gerhard Merkl (* 28. Februar 1961 in Wallerstein bei Nördlingen; † 23. Januar 2016 in München) war ein deutscher Kirchenmusiker. Von 2000 bis zu seinem Tod 2016 wirkte er als Domkapellmeister am Dom St. Stephan in Passau.

Leben und Wirken

Ausbildung und Berufsweg

Merkl wurde 28. Februar 1961 in Wallerstein im schwäbischen Landkreis Donau-Ries geboren. Sein musikalischen Talent war schon in jungen Jahren offensichtlich. Am musischen Gymnasium in Lauingen belegte er den Leistungskurs Musik, spielte Klavier, Orgel und Violine. Gerhard Merkl studierte von 1980 bis 1984 Katholische Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in München. Seine Orgellehrer waren Professor Gerhard Weinberger und Professor Harald Feller. Nach dem A-Examen studierte Gerhard Merkl in der Hauptfachklasse im Fach Chordirigieren bei Professor Fritz Schieri und schloss dieses Studium im Jahr 1986 mit der Note „Sehr gut“ ab. Schon 1981 war Merkl Organist und Chorleiter von St. Willibald in München und seit 1983 arbeitete er als nebenamtlicher Organist und Chorleiter in St. Stephan in Neuperlach. Nach seinem Examen 1984 wurde er Chordirektor an der Pfarrei „Zu den Heiligen Zwölf Aposteln“ in München Laim. Als Chorleiter machte sich Gerhard Merkl einen Namen mit seinem „Laimer Kammerchor“, sowie als Dozent bei Meisterkursen und als Leiter von vielen Chorwochen der Werkgemeinschaft für Musik.

Wirken in Passau

Nach langjähriger und erfolgreicher hauptberuflicher Tätigkeit als A-Kirchenmusiker in der bayerischen Landeshauptstadt wurde Gerhard Merkl im Juli 2000 zum Domkapellmeister am Hohen Dom zu Passau ernannt. Ein „Lebenstraum“, wie er es damals der Passauer Neuen Presse gegenüber formulierte. Hier lag ihm vor allem die Nachwuchspflege am Herzen. So gründete er 2001 etwa für Kinder von fünf bis 14 Jahren die Domsingschule Passau, der er selbst als Leiter vorstand.

Merkl war als Domkapellmeister vielfältig als Dirigent tätig, aber auch weiterhin als Solist an der Orgel aktiv. Er unterrichtete im Rahmen einiger Dirigierkurse und arbeitete zudem als Stimmbildner. Außerdem war Gerhard Merkl als Komponist (vor allem Chormusik) und Arrangeur in vielfältigster Weise tätig. Für den Passauer Domchor etwa komponierte er die 2005 uraufgeführte „Passauer Pastoralmesse“, der er bekannte Weihnachtslieder als musikalische Motive zu Grunde gelegt hat. So klingt im Kyrie „O du fröhliche, o du selige“ durch, im Gloria „Stille Nacht, heilige Nacht“ und im Benedictus „Zu Bethlehem geboren“. Die Hörer werden diese bekannten Lieder zumindest in Ausschnitten erkennen können. Als Dirigent war er unter anderem tätig für die „Bürger-Sänger-Zunft München“; als Dozent an der Musikhochschule München oder bei den Internationalen Meisterkursen in Trier.

Als Domkapellmeister gestaltete Merkl unter anderem auch erinnerungswürdige Anlässe wie die Weihe von Dr. Stefan Oster, die Verabschiedung in den Ruhestand von Wilhelm Schraml oder das Requiem für Dr. Franz Xaver Eder.

Nachdem er sich bereits seit Mitte August 2015 im Krankenstand befand, starb Merkl am Abend des 23. Januar 2016 im Alter von nur 54 Jahren nach schwerer Krankheit in einer Münchner Klinik. Er wurde am 5. Februar 2016 am Innstadtfriedhof in Passau zu Grabe getragen. Nach seinem Tod leitete Domkantorin Brigitte Fruth übergangsweise die Bischöfliche Dommusik Passau, bis Andreas Unterguggenberger im Januar 2017 Merkls Nachfolge antritt.

Literatur

Weblinks